Demenzforum Fulda stellt sich vor

Fulda. Auf Initiative von Stadt und Kreis Fulda entstand im Jahr 2013 das Demenzforum Fulda. In diesem Netzwerk haben sich professionelle und ehrenamtliche Akteure, Dienste und Einrichtungen - von der Selbsthilfegruppe bis zum Pflegeheim - zusammengeschlossen, um die Bevölkerung über Demenzerkrankungen und ihre Folgen zu informieren sowie Möglichkeiten der Behandlung und Hilfe aufzuzeigen.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Entlastung der Angehörigen zu, die bei der Pflege und Betreuung der Erkrankten oft an ihre Grenzen stoßen. Das Demenzforum möchte "Demenz" aber auch zunehmend zu einem gesellschaftlichen Thema machen, Ängste ab-bauen helfen und den Aufbau und die Weiterentwicklung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten in der Region fördern. Mit einem Informationstag, der am Samstag, 11. Oktober, von 10 Uhr bis 14 Uhr in der Aula der Dalbergschule neben dem Universitätsplatz stattfindet, tritt das Demenzforum erstmals an die Öffentlichkeit. Die Schirmherrschaft hat Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller übernommen.

Demenz ist der Oberbegriff für Krankheiten, die mit einem zunehmenden Verlust des Gedächtnisses, der geistigen Fähigkeiten und der Orientierung verbunden sind. Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste dieser Erkrankungen. Ein hohes Lebensalter stellt das Hauptrisiko hierfür dar. Für viele ist es erst einmal ein Schock, wenn sie vom Haus- oder Facharzt erfahren, dass sie selbst, der Ehepartner oder ein Elternteil an einer Demenzerkrankung leiden. Vielleicht war eine auffällige Vergesslichkeit bereits schon Anlass für Befürchtungen, dass eine solche Erkrankung vorliegen könnte. Wichtig ist es in jedem Fall, möglichst frühzeitig eine ärztliche Beratung und Diagnostik in Anspruch zu nehmen, denn nicht jede Vergesslichkeit muss gleich eine Demenzerkrankung sein.

Wenn sich aber der Verdacht doch bestätigen sollte, ist es für Erkrankte und vor allem für die Angehörigen wichtig, nicht allein zu bleiben, sondern sich beraten und helfen zu lassen. Hausärzte, Fachärzte für Psychiatrie und Neurologie, aber auch Selbsthilfegruppen für An-gehörige, Beratungsstellen, Pflege- und Betreuungsdienste sowie Seniorentagesstätten können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Gerade der Austausch in Gruppen pflegender An-gehöriger kann sehr entlastend sein. Pflegeheime bieten oft Kurzzeit- sowie stationäre Pflege an, sollte eine häusliche Versorgung nicht mehr möglich sein, was aber nicht zwangsläufig der Fall sein muss.

Über all diese Aspekte möchte der erste Informationstag des Demenzforums Fulda aufklären. 15 Einrichtungen und Institutionen beteiligen sich mit Infoständen; ein Facharzt, eine Psychologin sowie eine betroffene Angehörige halten Fachvorträge zum Thema beziehungsweise geben wertvolle Erfahrungen weiter und wollen Mut machen. +++ fuldainfo


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1 Kommentar

  1. Ich war kürzlich in England im Urlaub: Dort ist man, was den Umgang mit behinderten Menschen angeht z.T. sehr viel weiter als bei uns. So sind z.B. viele öffentliche Einrichtungen mit Blindenschrift gekennzeichnet, z.B. öffentliche Toiletten, öffentliche Gebäude. Busse haben alle automatische Rampen für Rollstuhlfahrer, so dass der Bus ebenerdig von Bürgersteig aus befahren werden kann.
    In einem Museum fiel mir ein Label auf: "Wir sind aufmerksam, was Demenzkranke betrifft". Die Eintrittskartenverkäuferin erklärte mir auf meine Frage danach: Dieses Label können öffentliche Gebäude wie Museen aber auch Geschäfte beantragen. Die an der Aktion teilnehmenden Einrichtungen schicken ihre Mitarbeir auf eine Fortbildung über den Umgang mit Demenzkranken. Sie werden dort sensibilisiert und geschult, um Demenzkranken beistehen zu können. Als ich der Frau sagte, dass ich die Idee sehr gut finde, antwortete sie: "Wir sind vielleicht im Alter selbst einmal davon betroffen".

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