„Ein einzigartiger Erlebnisraum“, so wird sie gepriesen und ausgezeichnet, die Boulderchurch. Sie verbindet ein architektonisches Highlight mit sportlichem Flair und hat den Tourismuspreis 2025 erhalten, die Boulderchurch! Die Kletterkirche in Bad Orb, entstanden aus einer teilentweihten echten Kirche. Dort trifft jetzt sportliche Bewegung auf kirchliche Tradition. Warum auch nicht?
An Kletterwänden geht’s nach oben, also wie auf einer Himmelsleiter, aber mit Sicherheitsgurt, um bei einem durchaus menschlichen Fehltritt den Totalabsturz zu vermeiden. Fast wie früher. Waren nicht auch die Gottesdienstbesucher auf dem Weg nach oben, ohne Seil, aber mit Gottvertrauen? Doch die Boulder wollen nicht wirklich nach oben. So wie Bäume nicht in den Himmel wachsen, ist die Spitze sehr bald erreicht und die Kletterer wollen gleich wieder nach unten, bodenständig halt. Geblieben ist jetzt als Umkleidekabine der alte Beichtstuhl, den ich als Junge gehasst habe, denn was sollte ich darin beichten? Etwa Lausbubenstreiche und den Mundraub in Nachbars Apfelbaum, letztlich belohnt mit zwei „Vater unser“ Buße?
Nein, wir Lausbuben brauchten keine Innenräume mit Umkleidebeichtstühlen um in den Himmel zu klettern. Wir haben die Freiheit in der Natur genossen. Es war doch viel abwechslungsreicher und spannender, auf einen echten Baum zu klettern, auch wenn es mal blutige Knie bei einem Absturz gab. Oder auch das Klettern in Nachbars Scheune mit dem Sprung ins Heu. Für uns war Kirche Kirche und Sport und Spiel war draußen. Und es war gut so! Gibt es sie noch, die echten Lausbuben? +++









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