Ausstellung „200 Jahre Emanzipation der Juden in Fulda und Region“ eröffnet

Die Ausstellung beleuchtet die politischen Entwicklungen

Ausstellung „200 Jahre Emanzipation der Juden in Fulda und Region“ eröffnet

Die Ausstellung „200 Jahre Emanzipation der Juden in Fulda und Region“ ist am Donnerstag feierlich in der Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek am Heinrich-von-Bibra-Platz eröffnet worden. Bereits vor sechs Jahren war sie an der Hochschule Fulda zu sehen. Nun wurde sie im Rahmen der Antisemitismusprävention von der Hochschule Fulda gemeinsam mit der Bibliothek und dem Verein „Zukunft Bildung Fulda e.V.“ unter Leitung von Dr. Michael Imhof neu aufgelegt.

Die Schau steht im Kontext des Gedenkmonats November und soll an die lange Geschichte jüdischen Lebens in der Region erinnern. „Für die Hochschule Fulda ist diese Ausstellung ein Teil unseres Anliegens, Antisemitismus ernst zu nehmen und abzubauen. Neben dem Gedenken und Erinnern an die Shoah geht es uns auch darum, die Normalität jüdischen Lebens in Deutschland zu betonen“, erklärte Prof. Dr. Martina Ritter, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer der Hochschule Fulda, bei der Eröffnung vor rund 45 Gästen. Die Ausstellung verdeutliche den langen Weg der Emanzipation der Jüdinnen und Juden in Deutschland mit besonderem Blick auf Fulda und die Region, so Ritter weiter.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Jana Hengstler, die mit Gitarre und Gesang für eine feierliche Atmosphäre sorgte. Begrüßungsworte sprachen Bibliotheksdirektor Berthold Weiß sowie Tina Enders, Ansprechperson der Hochschule Fulda für die Prävention und Sensibilisierung von Antisemitismus. Ein Grußwort kam zudem von Roman Melamed von der Jüdischen Gemeinde Fulda, der die Ausstellung als wichtigen Lernort für Erinnerung und Aufklärung würdigte.

Inhaltlich führte Dr. Michael Imhof vom Verein „Zukunft Bildung Fulda e.V.“ in die Ausstellung ein. Er hob hervor, dass das 19. Jahrhundert nach Jahrhunderten der Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung als Epoche der Emanzipation der Juden in Deutschland gelten könne. Zwar sei der Weg von zahlreichen Rückschritten begleitet gewesen, doch mit der Reichsverfassung von 1871 sei schließlich die bürgerliche Gleichstellung erreicht worden.

Die Ausstellung beleuchtet die politischen Entwicklungen, die zur rechtlichen Gleichstellung der Jüdinnen und Juden in Fulda beitrugen oder sie behinderten, und thematisiert zugleich Fragen nach Identität und Kultur. Zahlreiche biographische Beispiele aus der Region veranschaulichen die historischen Prozesse.

Die Ausstellung ist bis zum 30. November während der regulären Öffnungszeiten der Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek am Heinrich-von-Bibra-Platz 12 zugänglich. Ergänzend findet am 11. November um 19 Uhr ein Vortrag von Dr. Michael Imhof zum jüdischen Leben in Fulda zur Zeit des Nationalsozialismus statt. Der Eintritt zu Ausstellung und Vortrag ist frei; für den Vortrag wird um Anmeldung unter tina.enders@sk.hs-fulda.de gebeten. +++


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