Alberto Nosè, Matti Raekallio und Uta Weyand gaben Auftakt zur diesjährigen Pianale

Eröffnungskonzert im Stadtschloss vor 240 Gästen

Pianale 18 00

Unter dem Motto „Fulda beflügelt“ ist am Dienstagabend vor 240 Konzertbesuchern im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschloss das diesjährige PIANALE Piano Festival eröffnet worden. Den Auftakt beim traditionellen Eröffnungskonzert gaben neben PIANALE-Gründerin, Professorin Uta Weyand (bürgerlich Weyand-Schäfer), Alberto Nosè sowie Matti Raekallio.

Bezogen auf die 18. Ausgabe in diesem Jahr und in Anlehnung eines Pressezitates sagte PIANALE-Gründerin und -Leiterin Professorin Uta Weyand zur Begrüßung: „Ein junger Erwachsener zu sein, bedeutet bereits viel. In den vergangenen 18 Jahren sind wir gewachsen, selbstständiger geworden - und wir glauben, dass wir auf dem Weg zur Volljährigekeit schon sehr viel gelernt haben." Ein besonderer Dank sprach die PIANALE-Gründerin am Dienstagabend allen Förderern und Kooperationsmitgliedern aus. Ein weiterer Dank galt allen Mitgliedern des Förderervereins PIANALE e.V., dem Team des Kulturamtes der Stadt Fulda und dem Publikum. "Wir werden Ihnen heute Abend sehr viele unterschiedliche musikalische Geschichten erzählen. Sie hören zu Beginn eine Ballade und zum Ende Balladen. Sie hören Intermezzi, Préludes und L'Isle joyeuse", führte die PIANALE-Leiterin in ihren Eröffnungs- und Begrüßungsworten aus.

Enrique Granados schrieb seinen größten Klavierzyklus, die 'Goyescas', inspiriert von colorierten Gradierungen des spanischen Malers Francisco de Goya. Auf diesen kleinen Zeichnungen sieht man das Leben Spaniens im 18. Jahrhundert. Sie sehen jungen Damen mit ihren Kavalieren kokettieren. Sie hören, wie sie sich unterhalten, wie sie sich kennen und lieben lernen... In dem fünften Stück allerdings geht es um Liebe und Tod. In 'El Amor y la Muerte' liegt der Kavalier im Sterben in den Armen seiner Geliebten. Hören Sie in Liebe und Tod die ganze Dramatik, die ganze Leidenschaft und Zärtlichkeit der Liebe; hören Sie aber auch zum Schluss, wie die Seeligkeit der Trauer in Abschied übergeht, wie ein Todesschrei tatsächlich bis zum letzten Atemzug führt. Und ganz zum Schluss hören Sie die Totenglocken, die das Ende besiegeln", führte Uta Weyand zu ihrer musikalischen Darbietung der Ballade "El Amor y la Muerte" von Enrique Granados (1867-1914) aus "Goyescas" aus.

In der 18. Auflage der Pianale International Piano Academy & Competition stellen erneut über 30 Klaviervirtuosinnen und -virtuosen aus über 19 Ländern ihr musikalisches Können unter Beweis. Bis einschließlich 12. August, dem PIANALE-Abschlusskonzert, bei dem die vier besten Teilnehmer der PIANALE 2025 um den begehrten „Publikumspreis“ spielen, haben Liebhaberinnen und Liebhaber hochkarätiger Klaviermusik die Möglichkeit, die PIANALE-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer „live“ spielen zu hören und damit eines der begehrten Tickets im Rahmen der „Schlosskonzerte Osthessen“, dem zweiten Teil des weltweit einzigartigen Formats, zu erwerben.

31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 19 Ländern spielen ab 31. Juli in 10 Konzerten um Stipendien, CD-Einspielungen, Konzertengagements mit international renommierten Orchestern und Solo-Konzerte in ganz Europa. Hierfür nehmen die Teilnehmer, in den über 14 Tagen, in denen sie im Kloster Frauenberg über den Dächern Fuldas residieren, ein hartes Vorbereitungsprogramm auf sich. Ein siebenköpfiger internationaler Dozentenstab arbeiten mit den Ausnahmetalenten an Technik, Ausdruck und Darbietung – oft bis zu mehreren Stunden am Tag. Der Unterricht findet bilingual statt - ein straffes Programm, das die Teilnehmer gerne auf sich nehmen. Denn sie alle eint der Traum vom Konzertpianisten von internationaler Größe.

Drei der sieben Dozenten, die während der PIANALE unterrichten, zeigten beim Eröffnungskonzert ihr musikalisches Können. Erstmalig zu hören war Alberto Nosè aus Italien. Der aus Verona stammende Pianist gehört zu den am meisten ausgezeichneten Klaviervirtuosen seiner Generation. Er verwöhnte das Fuldaer Publikum mit vier Balladen von Frédéric Chopin und erntete am Ende Standing Ovations. Der Finne Matti Raekallio brachte am Dienstagabend Werke von Claude Debussy – darunter zwei Préludes und das Paradestück „Lisle joyeuse“ zu Gehör. Raekallio ist bei der PIANALE kein Unbekannter, jedoch gab auch er beim Eröffnungskonzert sein Debüt; zudem wird Raekallio aufgrund seiner ausgezeichneten pädagogischen Fähigkeiten international geschätzt. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen Antti Siirala und Igor Levit.

Eine durfte beim PIANALE-Eröffnungskonzert nicht fehlen: PIANALE-Gründerin und Chef-Jurorin, Professorin Uta Weyand, die vor 18 Jahren die PIANALE ins Leben rief. Weyand führte solide durch den Konzertabend und bot dem Publikum ein großes Werk ihres Wahlheimat-Lieblingskomponisten, Enrique Granados, dar. Auf Werbung an Musikhochschulen und Meisterklassen zur Anwerbung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern habe man laut Weyand in diesem Jahr getrost verzichten können. „Im 18. Jahr eilt uns unser guter Ruf voraus“, lässt sich die PIANALE-Initiatorin zitieren. So seien vereinzelt Mitwirkende sogar schon Schülerinnen und Schüler von ehemaligen PIANALE-Preisträgern, eine Anerkennung und Bestätigung für die renommierte Konzertpianistin, die zusammen mit ihrer Familie im Landkreis Fulda lebt.

Seit 2007 formt die Pianale International Piano Academy & Competition assoziiert mit den Schlosskonzerten Osthessen ein anspruchsvolles Profil für überaus talentierte Pianistinnen und Pianisten zwischen 13 und 30 Jahren. An jedem Konzertabend begeistern sie mit ihrer petitiösen Darbietung ihr Publikum und versetzen sogar Gleichgesinnte ins Staunen. Bis zu 30 Pianisten spielen sich in bis zu 12 Konzerten ins Finale. Die einzigartige Verknüpfung von Akademie, Konzertreihe und Wettbewerb schafft nicht nur internationale Maßstäbe, sondern gehört mit Abstand zu den hochkarätigsten Kulturveranstaltungen in der Region.

Die traditionellen Schlosskonzerte der Pianale-Teilnehmerinnen und Teilnehmer starten am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Kapelle des Vonderau Museums Fulda. +++ jessica auth


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