
Ein Erste-Hilfe-Kurs im Jahr 1969 gab den Anstoß zur Gründung der Ortsgliederung. Daher überrascht es nicht, dass die Wurzeln der Malteser Steinhaus im Sanitätsdienst liegen. Elf begeisterte, überwiegend junge Männer schlossen sich 1970 zusammen. Ab dem 30. Mai trafen sie sich regelmäßig und bildeten sich im Laufe der Zeit zu Sanitätern aus.
Ihren Dienst für die Mitmenschen wollten sie nicht einfach nur "so" verrichten. Mit großer Überzeugung entschieden sie sich bewusst für den Malteser Hilfsdienst. Dieser wurde 1953 vom Malteserorden mit dem Caritasverband gegründet und ist seit 1963 in der Diözese Fulda aktiv.
Acht Jahre später beschlossen die Steinhäuser Malteser mit der Übernahme einer Feldküche aus Bundesbeständen, eine weitere Aufgabe zu übernehmen. Von da an wurde das Kochen, welches zum Betreuungsdienst gehört, über Jahrzehnte bis jetzt die Hauptaufgabe der Malteser in Steinhaus.
1975 erklärte die Gliederung sich bereit, im Katastrophenschutz des Landkreises Fulda mitzuarbeiten. Zunächst engagierte man sich im Sanitätsdienst, ab 1982 auch offiziell im Betreuungsdienst – mit der Aufstellung des Betreuungszuges in Steinhaus. Seitdem konnten die Malteser Steinhaus die Veränderung der Aufgaben im Katastrophenschutz direkt miterleben, vom Kalten Krieg bis in die Zeit.
In den letzten 20 Jahren gab es große Veränderungen bei der Ausstattung der Betreuungszüge in Hessen. Infolgedessen wurde das 1998 fertiggestellte Malteser Haus neben dem seit 1985 mit der Feuerwehr Steinhaus genutzten Gebäude rasch zu klein. Auch die 2011 eingeweihte Halle für zwei Lastwagen, die 2017 noch um einen Stellplatz erweitert wurde, reicht nicht mehr aus, um die Ausstattung gut unterzubringen.
Schwerpunkte der Gliederung sind heute die Gewährleistung der Einsatzbereitschaft des 1. Betreuungszuges des Landkreises Fulda mit einer Schnelleinsatzgruppe Betreuung, die Leitung und Unterstützung von Sanitätsdiensten der Malteser im Kreis Fulda und darüber hinaus, die Betreuung der Senioren in Steinhaus im Auftrag der Gemeinde Petersberg, die Unterstützung der Seniorengottesdienste sowie Wallfahrten der Pfarrei und die Jugendarbeit. Dabei ging die Leidenschaft für das Kochen über die Jahrzehnte nicht verloren. Das Essen aus Steinhaus hat einen guten Ruf, und besonders die Einsätze des Betreuungszuges zeigen, dass die Versorgung von Einsatzkräften, beispielsweise der Feuerwehren, rund um die Uhr eine spannende sowie herausfordernde Aufgabe ist.
Das 55-jährige Bestehen der Ortsgliederung Steinhaus wurde am 22.03.2025 mit einem Festkommers gefeiert. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Gottesdienst. Anschließend lud man in das Dragebodo Haus in Steinhaus ein. Johannes Mackrodt, der Ortsbeauftragte der Malteser Ortsgliederung Steinhaus, begrüßte Ehrengäste, Mitglieder, Unterstützer und Vereinsvertreter. Mackrodt sagte, der Abend sei nicht nur dazu da, auf Erfolge zurückzublicken, sondern auch die Menschen zu ehren, die ihre Zeit sowie Energie investierten, um aus der Ortsgliederung Steinhaus das zu machen, was sie heute ist.
Grußworte der Ehrengäste folgten. Pfarrer Thomas Witzel gratulierte der Ortsgliederung zum Jubiläum und dankte für das Engagement in der Pfarrgemeinde. Der Landtagsabgeordnete Sebastian Müller betonte die christliche Verankerung des Vereins mit den Leitworten "Weil Nähe zählt" und die damit verbundene Nächstenliebe. Sein erster Kontakt mit der Ortsgliederung Steinhaus in seinem Amt war der jährliche Besuch der Wendelinusschule bei den Maltesern. Es sei ein beeindruckendes Erlebnis, wie der Kontakt zur Jugend gesucht wird, sagte Müller. Der erste Kreisbeigeordnete, Herr Frederick Schmitt, dankte zunächst den Gründungsmitgliedern für den Einsatz im Katastrophenschutz und das Engagement in der Jugendarbeit. Er betonte, die Malteser Steinhaus leben vor allem von den Erinnerungen der Einzelnen – Erlebnissen, die im Herzen bleiben. Bürgermeisterin Claudia Brandes dankte für das Engagement in der Gemeinde und den Einsatz im Katastrophenschutz. Doch die Malteser Steinhaus seien mehr als nur Katastrophenschutz. Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, Jugendarbeit, kontinuierliche Präsenz im Dorf sowie Einsatz für die Senioren seien in der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Brandes sagte, wahre Helden tragen nicht Umhänge, sondern das Malteserkreuz.
Ortsvorsteher Wolfgang Dechant gratulierte zum Jubiläum und dankte besonders für die Entlastung des Ortsbeirates durch die Organisation der Seniorenfahrt und Seniorenadventsfeier. Diözesanleiter Dr. Bertram Stitz dankte für die Glut, die über die Jahre nicht nur bewahrt wurde, sondern auch das Feuer, was stets weitergegeben wird – nicht nur in der Ortsgliederung Steinhaus, sondern auch als Bereicherung für die ganze Malteserfamilie. Martin Glotzbach sprach als Vorsitzender der Feuerwehr Steinhaus wie auch Hausnachbar. Er dankte für die gute Kameradschaft und das Miteinander. Abschließend sprach Reinhold Gutberlet, als Geburtshelfer der Ortsgliederung. Er leitete 1969 den Erste-Hilfe-Kurs, aus dem sich die Ortsgliederung Steinhaus bildete.
Johannes Mackrodt nutzte den Festkommers, um den Gründungsmitgliedern Franz Peter Mehler, Winfried Bug, Norbert Herbert, Stefan Helmer, Martin Wadle wie auch Gerhard Herbert von Herzen zu danken und sie zu ehren. Das Engagement und das Herz für die Malteser Steinhaus seien ein Beispiel, um zu zeigen, was es bedeutet, uneigennützig zu helfen und Verantwortung zu übernehmen. Außerdem dankte Mackrodt Mitgliedern, die sich seit über 25 Jahren wie mehr als 55 Jahren sehr aktiv für die Malteser Ortsgliederung Steinhaus einsetzen. Siegfried Schneider (46 Jahre Mitglied), Karl Fritsch (46 Jahre Mitglied), Christian Goldbach (32 Jahre Mitglied), Andrea Wotsch (30 Jahre Mitglied), Markus Malkomes (28 Jahre Mitglied), Steffen Helmer (26 Jahre Mitglied), Marco Helmer (25 Jahre Mitglied), Franz Peter Mehler (55 Jahre Mitglied), Winfried Bug (55 Jahre Mitglied), Stefan Helmer (55 Jahre Mitglied) und Norbert Herbert (55 Jahre Mitglied) wurde ein eigens kreierter Orden überreicht.
Der Gottesdienst und der Abend wurden durch das Blechbläserensemble Fulda-Brass begleitet. Die Malteser Steinhaus laden herzlich ein, das 55-jährige Jubiläum wie gewohnt an Christi-Himmelfahrt am 29. Mai 2025 zu feiern. Zu diesem Anlass wird das Fest am 30. Mai 2025 bei einem gemütlichen Weinabend mit Live-Musik fortgesetzt. +++

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