Vogelsberg: Impfzentrum reagiert auf STIKO-Empfehlung

Umbuchung im Vogelsbergkreis direkt im Impfzentrum

Alle Deutschen, die eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten haben oder bei denen das ansteht, sollen ihre Zweitimpfung mit dem Mittel von Biontech oder Moderna erhalten. Das geht aus einem Beschlussentwurf für die Gesundheitsministerkonferenz an diesem Freitag hervor, über den „Business Insider“ berichtet. Hintergrund ist eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Im Beschlussentwurf heißt es: „Darüber hinaus zeigen aktuelle Studienergebnisse, dass ein heterologes Impfschema (Erstimpfung Astrazeneca; Zweitimpfung mRNA) bei gleichzeitig guter Verträglichkeit eine stärkere Immunantwort bewirkt und somit einer homologen Impfserie mit zwei Impfungen des Impfstoffs von Astrazeneca überlegen ist.“ Aus dem Beschlussentwurf geht auch hervor, was das nun ganz praktisch für Astrazeneca-Geimpfte bedeutet: Jede Person, die bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten hat, soll laut Beschluss ab diesem Freitag bzw. ab Montag (ist noch strittig) eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff angeboten bekommen, also Biontech oder Moderna. Alle diejenigen, die sich im Juli und August mit dem Impfstoff von AstraZenca erstmalig impfen lassen wollen, sollen im Abstand von vier Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff angeboten bekommen.

Umbuchung im Vogelsbergkreis direkt im Impfzentrum

„Wer nach der Erstimpfung mit AstraZeneca bei der Zweitimpfung auf einen sogenannten mRNA-Impfstoff umsteigen will, kann problemlos im Impfzentrum umbuchen“, erklärt der ärztliche Leiter Dr. Erich Wranze-Bielefeld und reagiert damit auf eine neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). „Wir fragen an der Anmeldung nach, ob ein anderer Impfstoff gewünscht wird, eine vorherige telefonische Umbuchung ist nicht nötig. Es wird alles vor Ort beim Impftermin selbst geregelt“, betont Wranze-Bielefeld. Am Donnerstag wurde der neue Empfehlungsentwurf der STIKO des Robert-Koch-Instituts herausgegeben. Der wesentliche Punkt: Denjenigen, die bei der Erstimpfung den Impfstoff Vaxzevria® der Firma AstraZeneca erhalten hatten, wird nun unabhängig vom Alter für die Zweitimpfung ein mRNA-Impfstoff empfohlen. Das ist das sogenannte heterologe Impfschema, das bisher nur für Personen unter 60 Jahren galt, schildert Wranze-Bielefeld den Hintergrund.

Selbstverständlich könne jeder auf eigenen Wunsch auch bei der Zweitimpfung den Impfstoff der Firma AstraZeneca erhalten (sogenanntes homologes Impfschema), allerdings nach besonderer Aufklärung. Ebenso könne jeder auf eigenen Wunsch auch bei der Erstimpfung einen Vektor-Impfstoff erhalten. „Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Impflinge das Angebot der heterologen Impfung – also einen Wechsel des Impfstoffs – annehmen wird. Prinzipiell ist das für das Impfzentrum des Vogelsbergkreises leistbar“, unterstreicht der ärztliche Leiter. „Solange die zugesagten Liefermengen auch eingehalten werden, haben wir kein Problem damit, allen eine Umstellung zu ermöglichen, die dies wünschen.“

Problematisch könne es nur werden, wenn Impfintervalle verkürzt werden, so Wranze-Bielefeld. Laut jüngster STIKO-Empfehlung gibt es keine Veränderung bei den Impfstoffen der Firmen BioNTech (drei bis sechs Wochen) und Moderna (vier bis sechs Wochen). Beim Impfstoff der Firma AsztraZeneca werde das Intervall zwischen Erst- und Zweitimpfung auf neun Wochen verkürzt. „Problematisch ist die Empfehlung, beim Impfstoff-Wechsel ein Intervall von (mindestens) vier Wochen vorzusehen“, gibt Dr. Warnze-Bielefeld zu bedenken. „Würden die Impfintervalle von der ersten Impfung mit AstraZenaca zur zweiten Impfung mit einem mRNA-Impfstoff auf vier Wochen verkürzt, so beträfe das im Vogelsbergkreis potentiell derzeit 3.613 Menschen. Diese Mengen an Impfstoff sind nicht vorrätig, dies könnte das Impfzentrum nicht leisten.“ Im Impfzentrum wurde daher entschieden, dass man bei einem Intervall von neun Wochen bleibt – analog der Empfehlung bei Erst- und Zweitimpfung mit AstraZeneca. „Nur so ist es möglich, alle Impfungen ordnungsgemäß durchzuführen.“ +++