2. Rhythmologischer Abend des Klinikums Fulda gut besucht

Gute Gründe sprachen dafür, das Vorhofflimmern zum Hauptthema des 2. Rhythmologischen abends im Sickeler Sippelshof zu machen: Die häufigste Herzrhythmusstörung kann die Leitungsfähigkeit stark einschränken und ist ein erheblicher Risikofaktor für den Schlaganfall. Geschätzt ein Drittel aller Schlaganfälle in Deutschland werden durch ein Vorhofflimmern verursacht.
Bei Vorflimmern ziehen sich die Vorhöfe nicht richtig zusammen (kontrahieren), das Blut gelangt verzögert in die Kammer. Dadurch kann es zur Bildung von Blutgerinnseln in den Vorhöfen kommen, die mit dem Blutstrom von dort ins das Gehirn gelangen und einen Schlaganfall auslösen können.

Auf Einladung von Prof. Dr. Volker Schächinger (Direktor der Medizinischen Klinik I, Klinikum Fulda) und Dr. Joachim Krug (Leitender Arzt Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik I) kamen am vergangenen Mittwoch mehr als 100 Teilnehmer in den Sippelshof, um sich über das vielfältige Beschwerdebild fachlich auszutauschen und die aktuellen Entwicklungen gemeinsam zu diskutieren. Die moderne Elektrophysiologie bietet gute Behandlungsmöglichkeiten zur Rhythmus- und Beschwerdekontrolle. Dr. Krug stellte neue Aspekte bei der Patientenauswahl für die Katheter-gestützte Ablationsbehandlung (Verödung mittels Herzkatheter) vor. Priv.-Doz. Dr. Piorkowski vom Herzzentrum Dresden – einer der innovativsten Köpfe unter den deutschen Rhythmusexperten gab einen spannenden Ausblick in zukünftige Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie. Bei Patienten, die sich einer herzchirurgischen Operation unterziehen müssen, bietet auch die Herzchirurgie Behandlungsverfahren an, wie Oberarzt Dr. Oliver Rode der Klinik für Herz-Thoraxchirurgie des Herz-Thorax-Zentrums am Klinikum Fulda berichtete. Den Überblick zu den verschiedenen Behandlungsoptionen rundete Oberarzt Dr. medic Attila Szöllösi (Medizinische Klinik I) ab. Er stellte Katheterverfahren dar, von den Patienten profitieren können, bei denen das Risiko für eine Blutverdünnung zum Schutz vor einem Schlaganfall zu hoch ist (sogenannter Vorhofohrverschluß).

„Eine rundum gelungene Veranstaltung, die wir im nächste Jahr gern wiederholen“, resümierte Dr. Krug den Abend. +++