185 Verspätungslandungen im Mai - Al-Wazir: "Häufung ist nicht akzeptabel"

Nachtflugbestimmungen sind noch nie in dieser Form auf die Probe gestellt worden

Flughafen

Wiesbaden. Die Zahl der nächtlichen Verspätungslandungen am Frankfurter Flughafen ist im Mai deutlich gestiegen. Wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Freitag mitteilte, setzten 185 Maschinen zwischen 23.00 und 24.00 Uhr auf. 27 Flugzeuge wurden an andere Flughäfen, insbesondere nach Hahn umgeleitet, weil sie erst nach 24.00 Uhr eingetroffen wären. Nach 24.00 Uhr sind nur noch Notfall-Landungen zulässig.

„Eine derartige Häufung ist nicht akzeptabel“, sagte Al-Wazir. „Natürlich war die Situation im Mai besonders. Der heißeste Mai seit 130 Jahren hat zahlreiche Wärmegewitter verursacht, wie sie sonst nur im Hochsommer üblich sind; dies erklärt jedoch nur einen Teil der Verspätungen. Die Landesregierung nutzt alle ihr rechtlich zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, dass Flugbewegungen in der Zeit des Nachtflugverbots von 23.00 bis 24.00 Uhr eine Ausnahme bleiben und nicht zum Dauerzustand werden. Weiterhin wurden alle verspäteten Ryanair-Flüge aus Barcelona und London-Stansted zwecks Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren an das Regierungspräsidium Darmstadt gemeldet.“

Im Mai haben sich weitere Flugbewegungen bei Ryanair und anderen Fluglinien als auffällig häufig verspätet gezeigt; auch hier dringt das HMWEVL auf Abhilfemaßnahmen. Insgesamt überzogen in 58 Fällen Maschinen der Fluggesellschaft Ryanair die 23.00-Uhr-Grenze, 55 Maschinen waren für die Gesellschaft Condor unterwegs. Bei Ryanair sind insbesondere die Verbindungen aus Stansted, Barcelona, Palma de Mallorca und Catania betroffen. „Auf unseren Druck hin wird der Flug aus Stansted ab heute, der aus Catania ab kommender Woche vorverlegt“, sagte Al-Wazir. „Ich hoffe, dass sich die Situation damit bessert. Bei Ryanair gilt für mich allerdings, dass nur noch Taten, keine Ankündigungen mehr zählen. Wir werden weiterhin konsequent Ordnungswidrigkeitsverfahren anstrengen, wenn der Verdacht besteht, dass die Verspätung von der Fluglinie selbst verschuldet wurde. Auch mit Condor gibt es ernsthafte Gespräche über die Pünktlichkeit, vor allem, was einen sehr oft verspäteten Flug aus Palma de Mallorca angeht. Auch hier werden wir - wenn keine kurzfristige Abhilfe geschaffen wird - den Flug zur Prüfung einer Ordnungswidrigkeit an das Regierungspräsidium Darmstadt abgeben."

Am Flughafen Frankfurt gilt zwischen 23.00 Uhr und 05.00 Uhr ein sechsstündiges Verbot geplanter Flugbewegungen. Verspätete Maschinen dürfen jedoch noch bis 24.00 Uhr landen, sofern die Verspätung sich nicht aus der Flugplangestaltung ergibt. Im Gegensatz zu Starts bedürfen sie dazu keiner Einzelgenehmigung. „Die Nachtflugbestimmungen am Frankfurter Flughafen sind noch nie in dieser Form auf die Probe gestellt worden“, sagte Al-Wazir. „Wir setzen jetzt darauf, dass unsere Maßnahmen genügend Druck aufbauen, damit sich die Situation im Juni bessert. Auch Fraport und die Deutsche Flugsicherung und ihre europäischen Partner stehen in der Verantwortung, dass Verspätungsursachen beseitigt werden. Wenn sich herausstellt, dass die derzeitigen Regelungen das Nachtflugverbot auf die Dauer nicht ausreichend schützen können, müssen wir eine Anpassung der Vorschriften prüfen.“ +++


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