14 neue Schreinermeister für Fulda

Nach sechs Monaten intensiven Lernens und praktischen Arbeitens unter dem Dach des Berufsbildungszentrums Mitte in Petersberg – kurz: BBZ Mitte – haben die Teilnehmer ihr Schreinermeisterprojekt, das im Rahmen des 19. Schreinermeisterkurses im BBZ entstanden ist, nun erfolgreich zu Ende gebracht. Im Rahmen ihrer Abschlussfeier in der Aula der Alten Universität Fulda wurden die 14 Schreinermeister im Beisein von Dozentinnen und Dozenten des Bildungszentrums, Vertretern und Repräsentanten der Kooperationsbetriebe sowie Freunden und Familie am Montagnachmittag feierlich verabschiedet.

Hendrike Semler-Sarnes, Dozentin am Berufsbildungszentrum und Jochen Jahn, Ausbilder Holztechnik am Berufsbildungszentrum, die bei der Abschlussfeier als Moderatoren fungierten, ließen die vergangenen Monate des Meisterkurses, die nicht nur aufgrund der noch andauernden Corona-Pandemie von Höhen und Tiefen geprägt gewesen waren, Revue passieren. Besonders begrüßt wurden neben den frischgebackenen Schreinermeistern und ihren anwesenden Angehörigen, u.a. die Geschäftsführerin des Berufsbildungszentrums Mitte Dr. rer. nat. Shadi Amiri und mit ihr Manfred Hahl, ebenfalls vom BBZ Mitte, die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Fulda Gabriele Leipold, der CDU-Wahlkreisabgeordnete für Fulda, die Rhön und den Vogelsberg Michael Brand MdB, Stadtrat Stefan Grauel (CDU) sowie die anwesenden Vertreter der Schreiner-Innung Fulda-Hünfeld, Dirk Heimroth, Matthias Sauerbier und Tobias Vey.

„Wir sind sehr stolz auf unsere jungen Schreinermeister“

„Wir sind sehr stolz auf die jungen Schreiner, die heute ihr Meisterprüfungsprojekt vorstellen. Ohne Euch hätten wir heute keinen Grund zu feiern“, stellte Hendrike Semler-Sarnes, Schreinerin und Raumdesignerin sowie Dozentin am BBZ Mitte in ihren einleitenden Worten zur Begrüßung heraus. „Dass alle 14 Schreinermeisterprüflinge erfolgreich waren, liegt daran, dass sie beide Prüfungsteile, den praktischen als auch den theoretischen Teil, bestanden haben“, fügte Jochen Jahn, Ausbilder Holztechnik am BBZ Mitte sowie Dozent, ergänzend hinzu. Nicht selten waren die Meisterkurs-Teilnehmer Zeit- und Organisationsdruck ausgesetzt, der durch Lieferengpässe der Materialen, die wiederum der Corona-Pandemie geschuldet waren, noch einmal verstärkt wurde. Eine Verletzung mit dem Stecheisen an der Hand einen Tag vor der praktischen Prüfung bei Meisterkursteilnehmer Jonas Pfeiffer brachte zunehmende Ungewissheit auf beiden Seiten. Am Ende wurde aber alles gut, Jonas wurde genäht, konnte seine Prüfung erfolgreich beenden und war letztlich einer der Besten.

Seit August 2021 sind die Meisterkursteilnehmer in das tägliche Unterrichtsgeschehen eingebunden, am Abend und teils auch am Wochenende, was nicht immer für Hochstimmung unter den Meisterkursteilnehmern sorgte, doch es musste getan werden. Die Mühen und der Fleiß haben sich ausgezahlt. Alle 14 Teilnehmer haben bestanden und die höchste und wertvollste Qualifikation im Handwerk, den Meistertitel, in der Tasche. Der Meistertitel ermöglicht das Ausbilden von Lehrlingen, Führungspositionen in Betrieben und den Traum der Selbstständigkeit im Schreinerhandwerk.

„Fulda hat vierzehn neue Schreinermeister“, sagte Stadtrat Stefan Grauel (CDU), der im Namen des Fuldaer Oberbürgermeisters Dr. Heiko Wingenfeld und des Fuldaer Bürgermeisters Dag Wehner sowie für den gesamten Magistrat der Stadt Fulda herzliche Grüße überbrachte. Darüber hinaus überbrachte der Stadtrat an die frischgebackenen, jungen Schreinermeister die Glückwünsche zur bestandenen Meisterprüfung des Magistrats. „Doch was bedeutet das für die Region Fulda?“, warf er ein und lieferte die Antwort gleich mit: „Es bedeutet, dass vierzehn neue hochqualifizierte – denn qualifiziert waren Sie vorher schon – Meister der Schreiner-Innung in unserer Region haben.“ Grauel weiter: „Schon allein die Tatsache, dass Sie sich irgendwann einmal für eine Ausbildung im handwerklichen Beruf entschieden haben, verdient schon Lob und Anerkennung. Ich selbst habe einst als Handwerker begonnen, und ich weiß das deshalb auch sehr zu schätzen.“

„Einen gelernten Handwerker kann so schnell nichts erschüttern“

„Einen gelernten Handwerker kann so schnell nichts erschüttern – selbst im privaten Bereich nicht. Ein Handwerker kann sich immer helfen und ist seltener auf die Hilfe anderer angewiesen. Aber die Steigerung eines Handwerkers ist selbstverständlich das, was Sie seit kurzem sind oder demnächst noch werden, nämlich Handwerksmeister. Vereinfacht ausgedrückt hat der Meister zusätzlich das, was den Handwerkern oder den Handwerkerinnen hin und wieder fehlt. Und ich meine das gar nicht negativ; nämlich das zusätzliche Wissen zur Wirtschaftlichkeit, zur Bürokratie, zur Menschenführung und das Denken über das heute hinaus.

Als Meister haben Sie nun die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen, Auszubildende anzulernen und Ihr Know-how in Ihrem eigenen Betrieb nach vorne zu bringen. Mit Ihrer bestandenen Prüfung haben Sie bewiesen, dass Sie es können. Heute würde man vereinfacht sagen: Sie haben einiges drauf! Und wenn man sich hier im Raum einmal umschaut, so wird wohl jeder feststellen und keiner widersprechen, dass das wohl die absolute Spitze des Schreinerhandwerks ist. Sie arbeiten mit Leidenschaft an einem natürlichen Material, das immer beliebter wird. Es ist gigantisch, zu beobachten und zu sehen, wie Sie aus einem gewachsenen Baum ein Werkstück fertigen. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass dieses Brett auch auf geschickte Hände trifft... Und die geschickten Hände, dass Sie die haben, haben Sie hiermit eindeutig bewiesen.

Sie haben in den letzten Jahren und Monaten viel erreicht. Nun gilt es aber auch nach vorne zur blicken. Das Rüstzeug hierfür haben Sie sich hart erarbeitet. Nun kommt es auf Sie und ein bisschen auch auf das Glück an, was Sie daraus machen. Ich - und damit meine ich auch den gesamten Magistrat der Stadt Fulda – wünsche Ihnen allzeit gute Ideen und ausreichend Aufträge. Wir wünschen Ihnen aber auch loyale Kunden, die Ihre Arbeit zu schätzen und zu entlohnen wissen. Wir wünschen Ihnen möglichst wenig Bürokratie, denn Sie sind Handwerker und keine Buchhalter. Zum Schluss wünsche ich Ihnen persönlich alles erdenklich Gute für Ihren weiteren Berufsweg und dass Sie irgendwann einmal mit allen acht Fingern und beiden Daumen in Ihren wohlverdienten Ruhestand gehen können und dann immer noch sagen können: Ich hatte einen tollen Beruf.“

„Das Handwerk hat goldenen Boden“

„Der Schreiner ist mehr als ein Beruf, er ist Berufung“, so der CDU-Wahlkreisabgeordnete für Fulda, die Rhön und den Vogelsberg Michael Brand MdB am Montag anlässlich der Abschlussfeier der Schreinermeister des Berufsbildungszentrums Mitte Petersberg in der Aula der Alten Universität Fulda. Neben seiner Gratulation zur bestandenen Meisterprüfung brachte der Politiker auch seinen persönlichen Respekt für die geleistete Arbeit in den vergangenen Wochen und Monaten zum Ausdruck. Das Schreinerhandwerk sei ein vielfältiger Beruf, weshalb man auf ihn aufmerksam machen müssen, genauso auf die Schreiner-Innung und das BBZ Mitte.

Weiter sagte Brand, dass dem Meister heutzutage viel abverlangt werde. Neben dem handwerklichen Können muss er auch Führungsqualitäten besitzen und komplexe, betriebswirtschaftliche Kenntnisse mitbringen. Vor dem Hintergrund der immer noch andauernden Pandemie sagte Brand, dass der Schreiner ein krisenfester Beruf sei. „Das Handwerk hat nach wie vor goldenen Boden“, so Brand, der den Dozentinnen und Dozenten des BBZ Mitte – aber auch den Familien und Partnerinnen der Schreinermeister für ihre immerwährende Unterstützung und Loyalität in den vergangenen Wochen und Monaten dankte. Mit Blick auf den so dringenden Fachkräftebedarf auch in der Region Fulda sagte der Bundestagsabgeordnete: „Wir schätzen das Handwerk, weil wir es brauchen.“

Letztlich war es an den Dozentinnen und Dozenten des BBZs sowie an BBZ-Geschäftsführerin Dr. rer. nat. Shadi Amiri, den jungen Schreinermeistern für ihren weiteren Lebensweg beruflich wie privat alles erdenklich Gute zu wünschen. Die individuellen Schreinermeisterprojekte – ob ein Doppelbett auf Motorradfedern, ein Barschrank mit einzigartigem Design oder ein Hängeschrank mit Epoxidharz - können noch bis zum Mittwoch in der Aula der Alten Universität Fulda in der Zeit von 16- bis 19 Uhr bestaunt werden. Wie die Einzelstücke entstanden sind, dokumentiert eine Fotodokumentation. +++ ja

Die Schreinermeister in der Übersicht
  1. Anton Möckel
  2. David Fuchs
  3. Leo Möller
  4. Thorsten Bader
  5. Jonas Pfeiffer
  6. Aris Kersberg
  7. Ole Walter
  8. Peter Hofmann
  9. Tim Sträche
  10. Rene´ Ocklitz
  11. Valerian Gutmann
  12. Lukas Rodemers
  13. Tristan Helwig
  14. Colin Wald

Popup-Fenster

1 Kommentar

  1. Das ist ein Bericht! Und die BBZ likt den veröffentlichen Eigenbericht von anderen Medien. Wie schon oft gesagt Osthessen du glückliche Insel.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*