Beim Blick auf viele Nachrichtenportale entsteht immer häufiger der Eindruck: Der Journalismus verliert sein eigentliches Ziel aus den Augen. Nicht mehr die Leserinnen und Leser stehen im Mittelpunkt, sondern die Klickzahlen. Artikel werden so verfasst, dass sie in Suchmaschinen möglichst weit oben erscheinen. Ranking und SEO scheinen oft wichtiger zu sein als Inhalt, Stil und Lesefreundlichkeit.
Gerne wird behauptet, lange Texte wolle heute niemand mehr lesen. Ein Irrtum, der sich hartnäckig hält – und kaum belegt ist. Wer sich wirklich für Themen interessiert, schätzt weiterhin gründlich recherchierte und verständlich geschriebene Beiträge. Das zeigen auch zahlreiche Rückmeldungen aus der Leserschaft: Qualität wird geschätzt, gerade in einer Zeit, in der Informationen im Sekundentakt auf uns einprasseln.
Der Journalismus hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Startseiten sind voll mit Bildern, Kurzvideos und Podcasts. Besonders im lokalen Bereich und selbst bei öffentlich-rechtlichen Medien ist dieser Trend unübersehbar. Doch der einstige Podcast- und Video-Boom scheint allmählich an Schwung zu verlieren.
Umso erfreulicher ist es, dass manche Redaktionen bewusst einen anderen Weg gehen. Sie setzen auf Texte, die Substanz haben – nicht aus Nostalgie, sondern aus Überzeugung. Denn guter Journalismus braucht keine spektakulären Videos, um relevant zu sein. Er braucht Klarheit, Einordnung und eine Sprache, die die Menschen erreicht.
Im Mittelpunkt sollte immer das Wort stehen: sorgfältig gewählt, gut recherchiert und ehrlich gemeint. Wer informieren will, muss zuerst an seine Leser denken – nicht an die Klickstatistik. Journalismus lebt von Vertrauen, nicht von Algorithmen. Und dieses Vertrauen gewinnt man nur mit Haltung, Tiefgang und der Bereitschaft, Themen wirklich ernst zu nehmen. +++ nh









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Einfach ein großes Dankeschön an Fuldainfo dafür dass es dieses qualitativ gute Angebot noch gibt. Bitte machen Sie weiter so!
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Journalist zu sein bedeutet, Informationen für die Öffentlichkeit zu recherchieren, einzuordnen und verständlich zu vermitteln. Journalisten berichten sachlich, kritisch und nachvollziehbar über relevante Themen in verschiedenen Medien. Ihr Kernhandwerk umfasst das sorgfältige Prüfen von Fakten, das Hinterfragen von Quellen sowie das Erklären komplexer Zusammenhänge. Ziel ist stets eine fundierte, glaubwürdige und verantwortungsvolle Berichterstattung. Doch wo wird dieses journalistische Selbstverständnis heute – insbesondere in Osthessen – noch gelebt? Bei nur wenigen. Bei fdi im Großen und Ganzen: ja.
Ein wichtiger und mutiger Beitrag. Gut, dass Sie den Finger in die Wunde legen und deutlich machen, dass Qualität mehr zählt als Klickzahlen.
Genau das ist der Punkt! Journalismus sollte wieder Menschen berühren – nicht nur Algorithmen gefallen. Danke!
Sehr gut auf den Punkt gebracht. Journalismus sollte wieder mehr für Inhalte als für Klickzahlen stehen.