Wirtschaftsvertreter bezeichnen SPD-Wahlkampf als unsachlich

Offenbar will die SPD einen Wahlkampf mit Emotionen führen

Berlin. Vertreter aus dem Arbeitgeberlager haben sich kritisch über die Vorschläge von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz geäußert: "Offenbar will die SPD einen Wahlkampf mit Emotionen führen. Soziale Gerechtigkeit ist natürlich ein wichtiges Thema, aber Martin Schulz hat zuletzt das falsche Bild einer zerrissenen Gesellschaft gezeichnet - etwa als er von 40 Prozent Befristungen gesprochen hat", sagte die Chefin des Chemie-Arbeitgeberverbandes BAVC, Margret Suckale, der "Rheinischen Post". Der Durchschnitt in der Industrie liege gerade einmal bei etwa zehn Prozent, so Suckale. Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger kritisierte zudem die von Schulz ins Spiel gebrachte Verlängerung des Arbeitslosengeldes als "Salto rückwärts". Schulz selbst habe im Februar 2014 gesagt, dass Deutschland dank der Agenda 2010 so wirtschaftlich gut dasteht. "Und jetzt, da es ihm in den Wahlkampf passt, zeichnet er ein gänzlich anderes Bild unseres Landes", sagte Dulger. "Dieses Deutschland ist das beste, was wir je hatten: Über 43 Millionen Beschäftigte, satte Reallohnsteigerungen, hohe Renten, ein hohes Steueraufkommen." Jetzt so zu tun, als müssten die Menschen Angst vorm sozialen Abstieg haben, sei völlig abstrus. "Ich hoffe, dass sich der Wahlkampf noch versachlicht", sagte Dulger. +++


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1 Kommentar

  1. Jetzt schwenken also auch die Wirtschaftsvertreter äuf den Merkelkurs ein.
    Töricht, wer etwas anderes erwartet hätte.
    Das ist ja interessant. Da lobt Merkel euphorisch Schröders Agenda 2010, die ja für wahr der deutschen Wirtschaft ein bis heute anhaltendes Hoch bescherte - wenn auch auf Kosten von Arbeitern, Arbeitslosen, Rentnern, etc. Da kann man also schon mal festhalten, dass die nachfolgenden Regierungen unter Merkel dazu offensichtlich nicht viel beigetragen haben.
    Wenn jetzt heute aber festgestellt werden muß, dass eine soziale Schieflage eingetreten ist, da wird man diese ja wohl korrigieren dürfen, ja müssen. Genau das will Schulz - und nicht, wie Merkel fälschlicherweise behauptet, die Agenda 2010 kippen. Eines muß klar sein: anders als bei der Agenda 2010 müssen diesmal die Bedürftigen, d.h. u.a. die Arbeitslosen, die Unter- und Mittelschichtler, die prekär Arbeitenden, die Zeitarbeiter, die Rentner, die Alleinerziehenden etc. profitieren zu Lasten der Super-Verdiener und Super-Reichen.
    Wenn die Union allerdings eine wachsende soziale Ungleichheit in unserem Land leugnet, dann darf man sich nicht wundern, wenn Merkel - als hätten wir noch die gleichen Verhältnisse wie vor 15 Jahren - an der "alten" Agenda 2010 festhalten will. Sie hat eben abgewirtschaftet und keine mitreißende Perspektive für die Zukunft mehr.
    Bezeichnend ist ja auch, dass die einen kritisieren, dass die diesbezüglichen Vorschläge von Schulz ja gar nichts Neues bringen, sondern schon aktuelle Hartz4-Lage wären, während andere gar schon von drohender Massenarbeitslosigkeit schwadronieren. Wahlkampfgetöse eben!
    Wer kommentiert? Der Rentenrevoluzzer:
    https://youtu.be/BgVWI_7cYKo
    Viel Spaß und neue Erkenntnisse beim Anhören!

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