Geisa. Bis Ende August 2016 haben die Besucherinnen und Besucher der Gedenkstätte Point Alpha die Möglichkeit, neben den Dauerausstellungen auch die Wechselausstellung „Das Frauengefängnis Hoheneck – 25 Portraits ehemaliger politischer Gefangener“ zu besichtigen. Die Ausstellung zeigt Portraits mutiger ehemaliger Inhaftierter, die über ihre Zeit in Hoheneck sowie die Haftbedingungen und –ursachen Auskunft geben.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 10. Mai 2016, begrüßte die Point Alpha Stiftung die Zeitzeuginnen Mechthild Günther, die bis 2014 die Zeitzeugendokumentation der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen leitete, und Dr. Ute Steinhäuser, die im Oktober 1977 nach zweijähriger Untersuchungshaft wegen einer gescheiterten Republikflucht sowie wegen des Vorwurfs der angeblichen Spionage zu sieben Jahren Haft im Frauengefängnis verurteilt wurde. 1979 wurde Ute Steinhäuser aufgrund einer Amnestie entlassen und reiste im November 1981 mit ihrer Familie in den Westen aus. Sehr eindrücklich berichtete Frau Steinhäuser über die quälend langen Verhöre durch die Stasi, den Umgang mit ihren Kindern während ihrer Verhaftung und die menschenunwürdigen Haftbedingungen im Frauengefängnis Hoheneck. Mechthild Günther ergänzte, dass viele der inhaftierten Frauen bis heute traumatisiert seien und mit ihren Berichten über ihr Schicksal gegen das Vergessen ankämpften. Die Weiterentwicklung des Erinnerungsortes Hoheneck im sächsischen Stollberg und die Möglichkeit, die Ausstellung in der Gedenkstätte Point Alpha zu zeigen, seien wichtige Beiträge, um an das Schicksal der Frauen zu erinnern.
„Staatliche Willkür, die menschenunwürdige Erniedrigung von zu ‚Staatsfeinden‘ erklärten Personen und die gezielte Nutzung von Feindbildern im In- und Ausland seien stets wiederkehrende Muster in der SED-Diktatur“, so Sebastian Rösner, Studienleiter der Point Alpha Akademie. Diese Muster erkenne man auch wieder, wenn man auf die menschenunwürdige Grenze, die Behandlung von Menschen im Sperrgebiet oder die Zwangsaussiedlungen denke. Daher fühle man sich den Betroffenen von Hoheneck in besonderer Weise verbunden und freue sich, die Ausstellung auf Point Alpha zeigen zu können, so Rösner. Die Portraitausstellung wird bis Ende August 2016 im Haus auf der Grenze der Gedenkstätte Point Alpha zu sehen sein. Die Besichtigung ist über den üblichen Gedenkstätteneintritt möglich. Bei der Wechselausstellung handelt es sich um ein Angebot der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin. Thema: Wechselausstellung „Das Frauengefängnis Hoheneck – 25 Portraits ehemaliger politischer Gefangener“ - Zeitraum: 10.Mai 2016 bis Ende August 2016. +++ fuldainfo







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