Vogelsberger Grüne wollen dem Thema Mobilität mehr Gewicht geben

Lauterbach. Für die weitere Entwicklung der Region ist es nach Auffassung von Bündnis90/Die Grünen im Kreis unerlässlich, das Thema Mobilität kritisch zu betrachten und auf neue Füße zu stellen. Dabei muss zunächst einmal geklärt werden, was es genau der Bedarf ist, um den Menschen im Vogelsberg eine Teilnahme am öffentlichen Leben ohne den Besitz eines Fahrzeugs zu ermöglichen. Das bisher vor allem auf Basis der niemals ausreichenden Finanzmittel herumgedoktert wird, kann keine Politik sein, so Fraktionsvorsitzender Dr. Ornik.

Die Vogelsbergbahn bleibt in dieser Betrachtung sicher das Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs im Kreis. Laut Grünem Nahverkehrsexperten Zielinski, muss das Fahrplanangebot abends und am Wochenende unbedingt weiter ausgedehnt und mit Bussen und sonstigen Anbindungen an die umliegenden Ortschaften vertaktet werden. Durch die stark gestiegene Nutzung der Züge stoßen diese immer wieder an die Grenze der Kapazität. Von daher muss eine Ausweitung der Sitzplätze in den Zügen vorgenommen werden. Dies kann durch die Beauftragung von sogenannten „Doppeltraktionen“, also eine Zugfahrt bestehend aus zwei Triebzügen, erreicht werden. Zusätzlich soll geprüft werden, ob auch die ursprünglich vorhandenen Haltestellen (Renzendorf und Wallenrod) wieder eingerichtet werden. Jede gestrichene Haltestelle ist ein Sargnagel für den ÖPNV, so Zielinski, der auch die Benutzerfreundlichkeit der Bahnhöfe und Haltestellen anmahnt. Dazu spielt nach Meinung des IT-Experten Dr. Ornik auch die Verfügbarkeit und Integration von Information über vorhandene Angebote eine wichtige Rolle. Im Grund ist das Ziel klar: Der Reisende gibt in einem Portal sein Ziel an und bekommt die optimale Verbindung mit den jeweiligen Verkehrsträgern und Kosten angeboten.

Für den Vogelsbergkreis sei es existenziell, dass es schnelle und gute Verbindungen in die Metropolregionen Kassel/Marburg/Nordhessen sowie in das Rhein-Main-Gebiet gibt. Dann werde das Pendeln für viele Vogelsberger, die Ihren Arbeitsplatz in diesen Gebieten hätten mit der Bahn und dem ÖPNV attraktiver.

Reisen von einem Punkt zum nächsten im Kreisgebiet müssen auch in einem zumutbaren Zeitraum möglich sein. Nur so kann die Region zusammenwachsen, so Zielinski, auch Beauftragter der Grünen im Aufsichtsrat der Verkehrsgesellschaft Oberhessen. Um das Ganze zu ermöglichen müssen die klassischen Angebote des ÖPNV, wie Bus, Bahn und ALT um innovative nachhaltige Mobilitätsangebote (Car-Sharing, Elektromobilität, andere alternative Antriebstechniken) ergänzt werden und über IT-vernetzt werden, so Dr. Ornik abschließend. +++ fuldainfo

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