VDA weist Vorwürfe der Umweltministerin zurück

Allein in der Automobilindustrie wären 426 000 Jobs gefährdet

Barbara Hendricks (SPD)

München. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat auf die Vorwürfe der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks reagiert. „Bundesumweltministerin Hendricks sollte die ifo-Studie studieren, bevor sie die dort aufgeführten Beschäftigtenzahlen in Zweifel zieht“, betonte der Verband am Donnerstag. „Es handelt sich eben nicht um ‚klassische Drohkulissen‘, sondern um wissenschaftlich überprüfbare Zahlen und Fakten.“

Hendricks hatte im Rahmen eines Besuches bei Volkswagen sich unter anderem ungewöhnlich scharf zur Autobranche sowie zur Beziehung zwischen Politik und Herstellern geäußert: „Es ist wohl so, dass der Staat es in der Vergangenheit zu häufig an Distanz zur Automobilindustrie hat mangeln lassen.“ Die jüngsten Vorwürfe über Kartellabsprachen von Konzernen hätten weiteres Vertrauen zerstört.

Der VDA hat die kürzlich vorgestellte ifo-Studie in Auftrag gegeben. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Zulassungsverbot für Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2030 deutliche Einbußen für Beschäftigung und Wertschöpfung am Standort Deutschland zur Folge haben würde. Mehr als 600 000 der heutigen Industriearbeitsplätze wären direkt oder indirekt betroffen. Das sind zehn Prozent der deutschen Industriebeschäftigung.  Allein in der Automobilindustrie wären 426 000 Jobs gefährdet, bei kleineren und mittleren Unternehmen stünden bis zu 130 000 Arbeitsplätze zur Disposition. +++ ampnet/nic


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1 Kommentar

  1. Sollte auf dem Autogipfel nicht darüber beraten werden, wie die akuten, gesundheitsschädlichen Umweltbelastungen durch Autoabgase schnell wieder beseitigt werden können?
    Bräuchte man dazu nicht vorab eine schonungslose Analyse von Verantwortungen, Ursachen und Wirkungen?
    Meine Befürchtungen scheinen einzutreten bzw. noch übertroffen zu werden: Die Politik, die das ganze Problem bisher verschlafen und/oder in Kungelei mit der Autoindustrie unter den Teppich gekehrt hatte, wird angesichts drohender Fahrverbote und bevorstehender Wahlen zunehmend nervös und wird, in gewohnter Kungelei, auf "Auto-Gipfeln" (Schein-)Lösungen versprechen, die nach der Wahl wieder nicht umgesetzt werden.
    Und jetzt bieten einzelne Politiker, gewissermaßen in vorauseilendem Gehorsam, auch noch als "Rettungspakete für Dieselautos" getarnte Subventionen für die, aufgrund eigenen Unvermögens und Betrugs, ins Schlingern kommende Autoindustrie an!? Müßte man unser Land nicht vor den verantwortlichen, zwielichtigen, schummelnden Unternehmenslenkern und mit ihnen kungelnden Politikern schützen, die Wirtschaftswachstum und Millonen von Arbeitsplätzen massiv gefährden? Was wären dann die richtigen Instrumente, wenn offensichtlich auch die Kapitalseite, d.h. die Aufsichtsräte, versagen? Das wären die zu beantwortenden Fragen, bevor über Rettungspakete und Subventionen verhandelt werden kann.
    Hatte die Union in ihrem Wahlprogramm nicht mehr Arbeitsplätze und Vollbeschäftigung (wenn auch erst für 2025) versprochen? Alles Schall und Rauch?
    Das kann ja ein "heiterer" Gipfel werden!
    Es sind Wahlkampfzeiten:
    https://youtu.be/dOa-fcp74uU

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