Umfrage: Jeder Zweite für längere Laufzeit von Atomkraftwerken

AKW (Bildsymbol)

Angesichts hoher Strompreise und ambitionierter Klimaziele hat sich die Einstellung der Deutschen zur Atomkraft gewandelt. Bei einer YouGov-Umfrage im Auftrag der "Welt am Sonntag" sprach sich jeder zweite Bürger dafür aus, die bis Ende nächsten Jahres geplante Abschaltung der verbliebenen sechs Atomkernkraftwerke zurückzunehmen. Gegen einen solchen Politikwechsel sind 36 Prozent. 14 Prozent wollten sich nicht festlegen. Zum Vergleich: Im September 2019 hatten in einer Umfrage des Instituts Kantar noch sechs von zehn Deutschen dafür plädiert, die Nutzung der Atommeiler, wie 2011 beschlossen, spätestens bis Ende 2022 zu beenden. Die Demoskopen von YouGov fragten nun auch nach dem Neubau von Reaktoren der neuesten Generation mit der Voraussetzung, dass dadurch die Reduktion der CO2-Emissionen kostengünstiger erreicht werden könnte. Auch für die Zukunft äußerte sich der größte Anteil der Befragten positiv: Insgesamt 44 Prozent würden die Errichtung neue r Atommeiler begrüßen. Nein zu neuen Atomanlagen sagen 42 Prozent. Zwischen dem 26. und 28. Oktober befragte YouGov im Auftrag der "Welt am Sonntag" in Online-Interviews 2.074 Deutsche.

Studie: Klimaziele nur mit halbierten Tierbeständen erreichbar

Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, müssten die Tierbestände bis 2045 halbiert werden. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf eine Studie des Freiburger Öko-Instituts im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Das heutige Nahrungsmittelsystem ist einer der wesentlichen Treiber des Klimawandels und laut Weltklimarat für bis zu 37 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich. Ein großer Teil dieser Emissionen geht auf das Konto der industriellen Tierhaltung. Sie entstehen nicht nur durch die Verdauung der Wiederkäuer, sondern etwa auch durch die Rodung von Wäldern für Ackerland zum Futteranbau. Selbst bei einer Halbierung des heutigen Bestands würde die deutsche Tierhaltung im Jahr 2045, wenn eigentlich Klimaneutralität erreicht werden soll, noch knapp 20 Millionen Tonnen Emissionen freisetzen. Der Schlüssel für den Umbau "liegt in der Flächenbindung", sagte Studienautorin Kirsten Wiegmann. Landwirte sollten nur so viele Tiere halt en dürfen, wie sie mit ihrem eigenen Land versorgen können. In vielen Mast-Clustern ist das längst nicht mehr der Fall. Daher müsse auch über "Rauskaufprogramme" nachgedacht werden. Derartige Entschädigungen für Landwirte wären teuer, ließen sich aber etwa durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch finanzieren. +++


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