Der TV Gelnhausen bleibt als einziges Team in der 3. Handball-Liga Süd-West ungeschlagen. Mit einem 30:23 (13:14)-Erfolg gegen den TV Homburg feierten die Barbarossastädter am Samstagabend vor 800 Zuschauern in der Rudi-Lechleidner-Halle ihren achten Saisonsieg im zehnten Spiel. Damit verteidigt der TVG weiterhin mit 18:2 Punkten erfolgreich den dritten Tabellenplatz. Dabei musste die Mannschaft von Cheftrainer Matthias Geiger gegen einen unbequemen Aufsteiger erneut hart für die zwei Punkte kämpfen.
„Das war kein einfaches Spiel für uns heute“, gab Geiger nach der Partie zu. „Homburg hatte uns in der ersten Hälfte sehr gut im Griff und hat das wirklich gut gemacht. Sie haben das Tempo aus dem Spiel genommen und uns vor große Herausforderungen gestellt. Wir haben zwar gute Chancen herausgespielt, waren aber oft zu fahrig im Abschluss.“
Wie schon in den Vorwochen dauerte es auch diesmal einige Minuten, bis der TVG ins Spiel fand. Zwei Pfostentreffer und ein Ballverlust im Angriffsspiel verhinderten einen frühen Treffer. Erst in der fünften Minute erlöste Silas Altwein die Heimfans mit dem 1:1-Ausgleichstreffer. Dass Homburg in dieser Phase nicht deutlicher davonzog, war unter anderem Alexander Bechert im Tor zu verdanken, der direkt mit starken Paraden zur Stelle war.
Die erste Hälfte entwickelte sich zu einem ausgeglichenen Duell. Beide Teams gingen mehrfach in Führung, doch keine Mannschaft konnte sich auf mehr als ein Tor absetzen. Der TV Gelnhausen zeigte sich im Angriff mit neun Fehlwürfen und einigen Fehlpässen in den ersten 30 Minuten etwas zu unpräzise. Auch defensiv fehlte häufig die letzte Konsequenz. Einer der wenigen treffsicheren Schützen war im ersten Durchgang Linksaußen Finn Trinczek, der fünfmal das Tor traf und damit gemeinsam mit Kapitän Jonathan Malolepszy zum besten Gelnhäuser Torschützen wurde.
Homburg nutzte die Fehler des TVG, erspielte sich gute Chancen und kontrollierte mit einem ruhigen Spielaufbau geschickt das Tempo. Vier Sekunden vor der Pause erzielte Robin Egelhof schließlich das 14:13 für die Gäste, sodass der Aufsteiger sogar mit einer knappen Führung in die Halbzeit ging.
„In der ersten Hälfte haben oft die letzten fünf Prozent in der Abwehr gefehlt, um die Torchancen für Homburg zu verhindern“, analysierte Geiger. „Das Thema der Halbzeitansprache war dann, dass wir wesentlich kompakter und aggressiver auftreten müssen.“
Nach dem Seitenwechsel kamen die Rot-Weißen tatsächlich konzentrierter aus der Kabine, standen kompakter in der Abwehr und begannen, ihre Chancen konsequenter zu nutzen. In der 40. Minute sorgte Jannik Geisler mit dem 18:15 für die erste Drei-Tore-Führung des TVG. Doch Homburgs Ante Grbavac verkürzte mit zwei schnellen Treffern auf 18:17 und stellte einmal mehr seine Qualitäten unter Beweis. Mit insgesamt sieben Toren war der Rückraumspieler bester Werfer des Abends.
Die entscheidende Phase folgte wenig später: Mit der lautstarken Unterstützung des TVG-Fans übernahm Fynn Hilb Verantwortung, traf dreimal in Folge und der TVG setzte sich in der 45. Minute auf 22:18 ab. Gleichzeitig wuchs der Rückhalt im Tor. Daniel Drozdz zeigte in der zweiten Hälfte mehrere Glanzparaden. In der 53. Minute versuchten die Gäste mit dem siebten Feldspieler im Angriff neue Impulse zu setzen. Drozdz nutzte die Gelegenheit eiskalt und krönte seine starke Leistung mit einem spektakulären Treffer über das gesamte Spielfeld zum 27:21 und der ersten Sechs-Tore-Führung für die Barbarossastädter.
„Ab der 42. Minute haben wir dann besser und viel aggressiver verteidigt“, lobte Geiger. „Wir waren deutlich besser mit unserem Stellungsspiel und hatten auch im Angriff wesentlich mehr Biss. Wir haben uns tolle Chancen rausgespielt und die Dinger dann auch verwandelt.“
In der Schlussphase ließ der TVG nichts mehr anbrennen. Die Mannschaft agierte nun abgeklärt, verteidigte engagiert und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Am Ende stand ein verdienter 30:23-Erfolg auf der Anzeigetafel.
Nach krankheitsbedingter Pause waren Jonas Dambach und Yannick Mocken auf Seiten des TVG wieder mit dabei und konnten wichtige Akzente setzen. Henrik Müller fiel krankheitsbedingt ebenso aus wie die Langzeitverletzten Leon David (Schulterverletzung), Akos Csaba (Kreuzbandriss) und Fynn Broßmann (Mittelhandbruch).
Gästetrainer Pedro Vieira zeigte sich nach der Partie als fairer Verlierer: „Glückwunsch an Gelnhausen zum Sieg. Wir haben in der ersten Hälfte zwar sehr gut gespielt, haben in der zweiten Hälfte aber zu wenig Tore geworfen. Der Gelnhäuser Torwart hat das sehr gut gemacht.“
Mit dem Sieg wahrt der TV Gelnhausen seine weiße Weste in der Liga. Die nächste Aufgabe hat es jedoch in sich. Am kommenden Samstag gastiert das Team um 20 Uhr beim Tabellenführer und Ligafavoriten HG Saarlouis zum Topspiel. In zwei Wochen steht dann das Main-Kinzig-Derby gegen die HSG Hanau in der heimischen Rudi-Lechleidner-Halle an. +++




and then
Hinterlasse jetzt einen Kommentar