
Das Familienunternehmen Strauss ist in Berlin für sein innovatives Projekt „Logistics Next Level“ mit dem Deutschen Logistik-Preis der Bundesvereinigung Logistik (BVL) ausgezeichnet worden. Im laufenden Betrieb modernisierte der Workwear-Spezialist das gesamte Logistikzentrum am Hauptsitz in Biebergemünd und setzte dabei auf zukunftsweisende Technologien. Das Ergebnis sind ein deutlich schnellerer Versand, höhere Effizienz und geringere Emissionen. Künftig können bis zu 45.000 Sendungen pro Tag das Logistikzentrum verlassen. Das Investitionsvolumen betrug 55 Millionen Euro.
Im Rahmen des Projekts hob Strauss seine Logistik auf ein neues Niveau. Kommissionsroboter, Paketreduzierer und autonome mobile Roboter optimieren die Prozesse und machen den Versand nachhaltiger. „Strauss ist seit jeher Logistik-Champion. Logistics Next Level ist ein weiteres Update für unsere innovativen Versandprozesse. Die Arbeitshose wird künftig noch schneller, effizienter und nachhaltiger an die Meister und Macher in der ganzen Welt versendet“, betont CEO Steffen Strauss.
Besonders bemerkenswert ist die Entscheidung des Unternehmens für einen sogenannten Brownfield-Umbau. Statt eines Neubaus wurde das bestehende Logistikzentrum modernisiert und umstrukturiert. Dadurch konnten rund 2.800 Tonnen Stahl und 25.000 Kubikmeter Beton eingespart werden – ein Beitrag, der etwa 26.000 Tonnen CO₂ beziehungsweise dem Jahresausstoß von 3.500 Haushalten entspricht. Der Umbau begann im Januar 2022 und wurde im Frühjahr 2025 abgeschlossen. Insgesamt waren rund 400 Projektbeteiligte in das Großprojekt eingebunden.
Mit der Modernisierung hat Strauss seine Logistik konsequent auf Zukunft ausgerichtet. Dank neuer Technologien können Bestellungen nun deutlich schneller bearbeitet werden: Die Bearbeitungszeit einer Arbeitshose verkürzte sich von vier Stunden auf nur noch 40 Minuten. Gleichzeitig wurde die Fehlerrate um 80 Prozent reduziert. Kognitive Kommissionsroboter übernehmen bis zu 550 Picks pro Stunde, während autonome mobile Roboter den Transport zwischen den 63 Retourenarbeitsplätzen vollautomatisch steuern. Ein innovativer Paketreduzierer passt jedes Paket optimal an den Inhalt an und recycelt die Kartonreste automatisch.
Auch für die Beschäftigten brachte der Umbau spürbare Verbesserungen. Die Arbeitsplätze wurden gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neu gestaltet – ergonomisch, klimatisiert und nachhaltig. Durch die gesteigerte Produktivität konnte die Wochenarbeitszeit auf 37,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich reduziert werden.
Ergänzt wird das Logistikzentrum in Biebergemünd durch die CI Factory im rund 30 Kilometer entfernten Schlüchtern. Der 2020 fertiggestellte Neubau bietet Platz für bis zu zehn Millionen Arbeitshosen und ermöglicht den Versand von bis zu 4.000 Paketen pro Stunde. Bereits damals war die CI Factory Finalist des Deutschen Logistik-Preises. Mit dem erfolgreichen Update der Headquarter-Logistik sicherte sich Strauss nun nach 2015 erneut die renommierte Auszeichnung. +++
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