Stadtwerke Bad Hersfeld trotzen der Krise und senken die Strompreise

Auf die monatlichen Abschläge hat dies zunächst wenig Auswirkung

Aufsichtsrat mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH im Juli 2023: (v.l.n.r.): Markus Gilbert (Geschäftsführer), Bernd Wennemuth, Dr. Christoph Ullmer (stv. Vorsitzender) Karsten Vollmar, Andrea Zietz, Björn Diegel, Anke Hofmann (Vorsitzende), Thomas Schaffert, Noah Seitz, Martin Gehringer, Günter Exner, Michael Voigt, Dennis Dehnhard, Lutz Platte; nicht im Bild: Lothar Seitz, Thomas Hellbach. Foto: privat

Kürzlich fand die erste Aufsichtsratssitzung der Stadtwerke Bad Hersfeld GmbH mit ihrer neuen Aufsichtsratsvorsitzenden, Bürgermeisterin Anke Hofmann, statt. Im Rückblick auf das Geschäftsjahr 2022 wurden die außergewöhnlichen Herausforderungen der Energiekrise bewertet. In Folge des russischen Kriegs in der Ukraine war die Versorgungslage für Strom und Erdgas sehr unsicher. Die Großhandelspreise erreichten im Sommer 2022 ein bislang nicht für möglich gehaltenes Niveau. Viele andere Versorger erhöhten daraufhin ihre Preise für Haushaltskunden bereits im vergangenen Jahr stark. Einige stellten sogar vertragswidrig die Versorgung ihrer Kunden ein.

Nicht so die Stadtwerke Bad Hersfeld: Über das komplette Jahr 2022 hinweg galten dort für bestehende Haushaltskunden Preise fast wie vor der Krise. In manchen Tarifen sogar noch niedriger als in den Jahren zuvor. Erst zum Jahreswechsel wurden auch hier Anfang 2023 die Preise und Abschläge angepasst. Zeitgleich traten die Preisbremsengesetze in Kraft. Sprünge bei den monatlichen Abschlägen wurden so abgemildert. Die Verbraucher in Bad Hersfeld zahlen seither für den größten Teil ihres Bedarfs nur die staatlich festgelegten Grenzpreise von 40 Ct./kWh für Strom, bzw. 12 für Erdgas und 9,5 für Fernwärme.

Erfreuliches meldet die Aufsichtsratsvorsitzende Anke Hofmann auch für die Zukunft: „Nach nur neun Monaten angewandter Preisbremse werden sich die Stadtwerke bei Strom bereits zum 1. Oktober 2023 komplett von diesen Grenzpreisen verabschieden.“ Ab diesem Zeit­punkt sollen alle bislang noch über diesen Werten liegenden Haushaltstarife wieder 25-30% günstiger als derzeit und damit unter den genannten Preisgrenzen liegen. Den Kunden werden die neuen Preise für ihre jeweiligen Verträge von den Stadtwerken Anfang August mitgeteilt.

Auf die monatlichen Abschläge hat dies zunächst wenig Auswirkung, da diese derzeit noch durch die Preisbremsengesetze reduziert werden. Die neuen Preise, die schon ab Herbst darunter liegen, vermeiden aber unangenehme Überraschungen, wenn diese befristete Regelung später ausläuft. Weitere ähnliche Preissenkungen für Erdgas sind näher zur nächsten Heizsaison hin geplant. Der genaue Umfang dafür soll im Spätsommer anhand der dann aktuellen Versorgungs- und Marktlage entschieden werden. +++ pm