SPD: Klinikum Fulda muss in kommunaler Hand bleiben

SPD bekräftigt Standpunkt nach Austausch mit Klinikumsvorstand

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Die Zukunft des Klinikums Fulda stand im Mittelpunkt eines Austauschs zwischen dem Arbeitskreis Gesundheit des SPD-Stadtverbands Fulda und dem Vorstand des Klinikums, vertreten durch Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel und Michael Wilhelm. Die SPD bekräftigte dabei ihre klare Position: Das Klinikum soll auch weiterhin in kommunaler Trägerschaft bleiben. Diese Haltung sei für die Sozialdemokraten ein zentrales Anliegen.

Im Gespräch informierte Vorstandssprecher Dr. Menzel über die anstehende Gesundheitsreform. Obwohl deren Umsetzung noch aussteht, zeigte er sich zuversichtlich: Das Klinikum Fulda sei als Einrichtung der Maximalversorgung (Level 3) gut aufgestellt und könne auch künftig die medizinische Versorgung der Region umfassend sicherstellen.

Ein weiteres zentrales Thema war die Ausbildung medizinischer Fachkräfte. Seit mehreren Jahren kooperiert das Klinikum mit der Philipps-Universität Marburg. Jährlich absolvieren rund 90 Studierende ab dem siebten Semester einen Teil ihrer Ausbildung in Fulda. Die Nachfrage nach dem anschließenden Praktischen Jahr ist laut Klinikumsleitung deutlich gestiegen. Auch in anderen Gesundheitsberufen wird umfangreich ausgebildet. Perspektivisch soll ein Großteil der Ausbildung künftig im bisherigen Gebäude der Cuno-Raabe-Schule stattfinden, sobald diese in ihren Neubau umgezogen ist – eine Entwicklung, die das Klinikum als Chance betrachtet.

Angesichts eines sich abzeichnenden Hausärztemangels sprach die SPD die Möglichkeit an, ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) für Hausärzte einzurichten. Als möglicher Standort wurde das ehemalige Kerber-Kaufhaus ins Gespräch gebracht. Der Vorstand zeigte sich grundsätzlich offen für die Idee, wies jedoch darauf hin, dass neben dem Standort auch weitere Rahmenbedingungen genau geprüft werden müssten.

Ein besonderes Augenmerk galt der Lage in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Dort verzeichnet das Klinikum eine wachsende Nachfrage, steht jedoch vor dem Problem des Fachkräftemangels. Dr. Menzel forderte in diesem Zusammenhang eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse und verwies auf die Bedeutung des Ausbaus des Campus Fulda, um den Standort für medizinisches Fachpersonal attraktiver zu machen.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs interessierte sich die SPD dafür, welche Maßnahmen die Stadt Fulda ergreifen könne, um das Klinikum als Arbeitgeber und Ausbildungseinrichtung zu stärken. Dabei wurden drei zentrale Bereiche thematisiert: bezahlbarer Wohnraum, bessere Verkehrsanbindung und Kinderbetreuung. Das Wohnprojekt im Waidesgrund für Auszubildende und Studierende sei ein Schritt in die richtige Richtung, aus Sicht der SPD jedoch nicht ausreichend. Sie regte an, zusätzlich Grundstücke für Klinikpersonal bereitzustellen, das langfristig in Fulda bleiben möchte.

Auch bei der Verkehrsanbindung sieht die Klinikleitung Verbesserungsbedarf. Viele Beschäftigte seien auf das Auto angewiesen, was zu erheblichen Parkplatzproblemen führe. Als mögliche Lösungsansätze wurden ein optimierter ÖPNV, Bike-Sharing-Angebote sowie das Jobrad-Modell genannt. Ein weiterer Vorschlag betraf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Ein Betriebskindergarten mit flexiblen Öffnungszeiten könnte insbesondere Mitarbeitenden im Schichtdienst bessere Rahmenbedingungen bieten.

Die SPD kündigte an, die im Gespräch gewonnenen Anregungen in die kommunalpolitische Arbeit einfließen zu lassen. Zum Abschluss des Treffens dankten die Vertreter des Arbeitskreises Gesundheit dem Klinikums-Vorstand für den offenen Austausch und betonten noch einmal, wie wichtig der Erhalt der kommunalen Trägerschaft für das Klinikum Fulda sei. +++


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