Sparkassen-Förderung: Waldmoore als Wasserspeicher

Sparkasse Fulda unterstützt Hessenforst-Projekt in der Hochrhön

Spk rw0
Bernd Mordziol-Stelzer (Mitte) freut sich mit Uwe Marohn und Lisa Fuß über die Kooperation zwischen Hessenforst und Sparkasse Fulda.

Gummistiefel wären die bessere Wahl gewesen: Beim Ortstermin im Rhönwald oberhalb von Hilders bekamen Uwe Marohn, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda, und Lisa Fuß, Nachhaltigkeitskoordinatorin des Kreditinstituts, einen praktischen Eindruck davon, was Wiedervernässung in der Natur bedeutet. Gemeinsam mit Bernd Mordziol-Stelzer, stellvertretender Leiter des Forstamts Hofbieber, ging es querfeldein über feuchte Waldwege und durch nasses Gelände – vorbei an kleinen Teichen, Gräsern und aufkeimendem Moorbirkenbestand.

Hintergrund des Besuchs ist ein gemeinsames Projekt von Hessenforst und der Sparkasse Fulda: Seit Herbst 2023 werden zwei ehemalige Fichtenflächen im Rhönwald auf einer Gesamtfläche von zwölf Hektar renaturiert. Die Sparkasse unterstützt das Vorhaben mit insgesamt 20.000 Euro in den Jahren 2024 und 2025. Ziel ist es, aus entwässerten Waldbereichen wieder intakte Moorstandorte zu entwickeln – Lebensräume mit hoher ökologischer Bedeutung.

„Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie fühlen wir uns mit diesem Projekt gut aufgestellt“, erklärt Marohn. „Moore sind ein typisches Landschaftselement der Rhön, das wir bewahren wollen.“ Auch aus forstlicher Sicht ist die Wiedervernässung ein wichtiger Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel. „Wir müssen künftig mit weniger Niederschlägen und höheren Temperaturen rechnen“, so Mordziol-Stelzer. „Wälder müssen deshalb nicht nur klimastabiler werden, sondern auch ihre Funktion als Wasserspeicher behalten.“

Historisch gesehen war das lange anders: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vielerorts auch in der Rhön Moore entwässert, um zusätzliche Flächen für den Anbau schnell wachsender Fichten zu gewinnen. Heute verfolgt das Forstamt Hofbieber, das seit drei Jahren als „Modellbetrieb für Biodiversität“ gilt, einen entgegengesetzten Ansatz. Alte Rückegassen und Entwässerungsgräben wurden zurückgebaut, Holzriegel sorgen nun dafür, dass Wasser im Boden gehalten wird. Entstandene Mulden füllen sich wieder mit Regenwasser und entwickeln sich zu Feuchtbiotopen.

Und das mit sichtbarem Erfolg: In den Teichen quaken Frösche, Libellen ziehen ihre Kreise, Moorbirken und Vogelbeeren wachsen an. Ein KI-gestütztes akustisches Monitoring hat bereits über 60 verschiedene Vogelarten in dem Gebiet registriert. Trotz der aktuell großen Trockenheit steht an vielen Stellen noch Wasser.

Ende September soll es eine weitere Führung durch das Gebiet geben – dann für interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Fulda. Ob diese den Rückweg trocken absolvieren können, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Die Natur bekommt hier wieder Raum zur Entfaltung. +++


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*