
Mit einem Besuch der Justizvollzugsanstalt (JVA) Hünfeld eröffnete die SPD-Kreistagsfraktion Fulda ihre diesjährige Sommertour 2025. Die moderne Strafvollzugseinrichtung, die als eine der fortschrittlichsten in Hessen gilt, bildete den Auftakt für eine Reihe geplanter Stationen, bei denen gesellschaftspolitisch relevante Themen im Mittelpunkt stehen.
Empfangen wurde die Delegation, der unter anderem die SPD-Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen und der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hünfelder Stadtparlament, Uwe Heinicke, angehörten, von Michael Vogt, Leitender Regierungsdirektor der Anstalt. In einem ausführlichen Austausch informierten Vogt sowie weitere Mitarbeitende über Organisation, Besonderheiten und aktuelle Herausforderungen des Justizvollzugs in Hünfeld.
Im Rahmen eines Rundgangs erhielten die Besucherinnen und Besucher Einblicke in zentrale Bereiche der Anstalt, darunter ein Zellentrakt, der ärztliche Dienst, Werkstätten, die Sporthalle und die Anstaltskirche. Dabei wurde deutlich, dass die JVA auf klare Strukturen, Sicherheitsstandards und funktionale Abläufe setzt.
Die Einrichtung wurde 2006 eröffnet, nachdem ihr Bau zuvor öffentlich kontrovers diskutiert worden war. Heute bietet die JVA Platz für bis zu 502 männliche Strafgefangene mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren. „Was einst mit großen Vorbehalten begann, gehört heute zur gelebten Normalität in Hünfeld“, resümierte Uwe Heinicke.
Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Thema Resozialisierung. Die SPD-Fraktion zeigte sich beeindruckt vom hohen Stellenwert, den Bildung und Arbeit im Vollzug einnehmen. Durch IHK-zertifizierte Ausbildungsangebote, vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten und gezielte Förderprogramme sollen Gefangene auf ein straffreies Leben nach der Haft vorbereitet werden.
Kritisch diskutiert wurde hingegen die Situation nach der Entlassung: Eine Mitarbeiterin des psychologischen Dienstes schilderte eindrucksvoll die Problematik mangelnder ambulanter Therapieplätze im psychologischen und psychiatrischen Bereich. Ehemalige Inhaftierte seien dadurch oft auf sich allein gestellt – mit dem Risiko, erneut in problematische Verhaltensmuster zurückzufallen. Die SPD-Kreistagsfraktion kündigte an, sich auf politischer Ebene weiterhin für eine Verbesserung der Nachsorgeangebote einzusetzen.
Am Ende des Besuchs zeigte sich Fraktionsvorsitzender Michael Busold tief beeindruckt: „Die JVA Hünfeld steht beispielhaft für einen modernen und humanen Strafvollzug. Besonders hervorzuheben ist das Engagement der Mitarbeitenden – viele von ihnen stammen aus der Region und leisten hier tagtäglich überzeugende Arbeit.“
Die Sommertour 2025 der SPD-Kreistagsfraktion Fulda wird in den kommenden Wochen mit weiteren Besuchen bei Einrichtungen, Institutionen und Unternehmen im Landkreis fortgesetzt. Ziel ist es, durch direkten Austausch Impulse für die politische Arbeit zu gewinnen und Anliegen aus der Region aufzugreifen. +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar