SG Barockstadt Fulda-Lehnerz - Ein schneidiger Auswärts-Auftritt

Sgb 1
Daniyel Cimen. Foto: rl

Daniyel Cimens Einschätzung war treffend. „Manche Unentschieden fühlen sich nicht so gut an“, sagte der Trainer der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, „dieses aber schon“. Mit dem 1:1 beim FSV Frankfurt, dem seitherigen Tabellenzweiten der Fußball-Regionalliga Südwest, entführte die SGB nicht nur einen Punkt. Sie gewann ihn durch einen mannschaftlich starken Auftritt mit Herz und Charakter.

Auch wenn auf dem Konto der SGB in dieser Saison zu viele Unentschieden stehen und man die unterschiedliche Zugangsvoraussetzungen beider Teams betrachtet - der FSV trat mich reichlich Selbstvertrauen und Rückenwind an, die SGB eher angeschlagen -, ist das Auskommen aus Sicht des Fuldaer Teams positiv zu bewerten. „Wir haben den Punkt einfach verdient. Nicht nur mit einer ordentlichen Defensivleistung, auch mit Mut nach vorne“, bilanzierte Cimen. Um ins Detail zu gehen: „Wir hatten auch die eine oder andere Möglichkeit. Auch wenn der FSV von der Qualität her ein, zwei bessere Chancen hatte.“

Der Vergleich des Zweiten gegen den 14. der Rangliste begann gar nicht gut für das Team aus Osthessen. Aus der Entstehung des frühen 0:1 (9.) muss die SGB lernen. Sie hatte „einen ganz guten hohen Ballgewinn“, wie es Cimen nannte, weil sich zwei Gästespieler aber uneins waren, nutzte ein Frankfurter die Situation, spielte seinerseits einen langen und tiefen Ball - die SGB stand erst hoch mit ihrer letzten Linie, verpasste es aber dann, sich fallen zu lassen - der FSV-Kicker gewann das Laufduell, sein SGB-Gegenspieler grätschte unnötigerweise auch noch, dem FSV-Spieler kam das entgegen und er passte quer zum Torschützen.

Mit der Reaktion seines Teams - und das beileibe nicht zum ersten Mal in dieser Saison - war der Coach erneut zufrieden. „Wie die Mannschaft dann ins Spiel gefunden hat, war richtig gut“, lobte er. Zwar ließen Farouk (22.) und Harnafi (30.) Möglichkeiten für den FSV liegen - die SGB aber bewies Herz und Charakter. Sie spielte prima mit im Duell auf Augenhöhe und verzeichnete mehrere Ballgewinne im Mittelfeld - auch in höheren Positionen. Der Ausgleich nach gut einer halben Stunde war nur logisch. Moritz Dittmann löste auf der rechten Seite im Dribbling prima auf, suchte den tiefen Weg zu Leon Pomnitz, dessen Flanke zunächst Marvin Pourié verpasste - nicht aber Tim Korzuschek, der zu seinem achten Saisontor einköpfte.

Im zweiten Abschnitt war die SGB mehr mit Verteidigen beschäftigt, das tat aber leidenschaftlich, beherzt und gut. Glück hatte sie nach knapp einer Stunde, als Peters nach Kempers Eingabe vergab. Ein Thema, das das Team aus Fulda die gesamte Saison begleitet und für Unverständnis sorgt, gab es auch dieses Mal: Elfmeter-Situationen, die halt nicht für die SGB entschieden werden. Knifflige und enge Situationen, die aber nicht so enden, dass man sich - sofern man Anhänger der SGB ist -, freuen könnte.

„In der Nachbetrachtung waren es sogar drei“, erklärte Cimen am darauffolgenden Tag. War das frühe Vorgehen gegen „Korzu“ und das Handspiel in der zweiten Halbzeit noch vertretbar, schien es eine Situation nicht. Als aus „Dittis“ abgefälschten Torschuss eine „Bogenlampe“ wurde - Frankfurts Keeper und Pomnitz danach zum Ball gingen und der FSV-Torwart Pomnitz erwischte. Ende offen, möchte man sagen. Dennoch nahmen Cimen und sein Team eine Menge mit aus diesem Spiel. Am kommenden Samstag geht‘s zum Auftakt der Rückrunde zu den Stuttgarter Kickers - ehe im letzten Heimspiel des Jahres Eintracht Trier zu Gast ist.

FSV Frankfurt: Held - Weißmann, Kemper (67. Bock), Fisher, Celik, Del Vecchio (85. Mc Donald), Farouk (59. Iorga), Peters, Harnafi (67. Eichhorn), Gottwalt (85. Mourad) Hildmann

SG Barockstadt: Zapico - Kraft (79. Stadler), Habermehl, Frey, Hillmann - Ivankovic, Sarpei, Dittmann (79. Iljazi), Pomnitz, Korzuschek (85. Reinhard), Pourié (70. Göbel)

Schiedsrichter: Sebastian Hilsberg

Tore: 1:0 Amin Farouk (9.), 1:1 Tim Korzuschek (34.)

Zuschauer: 2.010 +++ rl


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