SG Barockstadt Fulda-Lehnerz - Den Schalter umlegen beim Spitzenreiter Freiberg

Größer könnte eine Herausforderung nicht sein: Nicht mal drei Tage nach dem 3:0-Sieg im Achtelfinale des Hessenpokals in Groß-Gerau tritt die SG Barockstadt die Reise an den Neckar zum Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Südwest, dem SGV Freiberg, an. Spielbeginn am Samstag auf dem Wasen-Stadion: 14 Uhr.

Kurzer Rückgriff auf die Pokal-Aufgabe: Die SGB versuchte es zunächst mit völlig neuem personellen Gesicht, lediglich Leon Pomnitz blieb im Vergleich zum Homburg-Spiel in der Startelf. Eine Hälfte lang tat sich das Fuldaer Team äußerst schwer, und man spürte, dass es erstmals in dieser Formation auflief. Glück hatte es, als ein Kicker des Süd-Verbandsligisten frei vor Zapico vergab. Erst im zweiten Abschnitt und mit der Hereinnahme von Moritz Dittmann und Max Stadler besserten sich, konkretisierten sich und schälten sich Abläufe und Gefährlichkeit heraus. Kevin Hillmann (61.), David Siebert (66.) und Roko Ivankovic (83.) erzielten die Tore, „Ditti“ traf zudem den Pfosten (65.).

Den Schalter umlegen heißt es jetzt bezüglich der Prüfung am Samstag. Die Hürde wird ungleich höher, wenn sich die SGB beim Sport- und Gesangsverein Freiberg, dem Primus der vierthöchsten deutschen Liga präsentiert. Neun Siege legte das von Kushtrim Lushtaku trainierte Team hin zum Auftakt - und so mancher fragte sich, wer soll Freiberg nur stoppen? Dann aber kamen drei Remis (gegen die Stuttgarter Kickers, Steinbach Haiger und Großaspach) hinzu - sowie zwei Niederlagen. Auf eigenem Platz gegen Homburg und zuletzt bei der U23 des Bundesligisten Mainz 05. Freiberg gilt als sehr spielstark, die Offensive hat es so manchem Fußball-Kenner angetan. Dafür steht auch Stratege Marco Kehl-Gomez. Zudem gibt es aus SGB-Sicht ein Wiedersehen mit drei Spielern: Gal Grobelnik, Leon Petö und Marius Köhl. Köhl und Petö haben es auf je sechs Tore gebracht bisher, Grobelnik auf deren vier. Jeder dieses Trios stand zuletzt in Mainz in der Anfangsformation.

„Großes Kompliment an die Leute, die dort am Werk sind. Man muss ihnen ein großes Lob aussprechen“, urteilt SGB-Trainer Daniyel Cimen. Der SGV Freiberg, der bereits eine herausragende letzte Serie gespielt hatte, verlor vor dieser Saison extrem viele Stammspieler - hauptsächlich die komplette Viererkette, Sechser und Torwart. Er setzte die aber vortrefflich. Ein in der Tat seltener Umstand im leistungsorientierten Fußball. „Mit ihrem Start war so nicht zu rechnen“, verdeutlicht Cimen, „aber wenn ein Flo entsteht, kann man auch so starten“. Der SGV trat in vielen Spielen sehr dominant auf, sowohl mit als auch gegen den Ball. Eine hohe individuelle Qualität kommt hinzu. Momentan passen die Ergebnisse des Teams nicht so - es weicht aber nicht von seinem Spiel und Vorgehen ab.

Der Coach aber richtet den Fokus auf sein Team - und er blickt nach vorn. „Wir können jeden schlagen in dieser Liga und wollen etwas Zählbares mitnehmen am Samstag.“ Sein Hauptaugenmerk liegt auf dem defensiven Verhalten. „Wir müssen noch aktiver und aggressiver verteidigen“, erklärt Cimen. Positiv: Aus dem Spiel heraus lässt die SGB kaum etwas zu; zwei der Gegentore gegen Homburg resultierten aus Standards. Dennoch müsse sein Team in Freiberg mutig auftreten und das Spiel nach vorn - auch wenn es da in seiner Entwicklung einen Schritt nach vorn gemacht habe - weiter forcieren. „Wir schaffen noch nicht so die Balance“, sieht Fuldas Trainer in dieser Beziehung noch Verbesserungsbedarf. „Ich gehe davon aus, dass alle Spieler einsatzbereit sind“, beschließt Cimen das Kapitel einen Tag nach der Pokal-Aufgabe. Und vor der Herausforderung Freiberg. +++ rl


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