Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat sein Arbeitsprogramm als Kanzler vorgestellt. Im Interview mit der "Bild am Sonntag" sagte Schulz: "Ich würde zwei Sachen unmittelbar anpacken: Das klare Bekenntnis zur Stärkung der Europäischen Union und die Abschaffung einer der größten Ungerechtigkeiten: Dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als Männer." Das Gesetz für Lohntransparenz, das der Bundestag in der nächsten Woche verabschieden werde sei ein wichtiger erster Schritt. "Aber das reicht nicht", so Schulz.
Teilzeit könne für Frauen zu einer Falle werden, weil sie ihre Stundenzahl später oft nicht wieder aufstocken könnten. Das wolle er ändern: "Es muss in Deutschland endlich das Recht auf Rückkehr in Vollzeit eingeführt werden." Er wolle für eine Politik stehen, die nicht die großen Namen im Blick hat, sondern sich um die Arbeit und das Leben der ganz normalen Bürger kümmere, so Schulz: "Wir müssen in der Gesellschaft die Atmosphäre verändern. Der Busfahrer, der hier in Berlin morgens um 6 Uhr die Menschen zur Arbeit bringt, hat eine hohe Verantwortung. Das sind Helden des Alltags. Es wird Zeit, dass das endlich wieder gesagt wird. Damit die Menschen spüren, ich zähle genau so viel wie ein Abgeordneter des Bundestags."
Konkret kündigte Schulz an, die Ausbildung in den Pflegeberufen aufzuwerten und die "absurden Schulgelder" in diesem Bereich abzuschaffen. "Durch höher qualifizierte Berufsausbildungen steigen auch die Löhne. Eine Altenpflegerin leistet für die Gesellschaft nicht weniger als ein Unternehmensführer", sagte Schulz. "Deshalb hat sie den Anspruch, dass das so auch gesagt wird, dass sie so auch behandelt wird." Schulz versprach zudem, die Managergehälter schnell nach der Wahl zu begrenzen, wenn dazu in der aktuellen Legislaturperiode keine Einigung innerhalb der Koalition mehr möglich ist. "Wir werden die Managergehälter beim Koalitionsausschuss ganz oben auf die Tagesordnung setzen", sagte Schulz mit Blick auf das Treffen am Mittwoch.
"Und wenn sich die Union weiter nicht bewegt, wird das ein wichtiges Thema im Wahlkampf. Ich verspreche, dass ich als Kanzler das Gesetz zur Begrenzung von Managergehältern in meinem 100-Tage-Programm umsetzen werde." Die steuerliche Absetzbarkeit von Gehältern solle dafür auf 500.000 Euro beschränkt werden. Die aktuellen Haushaltsüberschüsse will Schulz nicht für Steuersenkungen verwenden. "Der Finanzminister will 15 Milliarden für Steuersenkungen ausgeben. Das klingt toll, aber die, die wir wirklich entlasten müssen, haben davon nichts. Denn die zahlen keine Lohnsteuer. Denen hilft es viel mehr, wenn Kitagebühren wegfallen. Deshalb stecken wir das Geld lieber in Bildung und Infrastruktur." +++








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Zum Thema "Managergehälter":
Das Thema ist doch - aller Unkenrufe zum Trotz - ganz einfach: überall dort, wo Vergütungsbestandteile von der Steuer abgesetzt werden können, wo also die Allgemeinheit gewissermaßen einen Anteil an der Vergütung übernimmt, wird das auf 500 TEUR begrenzt. Ob dann der jeweilige Arbeitgeber dann "aus seiner Tasche" eine darüberhinaus gehende Vergütung ausschütten will, ist seine Verantwortung - und betrifft nur seinen Geldbeutel!
Wenn sich dann aus dieser Vorgehensweise eine Deckelung der Vergütung einstellt, um so besser! Das ist dann auch so beabsichtigt!
Mein Tip:
http://youtu.be/0zSclA_zqK4
http://youtu.be/-5X2P5J6MiA
http://youtu.be/QqoSPmtOYc8
Was sagt der Bundestag?
http://youtu.be/QGOx8I0COYg
Viel Spaß!
PS: Übrigens, nach dem antiken, griechischen Philosophen Platon sollte "niemand mehr als das 4-fache des Vermögens eines anderen besitzen". Gar nicht so dumm!
Zum Thema "Lohngleichheit":
Eines wird doch offensichtlich: die Union und mit ihr die Arbeitgeber wollen, dass Frauen weiterhin ungerecht entlohnt werden! Deshalb die vielen Einschränkungen im Gesetzentwurf! Deshalb die vielen Ausflüchte, die Behauptung von unzumutbaren bürokratischen Aufwendungen und das Bestreiten von Fakten, wonach angeblich gar keine Lohnungleichheit existieren würde. Aber das kennen wir schon von der Klima-Wandel-Lüge, der sozialen Ungleichheits-Lüge und jetzt eben - ganz aktuell - die Lohnungleichheits-Lüge!
Die Union kann eben nicht: soziale Gerechtigkeit, Frauenpolitik, Familienpolitik!
Wer, wenn nicht die SPD, könnte das Thema soziale Gerechtigkeit lösen! Auch unter Einbeziehung einer richtig dosierten Vermögens- und Erbschaftssteuer! Wenn sie sich nur wieder auf ihre Kernkompetenz besinnen und nicht, wie z.B. aktuell zum Thema Soli, wieder in falschen Gleisen bewegen würde. Und die Transparenzpflicht ist nur ein erster Schritt zur Lohngerechtigkeit genauso wie auch die Frauenquote in Aufsichtsräten nur ein erster Schritt zu mehr Frauen in Führungspositionen war. Da mit der Union offensichtlich keine weiteren Schritte in diese Richtungen möglich sind, folgt daraus: die Union muss abgewählt werden!
Postfaktische Welt?
http://youtu.be/QqoSPmtOYc8
Und im übrigen: nach der Wahl ist vor der Wahl:
http://youtu.be/0zSclA_zqK4
Viel Spaß und neue Erkenntnisse beim Anhören!
PS: Eine neue SPD-Politik muss her, dann ist noch vieles möglich:
Mehr Gerechtigkeit, mehr Solidaridät für Familien/Alleinerziehende/Rentner, weniger Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen, mehr Respekt vor den Bürgerrechten. Mit Martin Schulz ist das möglich!