Schulz erklärt bisherigen Erfolg mit Authentizität und Bürgernähe

Martin Schulz (SPD)

Berlin. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sieht seine Authentizität und Bürgernähe als Erklärung für seinen bisherigen Erfolg in den Umfragen und für die große Unterstützung in der SPD: "Die Menschen spüren, dass ich so bin, wie ich bin", sagte Schulz der "Bild am Sonntag". "Millionen Menschen erkennen sich in meinem Lebensweg wieder. Die Faszination von der Hochglanzpolitik ist vorbei." Nach dem Verzicht von SPD-Parteichef Sigmar Gabriel auf die Kanzlerkandidatur und der Nominierung von Martin Schulz hatten die Sozialdemokraten in Umfragen fast zehn Prozentpunkte zugelegt.

Kauder: Schulz "redet Deutschland schlecht"

Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) hat dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz vorgeworfen, Deutschland "schlecht zu reden". Man sei ein solches Verhalten sonst nur "von Frau Wagenknecht und Herrn Lafontaine gewohnt", schreibt Kauder in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". "Wir brauchen aber keine Miesmacher, sondern Mutmacher", so Kauder. "Wer schon die Lage falsch zeichnet, kann erst recht für Deutschland keinen Erfolg versprechenden Plan für die Zukunft entwerfen." Es sollten keine "Zerrbilder" gezeichnet werden, "nur um darauf eine Wahlkampagne aufzubauen", so Kauder. Deutschland sei ein Land, "das keinen zurücklässt, insbesondere die nicht, die sich Mühe geben". Das Sozialsystem sei immer weiter ausgebaut worden. "Auch die SPD hat noch zur Jahreswende ganz anders gesprochen als heute", schreibt Kauder weiter.


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2 Kommentare

  1. Wie man Menschen, die arbeitslos geworden sind, möglichst schnell wieder in Arbeit vermittelt - auf diese Frage hat bis heute KEINE Partei eine zufriedenstellende Antwort gefunden.

    Die angeblichen Lösungen verschleiern heute nur die tatsächlichen Zahlen. Und die Arbeitslosenverwaltungen schieben Ihre Kundschaft mal hierhin, mal dorthin. Und wenn man sie dann einige Jahre lang verwaltet hat, werden sie in die Frührente abgeschoben. Fragen Sie mal bei den Arbeitsvermittlern nach. Die können ihnen das vertraulich gerne bestätigen.

    Die größte Lüge sind nämlich die Arbeitslosenzahlen. Jeder Kommunalpolitiker weiß, wie da gemogelt wird, daß sich die Balken biegen. Aber alle verkünden, wie erfolgreich HARTZ IV doch die Arbeitslosenzahlen gesenkt hat. Schon wer krank wird, ist nicht mehr arbeitslos ebenso wie alle, die an einem sinn- wie nutzlosen "Bewerbungstraining" oder anderen Maßnahmen wie 1 EURO Jobs teilnehmen. Und wer einen 450 EUR Job hat, ist ebenfalls nicht arbeitslos, bezieht aber nach wie vor ergänzend Hartz IV. Gehts noch?

    Die Erklärung von Martin Schulz, das ALG I für Ältere zu verlängern ist nichts weiter als die Bankrotterklärung der Arbeitsvermittlung für Ältere und das heimliche Bekenntnis, daß Hartz IV unmenschlich ist! Und was ist mit der Grundsicherung?

    Die These, daß man die Menschen mit Blick auf Hartz IV nur ein wenig nötigen muss (oder auf Deutsch in den A... treten sollte), damit sie von selbst wieder eine Arbeit finden hat sich als ebenso weltfremd erwiesen wie der Versuch, einem Huhn Atomphysik beizubringen. Das klappt nicht!

    Hier vermisse ich gut durchdachte und kalkulierte Lösungen im Verbund aller Systeme, wie man erfolgreich die Hindernisse gesundheitlicher, sprachlicher oder bildungstechnischer Art von Arbeitslosen wegräumt, um ihnen eine reale Chance auf einen neuen Job zu verschaffen. Und solche Maßnahmen gehören "gebenchmarkt", wie es im Späth-Neudeutsch so schön heisst, also verifiziert.

    Doch davon höre ich bis jetzt nichts. Null. Nada.

    Warme Worte, die den Menschen das Gefühl geben: da spricht einer zu uns, der uns versteht - ach wie schön! Aber mit blumigen Worten füllt man keine hungrigen Mägen und hilft den armen Menschen in unserem reichen Deutschland kein Stück weiter. Besuchen Sie mal die Tafel, Herr Schulz, reden sie mit den Leuten dort und hören Sie sich deren Geschichten an. Das ist hart, aber vielleicht verstehen Sie dann endlich, worauf es ankommt.

    Nicht, daß Sie mich falsch verstehen: einen Wechsel in der Regierung im September halte ich für richtig. Aber nur, wenn die Konzepte endlich mal intelligent durchdacht sind und zu nachweisbaren echten Resultaten führen.

    Oder mit einfachen Worten Richtung SPD: Herr, schmeiss Hirn herunter!

  2. Wolfgang Schäubles Vergleich gegenüber DER SPIEGEL von Martin Schulz mit dem Populismus und dem post-faktischen Wahlkampf von Donald Trump ist eigentlich ein heimliches Kompliment für Schulz und eine ungewollte Entblößung über sich selber. In der Tat spricht Martin Schulz wie Trump eine klare, zutreffende Grundgefühle vieler Wähler, die sich bereits resignierend zurückgezogen hatten,ermutigende Sprache und fordert damit die CDU/CSU wirksam heraus. Im Gegenzug greift Wolfgang Schäuble wie Trump zu persönlicher Verunglimpfung des politischen Gegners, um so vom eigenen Ausweichen vor einer inhaltlichen Auseinandersetzung über bessere Antworten auf sich zuspitzende Gegensätze in unserer Gesellschaft abzulenken. Wieso hat er das nötig?

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