Schulbusproblem - FDP für flexible Schulanfangszeiten

Fuldaer Modell entzerrt auch das gefährliche Gedränge an Bushaltestellen

Das Problem überfüllter Schulbusse im Landkreis Fulda ist nicht neu. Aktuell spitzt sich die Lage aber zu. Die Behörden können nicht einerseits akribisch über die Einhaltung der Corona-Abstandsregeln wachen und Bußgelder androhen und anderseits Schülerinnen und Schülern zumuten, eng an eng in überfüllten Bussen zur Schule gefahren zu werden, so Mario Klotzsche (FDP).

„Wie schon bei der Digitalisierung im Schulunterricht rächt es sich nun, dass die Verwaltung zu langsam reagiert und Probleme zu lange vor sich her schiebt, statt Lösungen vorzuschlagen und umzusetzen.“ „Ich kann nachvollziehen, wenn Landrat Woide erklärt, dass die Busse fehlen, um alle Kinder mit einem Sitzplatz zu versorgen. Warum denken wir aber immer im Status quo? Warum ermöglichen wir nicht einen flexiblen Schulbeginn mit der Möglichkeit für Eltern und Schüler, je nach persönlicher Situation selbst zu entscheiden, ob der Unterricht zu ersten oder zur zweiten Stunde beginnt?“, so Klotzsche weiter.

„Unser Vorschlag ist, dass Eltern ein verbindliches Wahlrecht bekommen und darüber entscheiden, ob ihr Kind regulär zur ersten oder zur zweiten Stunde mit dem Unterricht beginnen kann. Wir nennen das „Fuldaer Modell“ und sind der Meinung, dass wir es ausprobieren sollten. Besonders die Kinder aus den ländlichen Gemeinden haben lange Anfahrtzeiten zur Schule. Das bedeutet, sie müssen sehr früh aufstehen, aber nicht jeder ist ein „Frühaufsteher“. Viele Studien zeigen, dass sich der Bio-Rhytmus eines Menschen stark auf die Lern- und Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Flexible Schulanfangszeiten können Kindern helfen, konzentrierter dem Schulunterricht zu folgen“, meint Klotsche

„Wir wollen mehr Flexibilität und wünschen uns, dass die Regeln stärker an den Bedürfnissen der Familien ausgerichtet werden, auch in der Zeit nach Corona. Immer mehr Eltern können heute auch im Homeoffice arbeiten oder nutzen Gleitzeit. Die Arbeitswelt hat sich geändert und es wird Zeit, dass sich auch die Schulverwaltung an die Lebensrealität anpasst und sich stärker an den Bedürfnissen der Kinder und Eltern ausrichtet.“ „Das Fuldaer Modell hat auch den Vorteil, dass die „Rushhour“ an den Schulen mit gefährlichem Gedränge an Bushaltestellen entzerrt würde. Die Auslastung der Schulbusse wäre auf einen längeren Zeitraum verteilt, sodass mehr Kinder einen Sitzplatz bekommen, ohne unbedingt vielmehr Busse einsetzen zu müssen. Corona zeigt uns auch in der Schule Mängel und Probleme auf. Wir als Schulträger sollten darauf mit konstruktiven Lösungsvorschlägen reagieren", so Klotzsche abschließend. +++


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3 Kommentare

  1. Vorschlag: zusätzliche Reisebusse für Schultransporte einsetzen

    Die Situation der massiv überfüllten Schulbusse ist seit Jahren bekannt. Es ist überhaupt nicht zu verstehen und auch keinesfalls akzeptabel, dass es in den Schulen vor dem Hintergrund der Corona-Krise sinnvolle und umfangreiche Hygienemaßnahmen gibt aber nach nun langer Vorbereitungszeit in den Bussen die Schulkinder über einen langen Zeitraum dicht gedrängt zusammengepfercht werden. Diesen unübersehbaren und nicht nachvollziehbaren Gegensatz kann man weder den Kindern, den Lehrern noch den Eltern vernünftig erklären.

    Eigentlich könnten die Verantwortlichen leicht darauf kommen, dass die (Reise-)Busunternehmen aktuell eine geringe Nachfrage haben und sicher gerne bei diesem Engpass unterstützen würden.

    Wurde bei den regionalen Busunternehmen/Reisebusbetreibern dazu nachgefragt?

  2. Sie scheinen den Vorschlag nicht verstanden zu haben. Es werden doch gar nicht mehr Busse benötigt, um Schüler mit dem nötigen Abstand zur Schule zu fahren. Wie die FDP vorschlägt, sind nur mehrere Schulanfangszeiten nötig. Die erste Gruppe wird um 8 Uhr von den Bussen gefahren und die zweite Gruppe eine Stunde später von denselben Bussen. Das wäre endlich sinnvoller Umgang mit Ressourcen.
    Denken Sie doch auch mal daran, wie förderlich es für die Gesundheit ist, wenn junge Menschen genug Schlaf bekommen. Viele Schüler müssen im Landkreis Stunden vor Schulbeginn das Haus verlassen, weil die Schule schon teilweise kurz vor 8 Uhr beginnt. Flexibilität in Schulanfangszeiten kann diese Probleme lösen und fördert sicher auch die Leistung der Schüler.
    Ihr Kauderwelsch über die FDP, das Öffentliche, das Individuum und Hayek sind hingegen so wenig stringent, dass man nicht verstehet, was sie sagen wollen. Vielleicht auch mal eine Stunde länger schlafen?

  3. Ach ich fass es nicht! Da reibt man sich erstaunt die Augen. Oder hört die FDP sich gern reden?
    Die FDP und der Ausbau von etwas Öffentlichem?
    Die Partei, die alles Öffentliche am liebsten kürzen will bis es quietscht? Die , die das Mantra eines Hayeks vor sich herträgt wie eine Monstranz? Individualität und Eigenverantwortung waren doch immer das Schlagwort. Corona macht doch viel möglich was unvorstellbar war.
    Ich bin bestimmt kein Freund eines Herrn Woide aber hier muss ich mit Zähneknirschen ihm zustimmen. Die Schulbusse sind nicht voller als in den letzten Jahren. Nur jetzt schärft sich der Blick auf ein Problem was schon immer da war. Und ich bin der festen Überzeugung das die FDP und ihr Blick auf die Zahlen sicher nicht unschuldig daran war.
    Man kann nicht über Nacht die Anzahl der Busse verdoppeln. Könnte man vielleicht schon aber wer soll sie fahren?
    Ich schlage vor alle die, die nach mehr Schulverkehr schreien setzen sich auf die Fahrschulbank nehmen kurz mal 10000 Euro in die Hand und dann wünsche ich " Allzeit Gute Fahrt."

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