
Über 100 Kleinstädte zu Gast – das war die Devise, als kürzlich in der brandenburgischen Stadt Wittenberge der erste bundesweite Kleinstadt-Kongress stattfand. Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 100 Gemeinden versammelten sich, um gemeinsam über zukunftsweisende Ansätze zur Stadtentwicklung zu debattieren und erfolgreiche Konzepte auszutauschen.
Im Mittelpunkt des Treffens standen Bürgermeister, Mitarbeiter aus den Verwaltungen sowie engagierte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verbänden und der Wissenschaft. An insgesamt 14 Veranstaltungsorten in Wittenberge bot sich ein vielseitiges Programm, das den Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit zur Vernetzung, sondern auch Einblicke in bereits umgesetzte Projekte und innovative Ideen bot. Besonders markant waren die auffällig platzierten „K“s, die in der Innenstadt von Wittenberge überall zu sehen waren – ein Symbol der Veranstaltung.
Aus Schlüchtern reiste eine Delegation unter der Führung des Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) sowie des Ersten Stadtrats Reinhold Baier (CDU) in die Landeshauptstadt, während aus der benachbarten Stadt Steinau Bürgermeister Christian Zimmermann (parteilos) gemeinsam mit Vertretern wie Horst Schmidt, Hauptamtsleiter, und Holger Stoppel aus dem Bauamt anwesend war.
Ein besonderes Highlight des Kongresses stellte den Beitrag von Matthias Möller dar, der als Teilnehmer und Referent auftrat. In einer Podiumsdiskussion im Alten Lokschuppen Wittenberge beleuchtete er den Entwicklungsprozess eines ehemals ungenutzten Kaufhauses in Schlüchtern. Beginnend mit dem Ankauf eines brachliegenden Areals, über den Abriss bis hin zur Realisierung eines lebendigen, vielseitigen Mischnutzungsprojekts – mit Wohnräumen, Handelsflächen, einem Boardinghotel inklusive Tiefgarage und einem eigens gestalteten Kulturzentrum, das unter anderem eine Kita, Bücherei, Kino, Erlebniswelt, Büros und einen Veranstaltungssaal umfasst. „Aus einem ehemaligen Kaufhaus kann eine neue Mitte mit Vielfalt entstehen – und das mit innovativen Konzepten und Bürgerbeteiligung“, erklärte Möller und unterstrich damit den Erfolg des Projekts.
Auch Wittenberge selbst präsentierte sich als gelungener Gastgeber. Mehrere vor Ort realisierte und geplante Projekte wurden vorgestellt, während zahlreiche Einrichtungen und Initiativen der Stadt ihre Türen öffneten, um den Gästen einen Einblick in ihre Arbeit zu geben. So sorgte beispielsweise die Elbsommer Lounge, die in Kooperation mit der Landesgartenschau Wittenberge 2027 organisiert wurde, bei bestem Wetter, entspannter Musik und reichhaltiger Verpflegung für ausgelassene Stimmung und vielfältige Networking-Möglichkeiten.
Wittenberges Bürgermeister Dr. Oliver Hermann betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des interkommunalen Austauschs: „Um sich als Kleinstadt attraktiv entwickeln zu können, ist es unerlässlich, über den Tellerrand zu schauen, um zu erfahren, wie andere Kommunen mit bestimmten Herausforderungen umgehen.“ Auch Siw Foge, Leiterin der Kleinstadt Akademie, zeigte sich von der Resonanz des ersten Kongresses beeindruckt. Sie hob hervor: „Kleinstädte werden mit stetig wachsenden Aufgaben konfrontiert und müssen diese mit einer vergleichsweise kleinen Verwaltung meistern. Die überwältigend positive Resonanz auf den Kongress hat gezeigt, wie groß der Bedarf an solchen Möglichkeiten zum kollegialen Austausch bei den Städten ist.“
Die heimische Delegation, die den „Bergwinkel“ vertrat, schloss den Kongress mit begeisterten Worten ab. „Es war ein toller Auftakt und beeindruckend, wie Wittenberge sich präsentiert hat und was die Stadt alles für die Veranstaltung organisiert hat. Mein Respekt und Glückwunsch an die Organisatoren“, resümierte Matthias Möller und würdigte damit den gelungenen Rahmen und die professionelle Durchführung des bundesweiten Kleinstadt-Kongresses. +++
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