RKI meldet 7709 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 107,3

Wenige Stunden vor dem nächsten Bund-Länder-Krisengipfel hat das Robert-Koch-Institut (RKI) am frühen Montagmorgen vorläufig 7.709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 16,7 Prozent oder 1.105 Fälle mehr als am Montagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg  laut RKI-Angaben von gestern 103,9 auf heute 107,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Bund und Länder hatten vereinbart, bestimmte Lockdown-Lockerungen wieder zurückzunehmen, wenn eine Inzidenz von 100 überschritten ist. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 169.100 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 31.800 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 50 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.296 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 185 Todesfällen pro Tag (Vortag: 185). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 74.714. Insgesamt wurden bislang 2,67 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Deutsche Amtsärzte beklagen fehlendes Personal in Gesundheitsämtern

Die deutschen Amtsärzte machen kurz vor den Beratungen von Bund und Ländern darauf aufmerksam, dass der personelle Ausbau der Gesundheitsämter nur sehr zögerlich vorankommt. "Der sogenannte Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst - mehr Personal und bessere technische Ausstattung - ist zwar grundsätzlich gut. Aber Fachpersonal ist sehr schwer zu bekommen, insbesondere Ärzte, die in Krankenhaus und Praxis noch immer besser bezahlt werden als im Gesundheitsamt. Das ist ein Hauptgrund dafür, dass wir personell nicht vorankommen", sagte Ute Teichert, Vorsitzende der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdiensts, der "Rheinischen Post". Gleichzeitig setzte sich die Medizinerin für eine Zurücknahme der Lockerungen ein: "Wenn die Inzidenzen weiter hochgehen, wird die Kontaktnachverfolgung für die Gesundheitsämter wieder schwierig. Diese sind ohnehin schon überlastet, mit weiteren Lockerungen wird es noch schwieriger. Der Druck steigt. Die An  zahl der Kontakte jedes Einzelnen spüren wir bei Lockerungen sofort." Außerdem forderte Teichert dringend eine besser Kommunikation zu den Corona-Selbsttests. "Jeder, der positiv getestet ist, müsste sich sofort persönlich isolieren und dann einen PCR-Test machen. Sie oder er sollte zu der Teststelle aber nicht mit dem Bus fahren. Sonst bringen die Schnelltests nichts. Hier braucht es eine klare Kommunikation seitens der Politik. Die fehlt bislang", kritisierte die Medizinerin.

Virologe Streeck verteidigt kurzzeitigen Astrazeneca-Impfstopp

Virologe Hendrik Streeck von der Uniklinik Bonn verteidigt die Entscheidung, dass Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca zwischenzeitlich ausgesetzt wurden. "Es gibt bestimmte Prozedere zum Impf-Programm, und die wurden befolgt", sagte er dem Nachrichtenportal Watson. "Es sollte Vertrauen in die Institutionen schaffen, dass sie sich mit der Impfung beschäftigen." Auf die Frage hin, ob das nicht weitere Zweifel an der Impfung innerhalb der Bevölkerung schüren würde, antwortete der Virologe: "Das ist, insbesondere in dieser extrem angespannten Zeit, eine Frage der Kommunikation und kein Problem der Impfung an sich." Die Bevölkerung müsse wissen, dass ein Impfprogramm zwischendurch gestoppt und neu überprüft werden müsse, wenn Risiken sichtbar werden. "Das darf aber nicht verunsichern und spricht nicht gegen ein Impfprogramm. Es spricht dafür, wie vorsichtig wir mit den Menschen innerhalb eines Impfprogramms in Deutschland vorgehen", sagte Streeck. +++ [popup_anything id="298157"]


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