RKI meldet 12834 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 72,4

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 12.834 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 21 Prozent oder 2.254 Fälle mehr als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 69,1 auf heute 72,4 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Bund und Länder haben vereinbart, die Lockdown-Maßnahmen schrittweise zu lockern, wenn eine Inzidenz von unter 50 dauerhaft unterschritten wird, auch unter 100 gibt es bestimmte Erleichterungen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 127.100 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 8.200 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 252 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.558 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 223 Todesfällen pro Tag (Vortag: 224). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 73.062. Insgesamt wurden bislang 2,55 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Intensivmediziner sehen genug Kapazitäten für moderate dritte Welle

Der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Fachgesellschaft Divi, Christian Karagiannidis, sieht genug Kapazitäten, um eine leichte dritte Corona-Infektionswelle zu verkraften. "Die deutschen Intensivstationen können eine moderate dritte Welle auffangen", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Eine starke dritte Welle wäre hingegen eine Katastrophe, weil die Zahl der freien Betten derzeit nicht rasch genug steige und das Personal erschöpft sei. "Entscheidend ist, dass die Ansteckungsrate nicht über den sogenannten R-Wert von etwa 1,2 steigt", sagte Karagiannidis. "Das ist etwa die Grenze, danach wird es kritisch, sofern es mit dem Impfen jetzt zügig vorangeht." Um das Impftempo zu erhöhen, forderte Karagiannidis ein Aufweichen der Impfreihenfolge in Hausarztpraxen. "Um die Welle abzuschwächen, helfen am besten viele Impfungen", sagte er. Die Hausärzte müssten jetzt schnell eingebunden werden. "Ich plädiere dafür, dass den niede rgelassenen Ärzten bei der Auswahl der Patienten mehr Spielraum jenseits der Prioritätsgruppen gelassen wird", sagte der Intensivmediziner. "Nichts ist schlimmer, als dass Impfdosen am Ende eines Arbeitstages übrig bleiben oder im Müll landen. Dann wäre es besser, wenn der Arzt ihm bekannte Patienten anruft, ob sie spontan zur Impfung kommen wollen", forderte Karagiannidis. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,96, am Vortag waren es 0,97. +++


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