Projektabschluss im Schlitzer Hahnekiez – Kulturinitiativen bleiben bestehen

Kulturstaatssekretär Christoph Degen dankte den Engagierten und lobte die Initiativen im Vogelsbergkreis. Foto: Gabriele Richter

Mit einer gut besuchten Kulturplattform im Kulturviertel Hahnekiez auf dem Gelände der ehemaligen Auerhahn-Brauerei in Schlitz ist das Projekt „TraVogelsberg – eine Region bricht auf“ offiziell zu Ende gegangen. Die bereits dritte Veranstaltung dieser Art bot eine Mischung aus Vorträgen, künstlerischen Impulsen und Workshops. Trotz Projektende war die Botschaft eindeutig: Die kulturelle Arbeit in der Region wird weitergehen – getragen von vielen Menschen, die Kultur im Vogelsberg aktiv gestalten und weiterentwickeln wollen.

Seit 2020 wurden im Rahmen des Bundesprogramms „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ neue Ideen für die Stärkung der Kultur im ländlichen Raum entwickelt. Der Fokus lag nicht nur auf der Finanzierung von Veranstaltungen, sondern auch auf dem Aufbau neuer Initiativen und Netzwerke. Diese Strukturen seien entscheidend für Austausch und langfristige Kooperationen, betonte Landrat und Kulturdezernent Jens Mischak. Kultur schaffe Verbindungen und präge die regionale Identität, sagte er und dankte dem Team um Projektleiterin Andrea Ortstadt sowie der Musikschule Lauterbach und dem Kulturzentrum Kreuz aus Fulda für die erfolgreiche Umsetzung.

Lob kam auch aus Wiesbaden: Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Christoph Degen, würdigte die Arbeit im Vogelsbergkreis. Das Engagement zeige, dass Kultur nicht nur in großen Häusern wie der Alten Oper Frankfurt oder dem Wiesbadener Staatstheater stattfinde, sagte er. Schlitz’ Bürgermeister und Hausherr Heiko Siemon hob zudem hervor, dass im Zuge des Projekts mit dem Kulturladen Schlitz – „Kulasch“ – ein neuer kultureller Ort entstanden sei, der dank Ehrenamtlicher auch künftig mit Ausstellungen und Veranstaltungen belebt werde.

Weitere Ergebnisse des Projekts werden ebenfalls fortgeführt. So habe die Kulturspinnerei den KulturStammtisch etabliert, der weiterhin stattfinden werde, erklärte Projektleiterin Ortstadt. Auch der Newsletter „Vogelsberg – KulturNews“ bleibe bestehen, ebenso der RegionalKulturfonds, der Kulturschaffende bei der Umsetzung ihrer Vorhaben unterstützt. Im anschließenden kulturpolitischen Gespräch unter Moderation von Volker Kühl wurden zusätzliche Wünsche für die Zukunft formuliert, darunter ein regionaler Veranstaltungskalender.

Für kreative Impulse sorgte der Slam-Poet Lars Ruppel, der eigens für die Veranstaltung einen Poetry Slam verfasst hatte. Darin hieß es unter anderem: „Wir werden KI in die Kulturarbeit zwingen, wir werfen die Stöckchen und sie soll sie uns bringen. Hans Karl, such weltweit alle möglichen Kulturfördergelder und fülle die Anträge in Reimform auf hessisch aus, schick sie ab und bereite die Abschlussberichte schon mal vor.“ Ruppel leitete am Nachmittag zudem einen Workshop für Interessierte, die sich selbst im Poetry Slam ausprobieren wollten.

Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Kulturarbeit wurde thematisiert. Jan Breidenbach von Media Olymp erläuterte, wie Vereine beispielsweise Aufgaben des Schriftführers durch KI unterstützen lassen könnten, und stellte Werkzeuge zur Bild- und Präsentationserstellung vor, die die Öffentlichkeitsarbeit erleichtern können. Im Workshopangebot am Nachmittag konnten die Teilnehmenden zwischen drei Formaten wählen: Alexander Metzler vermittelte Grundlagen des Handpan-Spiels, Ruppel arbeitete mit einer Gruppe an Sprache und Ausdruck, und Maurice Jelinski vom Projekt „KI für StartUps“ gab praktische Tipps zu Kulturmarketing und digitalen Tools.

Zwischen den Programmpunkten blieb reichlich Zeit zum Netzwerken. Beim „Gallery Walk“ präsentierten sich Firmen und Fördergeber, bevor Alexander Metzler den Tag mit einem Konzert auf zwei unterschiedlich gestimmten Handpans beschloss und die Besucherinnen und Besucher entspannt in den Abend verabschiedete. +++


Popup-Fenster

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*