Neuer Vorstand an der Spitze der Eichhof-Stiftung Lauterbach

Rauwolf war auf eigenen Wunsch ausgeschieden

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Sie arbeiten gemeinsam an der Zukunft des Krankenhauses Eichhof und der Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten im Vogelsberg (von links): Stiftungsratsvorsitzender Dr. Gerhard Schlitt, Vorstand Thomas Faust, Chefarzt Dr. Martin Grapengeter und Ärztlicher Direktor Dr. Johannes Roth. Foto: privat

Die Eichhof-Stiftung Lauterbach hat einen Wechsel im Vorstand vollzogen. Seit dem 1. September führt der bisherige Finanzchef Thomas Faust die Stiftung. Der 47-Jährige übernimmt damit auch die Geschäftsführung des Krankenhauses Eichhof sowie der Tochtergesellschaften Eichhof Pflege gGmbH mit der Sozialstation und dem Seniorenzentrum Schlitzerland, der Krankenhaus Eichhof Service gGmbH, der MVZ Eichhof gGmbH und der Vogelsberger Lebensräume gGmbH. Sein Vorgänger Mathias Rauwolf war auf eigenen Wunsch ausgeschieden.

Faust, ausgebildeter Health Care-Manager und Controller (IHK), ist seit vielen Jahren mit den Strukturen des Hauses vertraut. Stiftungsratsvorsitzender Dr. Gerhard Schlitt bezeichnete ihn als Wunschkandidaten und betonte die Verantwortung der Stiftung als zweitgrößter Arbeitgeber im Vogelsberg mit knapp 1.000 Beschäftigten. Mit dem neuen Vorstand wolle man ein Signal der Handlungsfähigkeit in Zeiten gesetzlich geforderter Reformen setzen.

An der Seite von Faust arbeiten der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin/Gastroenterologie, Dr. Johannes Roth, sowie der Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin, Dr. Martin Grapengeter. Beide begleiten bereits seit Monaten die strategische Neuausrichtung und unterstützen die wirtschaftliche Stabilisierung des Hauses. In den vergangenen Jahren hatte die Stiftung das Krankenhaus mit jährlich rund drei Millionen Euro aus Rücklagen stützen müssen.

Faust erklärte, er wolle künftig stärker auf die Einbindung der Mitarbeitenden setzen, die Kommunikation verbessern und Ideen aus der Belegschaft aufgreifen. Vorrangiges Ziel bleibe die wirtschaftliche Sanierung, gleichzeitig aber auch der Erhalt des Standorts und der wohnortnahen medizinischen Versorgung.

Für die Umsetzung des Krankenhausstrukturgesetzes setzt die Stiftung auf eine Bündelung kaufmännischer und medizinischer Kompetenz. Dr. Roth betonte die Notwendigkeit von Kooperationen mit anderen Häusern, um die Versorgung im Vogelsberg langfristig sicherzustellen. Ein zentrales Element sei dabei die Einordnung von Leistungen in sogenannte Leistungsgruppen, die eine stärkere Spezialisierung und Qualitätssicherung erfordern.

Dr. Grapengeter hob hervor, dass eine „vertikale Versorgungslogik“ notwendig sei: Patienten sollten zwar wohnortnah behandelt, bei speziellen Eingriffen jedoch gezielt an Kliniken der Vollversorgung weitergeleitet werden. Dies setze eine enge Vernetzung unterschiedlicher Versorgungsstufen voraus. Kooperationen zwischen Einrichtungen wie Lauterbach und Alsfeld könnten helfen, Ressourcen zu bündeln, Versorgungslücken zu schließen und weite Transportwege für Patienten zu vermeiden.

Die Verantwortlichen sehen in medizinischen Netzwerken einen entscheidenden Erfolgsfaktor. Sie ermöglichen nicht nur die standortübergreifende Zusammenarbeit, sondern auch eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung, gerade in ländlichen Regionen.

Faust machte deutlich, dass sich das Krankenhauswesen im Zuge der Reformen strukturell neu ausrichten müsse. Systemrelevante Einrichtungen wie das Krankenhaus Eichhof stünden besonders in der Pflicht, sich an den Vorgaben des Krankenhausstrukturgesetzes zu orientieren. „Daran werden wir nun intensiv arbeiten“, sagte der neue Vorstand. +++


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