Neue StVO stärkt Schulwegsicherheit: Fulda diskutiert Umsetzung

Tempo 30 auf Schulwegen konsequent ausweiten

Mit der im Oktober 2024 in Kraft getretenen Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) haben Kommunen erstmals die Möglichkeit, neben der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs auch Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheit sowie städtebauliche Entwicklung gleichrangig zu berücksichtigen. Für Städte wie Fulda eröffnet dies neue Handlungsspielräume, insbesondere bei der Gestaltung sicherer Schulwege.

Vor diesem Hintergrund lud die Initiative Verkehrswende Fulda am 26. August 2025 zu einem Austausch unter dem Titel „Mobilität und Schule“ ein. An dem Treffen beteiligten sich Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, Eltern, Schülerinnen und Schülern, die Verkehrswacht, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sowie weitere Fachleute. Gemeinsam diskutierten sie, wie die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen konkret zur Verbesserung der Schulwegsicherheit in Fulda genutzt werden können.

Im Mittelpunkt stand dabei die Forderung, Tempo 30 auf Schulwegen konsequent auszuweiten. Die neue Verwaltungsvorschrift erlaubt eine Geschwindigkeitsbegrenzung nun auch auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Besonders an stark frequentierten Bushaltestellen und in der Nähe großer Schulstandorte soll dies künftig umgesetzt werden. Darüber hinaus sollen bestehende Schulwegepläne, insbesondere im sogenannten Schulviertel mit rund 10.000 Schülerinnen und Schülern, überprüft und aktualisiert werden. Ziel ist es, kritische Abschnitte zu identifizieren und gemeinsam mit Schulen und Verwaltung Lösungen für mehr Sicherheit und Übersichtlichkeit zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der aktiven Einbindung von Eltern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern. Hinweise zu Gefahrenstellen sowie konkrete Verbesserungsvorschläge sollen gesammelt und in die Gespräche mit den zuständigen Behörden eingebracht werden.

Die StVO-Novelle verpflichtet Kommunen dazu, auf Schulwegen grundsätzlich Tempo 30 anzuordnen. Für die Verkehrswende Fulda, eine Regionalgruppe des Verkehrsclubs Deutschland (VCD e.V.), bedeutet dies einen Paradigmenwechsel. Nach Einschätzung der Initiative rückt die Sicherheit von Fußgängerinnen, Fußgängern und Radfahrenden damit endlich in den Mittelpunkt der Verkehrsplanung – ein Anliegen, für das sie sich seit Jahren einsetzt.

Auch Familien in Fulda möchten das Thema stärker in die Öffentlichkeit tragen. Am Sonntag, 21. September, veranstalten die Verkehrswende Fulda und der ADFC die dritte „Kidical Mass“. Die polizeilich begleitete Fahrraddemo durch die Innenstadt richtet sich an Kinder, Eltern und Unterstützerinnen einer kinderfreundlichen Verkehrspolitik. Startpunkt ist um 11 Uhr der Parkplatz an der Weimarer Straße. +++


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