
Berlin. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will die Hinzuverdienstgrenzen für Rentner, die vor der gesetzlichen Regelaltersgrenze in den Ruhestand gehen, spürbar lockern. Das geht dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge aus den Antworten des Arbeitsministeriums auf Fragen der Koalitionsfraktionen zum flexiblen Übergang vom Job in die Rente hervor. Darin beschreibt das Arbeitsministerium "dringenden Reformbedarf" bei der Kombination einer Teilrente mit zusätzlicher Beschäftigung: "Die Hinzuverdienstmöglichkeiten neben dem Rentenbezug müssen flexibler, transparenter und damit auch weniger bürokratisch gestaltet werden", schreibt das Nahles-Ministerium laut des Berichts gleichlautend an die Arbeitsgruppen-Mitglieder von SPD und Union.
"Ziel muss es sein, einen Rahmen für ein flexibleres Weiterarbeiten bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze bereitzustellen." Von den fast 650.000 neuen Rentnern des Jahres 2013 haben laut Ministerium nur 1.624 Ruheständler eine Teilrente beantragt. Als Grund dafür gelten die starren Grenzen, in denen diese Rentner Geld hinzuverdienen können, ohne sofort und massiv ihre Rente gekürzt zu bekommen. Eine mögliche Reform könnte aus Sicht des Bundesarbeitsministeriums so aussehen, dass "die Summe aus Rente und Hinzuverdienst das früher erzielte Einkommen nicht übersteigen darf". Zur von den Gewerkschaften geforderten Teilrente mit 60 macht das Ministerium eine nüchterne Rechnung auf: Potenziell könnten sie 400.000 bis 450.000 Menschen in Anspruch nehmen.
Wären es nur 100.000, müsste die Rentenversicherung nicht nur 600 Millionen Euro an Rentenzahlungen früher als geplant leisten, sondern zudem auch Beitragsausfälle von 300 Millionen Euro hinnehmen. SPD-Sozialexpertin Katja Mast sagte "Focus": "Die Teilrente mit 60 kann eine Option sein, sie muss aber solide durchgerechnet sein. Ich kann mir das nur attraktiv vorstellen, wenn die Tarifvertragsparteien das finanziell flankieren." Diskussionswürdig sei das freiwillige Aufstocken von Rentenbeiträgen durch die Arbeitnehmer. CDU-Sozialexperte Carsten Linnemann lehnt die Rente mit 60 dagegen kategorisch ab: "Das Ziel muss sein, die Quote der Erwerbstätigkeit im Alter zu erhöhen", sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung. +++ fuldainfo
Auch die Oekonomie unterliegt Gesetzen
Sollten die "Spezialdemokraten" endnlich mal darauf gekommen sein das die Verteilung von unten nach oben
Zu einer Verarmungswelle in der Zukunft fuehrt?
An der Spitze dieser Parteien sitzen Menschen, die von Oekonomie und deren Gestzen noch nie etwas gehoert haben.
Die " Schroedersche Politik" zeigt jetzt mit einer Verzoegerung von 10 Jahren seine Wirkung.
Der Schwenk zu mehr Privat vor Staat raecht sich langsam weil die Masse nie die Mittel hatte um sich gegen die Risiken des Lebens abzusichern. Und so sind Versuche wie die Hinzuverdienstgrenze bei Fruehrentnern zu erhoehen nur ein halbherziger Versuch um zu verdecken, dass die Verlaengerung der Lebensarbeitszeit nur bei einem kleinen Teil der Bevoelkerung funktioniert. Der groessere, der durch schlechte Arbeitsbedingungen und Verdichtung gesundheitlich gar nicht die Chance hat bis zum 67. Lebensjahr in Arbeit zu bleiben wird dann noch mit rigiden Einstiegsmoeglichkeiten in die Rente bestraft.So gesehen ist es fuer mich beruhigend, das auch die Oekonomie Gesetzen unterliegt, die, wenn auch mit erheblicher zeitlicher Verzoegerung, zeigt, das das drehen an den Stellschrauben der Verteilung von unten nach oben irgendwann auf die Akteure in der Politik mit Gewalt zurueckrollt.