Ministerpräsident Bouffier besuchte Deutsche Filament Masken AG in Bad Hersfeld

„Einsatz der Belegschaft zeugt von hoher Flexibilität und der Bereitschaft, in Krisen neue Wege einzuschlagen“

Hessens Ministerpräsident, Volker Bouffier, hat heute im Rahmen seiner „EinBlick“-Tour der Deutsche Filament Masken AG in Bad Hersfeld einen Besuch abgestattet und sich ein Bild darüber gemacht, wie das Unternehmen bis jetzt durch die Corona-Krise gekommen ist, mit welchen Auswirkungen noch zu rechnen sei und wie seine Perspektiven für die Zukunft sind. Im Rahmen seines Besuches besichtigte er auch die Produktionshallen und adressierte an die Verantwortlichen Fragen bezugnehmend des seit 1966 bestehenden Unternehmens an seinem jetzigen Standort.

Die Filament Factory GmbH ist ein Betrieb mit mehr als 300 Beschäftigten und produziert am Standort Bad Hersfeld Filamentgarn für die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat sich das Unternehmen auf die Herstellung von Atem-Schutz-Masken (Deutsche Filament Masken AG) spezialisiert.

Die Folgen der Corona-Virus-Pandemie stellen hessische Unternehmen vor große Herausforderungen. Etliche fürchten um ihre Existenz und müssen sich überlegen, wie sie ihren betrieb durch diese Krise steuern. Ministerpräsident Volker Bouffier: „Ich bin beeindruckt vom Unternehmergeist und von der Flexibilität des Personals in Krisenzeiten. In der Corona-Krise müssen viele hessische Unternehmen um ihre Existenz bangen. Wir haben dafür die Soforthilfe ins Leben gerufen und somit schnell und unbürokratisch geholfen. Doch natürlich ist es wichtig, in Krisenzeiten flexibel zu sein und kreativ auf die Corona-Auswirkungen zu reagieren. Dafür ist die Filament Factory ein gutes Beispiel.“

Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Entwicklungen im Bereich der Fertigung von Masken und Schutzkleidung notwendig sind und Kapazitäten aufgebaut werden müssen. Mit der Factory Filament GmbH sei in Bad Hersfeld ein Unternehmen vorhanden, welches hochwertige antibakterielle und antivirale Garne herstellen kann. Das Unternehmen habe schnell und flexibel reagiert und eine eigene Produktion von hochwertigen Schutzmasken in Gang gebracht.

Bei einem Rundgang informierte sich der Regierungschef außerdem darüber, wie Corona den Arbeitsalltag im Betrieb verändert hat. „Unsere Corona-Maßnahmen wirken und haben dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in Hessen sinken. Wir haben bereits einige Lockerungen vornehmen können, von denen auch unsere Wirtschaft profitiert. Trotzdem sind uns darüber im Klaren, dass wir noch weit weg sind vom Normalbetrieb und die aktuelle Situation für viele Unternehmen sehr schwierig ist“, stelle Volker Bouffier im Rahmen seines heutigen Besuches heraus. „Daher freue ich mich besonders über den Einsatz der Belegschaft der Filament Factory GmbH. Dieser zeugt von hoher Flexibilität und der Bereitschaft, in schwierigen Zeiten neue Wege einzuschlagen. Dass davon letztlich das Gesundheitswesen und die Gesellschaft profitieren, verdient höchste Anerkennung. Am Beispiel des Unternehmens lässt sich gut erkennen, wie mutig mit großen Problemen umgegangen werden kann. So werden der Wirtschaft neue Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt.“

Keine Corona-Infizierten durch Vorausschau und hervorragendes Krisen-Management

Besonders stolz sei man bei der Filament Factory GmbH darauf, dass es im Unternehmen in der Vergangenheit wie aktuell keinerlei Corona-Infizierte gegeben hatte und hat. Frühzeitig agierte die Unternehmensleitung sowie Verantwortliche besonnen: So wurde seit dem frühesten Bekanntwerden bei Meetings oder sonstigen Besprechungen ein gebührender Mindestabstand und sonstige Hygienemaßnahmen eingeleitet – Mitarbeiter, die womöglich Kontakt zu Infizierten gehabt hatten, nach Hause ins Home-Office geschickt, zu späterer Zeit Büroangelegenheiten sogar gänzlich ins Home-Office verlegt. Die Corona-Pandemie stellte auch – wie so viele Unternehmen – die Filament Factory GmbH vor Herausforderungen. „Von jetzt auf gleich verzeichneten wir einen Umsatzrückgang von 50 Prozent“, so Geschäftsführer Florian Mitzscherlich. Mitzscherlich bedankte sich heute bei Ministerpräsident Volker Bouffier sowie der Hessischen Landesregierung für die Bereitstellung der finanziellen Mittel, die nicht nur „schnell und unbürokratisch“ umgesetzt werden konnten, sondern letztlich auch dazu beitrugen, dass das Überleben der Filament Factory GmbH am Standort Bad Hersfeld in dieser Zeit gesichert werden konnte. Daneben bekundete er seine Dankbarkeit gegenüber der Hessischen Landesregierung, dass der Weg in die Kurzarbeit umgesetzt werden konnte.

Prototyp Maske soll auch zukünftig Bestand haben

Vor dem Hintergrund der Corona-Virus-Pandemie hat die Filament Factory GmbH vor etwa drei Monaten ein Projekt gestartet: Ein Prototyp einer Mund-Nase-Atemschutzmaske. Hierzu Florian Mitzscherlich: „Unsere Strategie für die Zukunft ist ziemlich deutlich und klar: Mit dem, was wir heute machen, werden wir Morgen am Markt nicht bestehen können. Und mit dem, was wir uns Morgen überlegen, werden wir Übermorgen Probleme bekommen, weil wir natürlich im Wettbewerb stehen. Wettbewerber sind neidisch auf das, was wir hier in Bad Hersfeld tun – weltweit. Ein Schwerpunkt ist sicherlich die Filamentgarnherstellung. Alle blicken nach Bad Hersfeld und fragen sich, wie wir das hinbekommen, weil wir ja doch in einer Nische tätig sind und dennoch am Markt bestehen können. Unsere Kunden finden das großartig, dass wir in europäischen Staaten Lieferanten haben und dass wir eine der erfahrensten Filament-Spinnereien in Europa sind.“

Von Beginn an an einer nachhaltigen Lösung gearbeitet

Zum Prototyp Mund-Nasen-Maske sagte der Geschäftsführer: „Wir haben von Beginn an an einer nachhaltigen Lösung gearbeitet. Bei der Mund-Nasen-Atemschutzmaske, die die vergangenen drei Monate am Standort Bad Hersfeld entwickelt worden ist, handelt es sich um einen Schutz, der nach den Worten von Florian Mitzscherlich „weit aus besser ist“, als das, was in den vergangenen Monaten vor dem Hintergrund der Corona-Virus-Pandemie entwickelt wurde“. Der Clou: sie ist mehrfach verwendbar und verfügt über „sieben signifikante Filtereigenschaften“, die mit herkömmlichen Masken – beispielsweise einer Maske aus Baumwolle – „nicht vergleichbar“ ist, hob Mitzscherlich heute hervor. „Und ehrlich gesagt, es war ein Schuss ins Blaue. Wir hatten keinerlei Erfahrung mit Maskengewebe“, so der Geschäftsführer, der an das tolle Team seines Unternehmens, Dankesworte adressierte.

Florian Mitzscherlich: Ein signifikanter Beitrag aus Hessen leisten für Deutschland – aber auch für Europa!

Mit der besonderen Maske verfolgt die Deutsche Filament Masken AG eine langfristige Strategie, weiß Geschäftsführer Florian Mitzscherlich: „Das ist kein Hype um eine Maske, der jetzt zu Corona-Zeiten mal geradeso entstanden ist und danach wieder abkühlt, sondern, das, was wir verfolgen, ist eine langfristige Strategie: Masken aus Schutz-Textilien herzustellen, das wollen wir am Standort Bad Hersfeld tun. Unser Bestreben ist es, den Standort weiterzuentwickeln und damit – im Idealfall – tatsächlich einen signifikanten Beitrag aus Hessen leisten für Deutschland – aber auch für Europa! Das trauen wir uns zu und ich hoffe, dass uns hierbei möglichst viele Menschen hier aus der Region – aber auch aus Deutschland und Europa bei diesem Vorhaben unterstützen.“ +++ pm/ja

 

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