Merkel besteht auf Vertragstreue der Impfstofflieferanten

Angela Merkel (CDU)
Angela Merkel (CDU)

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der europäischen Corona-Lage Vertragstreue bei den Impfstoff-Firmen eingefordert. Bezüglich einer Export-Kontrollverordnung sagte Merkel am Donnerstagabend nach dem Auftakt des EU-Gipfels, man wolle "keinerlei Störung" der globalen Lieferketten. Aber man sei daran interessiert, dass "die Firmen, die mit uns Verträge abgeschlossen haben auch wirklich vertragstreu sind". Die Fallzahlen stiegen weiter europaweit. "Im Grunde sind wir auch in einer neuen Pandemie, aufgrund der Mutation", so die Kanzlerin. Man sei als Europäische Union "der Teil der Welt, der nicht nur sich selbst versorgt, sondern der auch in die Welt hinein exportiert, anders als die Vereinigten Staaten von Amerika, anders als Großbritannien", hob sie hervor. Insofern wolle man den Protektionismus bekämpfen, aber auch die eigene Impfstoffversorgung gewährleisten.

Kommunen fordern Reform der Bund-Länder-Runde

Nach dem Scheitern der Oster-Ruhetage hat der Städte- und Gemeindebund eine Reform der Bund-Länder-Runde zur Corona-Bekämpfung gefordert. Zwar bleibe die Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten "ein unverzichtbares Gremium, in dem insbesondere bundeseinheitliche Maßstäbe wie etwa die Notbremse abgesprochen werden können", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wünschenswert wäre allerdings, dass die "Struktur" der Arbeit in dieser Runde optimiert, beschleunigt und nachvollziehbar für die Bürger kommuniziert werde. Landsberg nannte die Pandemielage "besorgniserregend gefährlich". Daher müssten sich alle auch an Ostern an die Beschränkungen halten. Ein Großteil der Infektionen entstehe bei privaten Kontakten, am Arbeitsplatz und zunehmend auch in Schulen und Kindertagesstätten. Daher müsse die Schnellteststrategie "massiv hochgefahren werden, das gilt insbesondere für Schulen, Kindertagesstätten, aber auch für die Arbeitsstätten", forderte der Hauptgeschäftsführer. Die digitale Kontaktnachverfolgung müsse rasch etabliert werden, dabei solle sich zumindest jedes Bundesland für eine einheitliche App entscheiden.

Kontaktbeschränkungen in Deutschland ohne Einfluss auf Geburtenzahl

Die umfassenden Kontaktbeschränkungen des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 haben sich nicht auf die Geburtenzahl in Deutschland ausgewirkt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sind bisher rund 182.000 Meldungen zu den in den Monaten Dezember 2020 bis Februar 2021 geborenen und damit während des ersten Lockdowns gezeugten Kindern eingegangen. Zwar war die Zahl der Geburtenmeldungen damit 0,8 Prozent höher als in den entsprechenden Vorkrisenmonaten Dezember 2019 bis Februar 2020, allerdings bewegt sich diese Veränderung im Bereich der üblichen Schwankungen monatlicher Geburtenzahlen. In Westdeutschland lag die Zahl der für die Monate Dezember 2020 bis Februar 2021 gemeldeten Geburten 1,7 Prozent höher und in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) 3,8 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Geburten am Schalttag 29. Februar 2020 wurden bei diesem Vergleich nicht herausgerechnet. Ganz anders sieht es in manchen anderen Ländern aus: F  ür Spanien ergeben die aktuellen Schätzungen für die Geburtenzahl im Dezember 2020 den historisch niedrigsten Monatswert. Im Januar 2021 sank die Geburtenzahl dort um 20 Prozent im Vergleich zu Januar 2020. Nach vorläufigen Ergebnissen hat die Zahl der Geburten in Frankreich im Dezember 2020 und im Januar 2021 das jeweilige monatliche Minimum seit der Nachkriegszeit erreicht. Auch in Österreich ging die Geburtenzahl im Dezember 2020 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurück. In Norwegen, in Schweden und in den Niederlanden wurden im Dezember 2020 etwa gleich viele Kinder geboren wie im Dezember 2019. Für die Niederlande liegt die vorläufige Geburtenzahl auch für den Geburtsmonat Januar 2021 vor: Diese deutet auf eine Abnahme der Geburtenzahl hin. Die meisten Statistischen Ämter veröffentlichen allerdings die monatlichen Geburtenzahlen ab Dezember 2020 erst zu einem späteren Zeitpunkt, sodass es für ein umfassendes Bild zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geburtenentwicklung noch zu früh sei, so die Statistiker. +++


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