
Im Main-Kinzig-Kreis werden weitere Fortschritte beim Klimaschutz erzielt. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft hat auf seinen vier Deponien Maßnahmen umgesetzt, die den Ausstoß klimaschädlicher Gase deutlich verringern. Damit reiht sich der Kreis in die bundesweit positive Entwicklung im Abfallsektor ein: Laut Klimaschutzbericht der Bundesregierung gingen die Treibhausgasemissionen hier zuletzt um rund 2,5 Prozent auf 5,4 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente zurück. Besonders stark wirkt sich die Reduktion bei der Abfalldeponierung aus, die um 7,7 Prozent gesunken ist.
Die erzielten Einsparungen sind das Ergebnis eines gezielten Reduktionsmanagements und technischer Modernisierung. Seit 2023 werden im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative auf den Deponien des Eigenbetriebs Emissionen durch sogenannte In-situ-Stabilisierung verringert. Dabei wird die Gasfassung optimiert, die besaugte Gasmenge erhöht und so der Zersetzungsprozess der Abfälle beschleunigt. Auf diese Weise gelangen weniger Methan und andere Gase in die Atmosphäre, während sich gleichzeitig der Aufwand für die spätere Nachsorge reduziert.
Vor wenigen Tagen informierte sich der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission, Andreas Hofmann, über den Stand der Maßnahmen. Bisher wurden bereits 140 Gasbrunnen saniert und abgedichtet, um Methan-Emissionen zu unterbinden. Mit der abgeschlossenen Sanierung in Hailer gilt der erste große Projektabschnitt als erfolgreich beendet.
Im nächsten Schritt sollen die Gasfackeln, die bisher zur Verbrennung von überschüssigem Deponiegas eingesetzt wurden, durch moderne Regenerativ-Thermische-Oxidationsanlagen (RTO) ersetzt werden. Diese Anlagen wandeln das klimaschädliche Methan durch thermische Oxidation bei hohen Temperaturen in weniger schädliches CO₂ um. Über einen Zeitraum von zehn Jahren strebt der Eigenbetrieb damit eine Reduktion der Emissionen um insgesamt 400.000 Tonnen CO₂-Äquivalente an.
Hofmann betonte, dass die Abfallwirtschaft vielfältige Möglichkeiten zur Emissionsminderung biete – von Abfallvermeidung über Recycling bis hin zur nachträglichen Reduktion auf den Deponien. „Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft setzt hier mit moderner Technik an und leistet im Main-Kinzig-Kreis einen wichtigen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Treibhausgasen“, erklärte er.
Die Maßnahmen stehen im Einklang mit den Klimazielen des Kreises. Kreisausschuss, Kreistag sowie Städte und Gemeinden haben sich darauf verständigt, in allen Zuständigkeitsbereichen aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Die In-situ-Stabilisierung gilt dabei als konkretes Beispiel, wie Modernisierung Klimaschutz und zugleich eine Entlastung des Kreises auf mittlere Sicht bewirken kann.
Hintergrund ist die Nationale Klimaschutzinitiative der Bundesregierung, die seit 2008 zahlreiche Projekte fördert. Ziel ist es, Treibhausgasemissionen zu senken, Strategien für langfristigen Klimaschutz zu entwickeln und Investitionen in konkrete Maßnahmen zu unterstützen. Von diesen Förderprogrammen profitieren auch die Deponien im Main-Kinzig-Kreis, deren Sanierungsmaßnahmen durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Beschluss des Deutschen Bundestags ermöglicht werden. +++
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