Martin Heun: Name der RhönEnergie muss noch stärker bekannt gemacht werden

Martin Heun

Fulda. Seit Juni 2015 ist Martin Heun am Ruder der RhönEnergie Fulda. Bisher hat fuldainfo noch kein Interview mit dem Geschäftsführer und Sprecher der RhönEnergie Fulda geführt. Wir haben dies vor kurzem nachgeholt, und haben Martin Heun in seinem Büro besucht. Was uns gleich aufgefallen war, ist, dass sich das Büro des Sprechers der Geschäftsführung zwar noch am gleichen Ort des Gebäudetraktes befindet, hat dies im Verhältnis zum Vorgänger doch erheblich an Volumen verloren.

Zur Fusion befragt, sagte uns der Sprecher der Geschäftsführung unter anderem: „Man muss ja sagen, die Fusion begann in 2013. Dort sind zwei Unternehmen, gut etabliert, aufeinandergetroffen und wurden dann zu einem zusammengefasst. Das ist ein großer Schritt – zumal, wenn die Unternehmenskulturen unterschiedlich sind. Wir haben dann begonnen, sukzessive daran zu arbeiten, sowohl die IT-Themen zu harmonisieren – das ist ein schwieriges Unterfangen – aber das ist auch was, was naturgemäß Zeit braucht und Geld kostet, und dann kommt der Faktor Mensch dazu, das ist das größere Unterfangen. Das und das ist bei Fusionen bekannt, dauert mehrere Jahre. Das kann sogar Jahrzehnte dauern.“

Wirtschaftliche Lage

„Unsere Aufgabe liegt darin, in die Zukunft zu investieren. Wir sind auf einem sehr guten Weg, was die Wirtschaftlichkeit angeht. Ja, wir haben unsere Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen. Die Marktpreisentwicklung macht uns da auch keinen Spaß, das muss man so deutlich sagen. Wir haben ein sehr stabiles Geschäft, was den Vertrieb und den Betrieb von Netzen angeht. Das können wir gut. Da sind wir besser als viele andere. Es gibt kein einziges Netzgebiet, in dem die Rhön Energie nicht Strom oder Gas in Deutschland ebenfalls mit anbietet. Wir sind hier dabei uns pro aktiv auszurichten und das erfolgreich. Wir gewinnen mehr Kunden, als wir verlieren. Und das hilft uns“, so der Sprecher der Geschäftsführung.

Heun: Wir wollen fordern und fördern. Wir sind fehlerverzeihend wir wollen aber auch, dass die Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und ihre Aufgabe entsprechend erledigen. Dafür sind sie eingestellt.

Osthessen und die Kundentreue

Auf die Frage, wie treu die osthessischen Kunden sind, sagte uns Heun, dass diese leider immer weniger werde. Weiter sagte Heun:  "Aber, diese Region hat ein herausragendes Motto: 'Wir kaufen voneinander!' Und das wird tatsächlich immer noch als Maxime von vielen gelebt. Es ist gar kein Problem, im gewerblichen Bereich. Da ist der Austausch immer da. Jeder weiß, dass man jedes Produkt, egal, wo es produziert wird, noch billiger herbekommt. Aber, Jedem ist auch klar, nur, wenn wir uns gegenseitig stärken, werden wir auch stark als jeweiliges Unternehmen sein können. Was uns Martin Heun in dem über 30-minütigen Gespräch sonst noch sagte, erfahren Sie im Video. +++


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4 Kommentare

  1. Eine Anmerkung sei noch erlaubt:

    Mir ist aufgefallen, daß viele Menschen mit geringen Einkünften oder aus unteren Bildungsschichten oft mit ihrer Stromrechnung und den am Jahresende anstehenden Nachzahlungen überfordert sind. Häufig passiert es, daß gerade wenn solche Leute neu in eine Wohnung eingezogen sind, sie gerne von der Rhönenergie so niedrig wie möglich mit den monatlichen Raten veranschlagt werden. Dafür wird dann gerne auch der niedrige Stromverbrauch des Vormieters herangezogen. Das verführt die Neu-Mieter dann häufig zu üppigem Stromverbrauch, was vor allem hier in unserer Wohnanlage fatal ist, wenn man zur Warmwassererzeugung einen sog. Elektrodurchlauferhitzer in der Wohnung hat. Wer dann noch selber kocht, abwäscht und eine eigene Waschmaschine hat kommt schnell auf einen Stromverbrauch von 3.000 - 4.000 kwh pro Jahr als Single!

    Hier wäre es äußerst sinnvoll, wenn geschulte Stromberater die Menschen auf die Probleme gerade älterer Haushaltsgeräte oder eben auch der Elektrodurchlauferhitzer hinweisen würden, die leider auch von den Hausverwaltungen oft nicht gewartet werden.

    Damit dann am Jahresende nicht wieder überall eine böse Überraschung droht.

    Oder sind solche sozialen Aspekte der Rhönenergie egal?

    Übrigens: einen Sozialtarif halte ich aus o.g. Gründen für Unsinn, da es viel sinnvoller wäre, die Ursachen hohen Stromverbrauchs anzugehen.

  2. Kompliment. Der Mann erscheint sympathisch.
    Offenbar will er mit Fleiß, Ehrlichkeit und Kompetenz den fürchterlichen Scherbenhaufen seines Vorgängers aufräumen.
    Dafür wünscht man ihm gutes Gelingen!
    Bei dem angerichteten Schaden seines Vorgängers sind die CDU-Aufsichtsräte in hohem Maße mitschuldig. Irrwitzige und riskante Grschäfte haben sie sich als tolle Geschäftsideen weismachen lassen. Schade, dass es soweit gekommen ist.

  3. Ein tolles Interview wie man es von fdi kennt. Ich bin von Heun positiv überrascht. So habe ich mir den Mann nicht vorgestellt. Im Gespräch kommt er sehr sympathisch rüber. Mit seinem Vorgänger nicht zu vergleichen. Natürlich hätte man noch mehr reinpacken können, dass aber, würde sicher die Zeit sprengen. Außerdem muss es unbedingt ein Anschlussvideointerview geben. Absolut sehenswert!

  4. Gutes Interview!

    Doch es gibt einige Bereiche, wo die Rhönenergie noch erheblichen Nachholbedarf hat: Zum Beispiel die ungeliebte Tochter ÜWAG Bus GmbH. Fatalerweise repräsentieren die ÜWAG Busse und deren oft übellaunige Fahrer deutlich sichtbar die Rhönenergie. Jedoch sind viele Busfahrer aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und Entlohnung kaum noch gewillt, freudestrahlend ihren Arbeitgeber zu repräsentieren. Das Verhältnis Kunde Busfahrer ist daher oft sehr angespannt. Dazu kommt, daß dann auch noch Busfahrer am Stadtschloss einfach den Bus verlassen, ohne die Türen zu schließen, was zum Schwarzfahren geradezu einlädt. Hier müßte die Rhönenergie noch erheblich nacharbeiten, will man ernsthaft das Image heben.

    Und dann noch die Frage, warum man sich vom Bereich Internetprovider getrennt hat, was da evtl. schief gelaufen ist und wie es da weitergehen soll (Verkauf an die Telekom, Alt-Verträge u.sw.).

    Mich hätte auch interessiert, wie sich nun genau der Umzug gestaltet. Welche Abteilungen werden ins Löhertor wechseln und welche bleiben am alten Standort. Es gibt ja sowohl technische als auch reim kaufmännische Bereiche. Abteilungen wie Vertrieb oder Buchhaltung und Management werden sicher in das neue Gebäude umziehen. Aber zum Beispiel das Busdepot oder die technischen Abteilungen von Gas, Wasser und Strom sicher nicht. Oder wird es da auch eine Zusammenführung geben?

    Vielleicht fällt dem ein oder anderen auch noch was ein ;-)

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