Marder richten im Herbst vermehrt Schäden an Fahrzeugen an

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Mit dem Einzug der kühleren Jahreszeit suchen Steinmarder zunehmend warme Rückzugsorte. Besonders beliebt sind Motorräume abgestellter Fahrzeuge, die den Tieren als Schlaf- und Ruheplätze dienen. Für Autobesitzer kann das jedoch teuer werden: Häufig hinterlassen die ungebetenen Gäste deutliche Spuren in Form von beschädigten Kabeln, Schläuchen oder Isolierungen.

Biss mit Folgen

Typische Anzeichen für einen Marderbiss sind Startprobleme, nachlassende Motorleistung oder plötzlich aufleuchtende Warnlampen. Betroffen sind meist Bauteile aus weichem Kunststoff wie Zündkabel, Schläuche, Stromleitungen oder Dämmmaterial. Während manche Schäden, etwa an den Zündkabeln, schnell bemerkt werden, bleiben andere Defekte – wie ein schleichender Verlust von Kühlflüssigkeit – oft lange unentdeckt. Auch beschädigte Gummimanschetten zeigen ihre Folgen erst später, wenn Schmutz und Wasser eindringen und so Antriebs-, Achs- oder Lenkungsteile beeinträchtigen. Wird der Schaden nicht rechtzeitig erkannt, können sich die Reparaturkosten erheblich erhöhen.

Hohe Kosten bei Elektrofahrzeugen

Auch Besitzer von Elektroautos sind vor Marderschäden nicht gefeit. Trotz umfassender Verkleidungen und verstärkter Schutzrohre können Marder Hochvoltkabelstränge beschädigen. Diese Leitungen, die für Spannungen zwischen 400 und 800 Volt ausgelegt sind, dürfen aus Sicherheitsgründen nicht repariert, sondern müssen vollständig ersetzt werden. Je nach Fahrzeugmodell können dabei Kosten in Höhe von mehreren Tausend Euro entstehen – bei älteren Fahrzeugen kann sich eine Reparatur dann kaum noch lohnen. Zum Vergleich: Beim Verbrennungsmotor liegen die durchschnittlichen Kosten für Marderschäden an Zündkabeln, Schläuchen oder Isoliermatten bei rund 450 Euro.

Versicherungsschutz prüfen

Die Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt keine Marderschäden. Nur wer eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat, ist in der Regel abgesichert. Allerdings unterscheiden sich die Tarife deutlich: Manche Policen decken nur den direkten Schaden ab, also den Ersatz der zerbissenen Teile. Andere schließen auch Folgeschäden mit ein – etwa wenn die Bordelektronik ausfällt, der Motor überhitzt oder Antriebswellen beschädigt werden. Ein Blick in die Versicherungsbedingungen lohnt sich daher insbesondere für Halter von Elektrofahrzeugen.

Vorbeugende Maßnahmen

Um Marderschäden zu vermeiden, können Autofahrer verschiedene Schutzvorkehrungen treffen. Ultraschallgeräte senden wechselnde Tonfrequenzen aus, die Marder vertreiben sollen. Motorraum-Abschottungen erschweren den Tieren den Zugang zu empfindlichen Kabeln und Schläuchen. Zudem gibt es Elektroschockgeräte, die nach dem Prinzip eines Weidezauns leichte Stromstöße abgeben. Ihr Einbau sollte jedoch fachgerecht erfolgen.

Nach einem Marderbefall empfiehlt sich eine gründliche Motorwäsche. Der Grund: Die Tiere reagieren nicht aus Hunger, sondern auf Duftmarken anderer Marder, die zuvor im Motorraum aktiv waren. Entfernt man diese Geruchsspuren, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Befalls deutlich. +++


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