Landrat Pipa: Bahnhof Bruchköbel soll barrierefrei werden

Barrierefreiheit sei eine zentrale Aufgabe der kommenden Jahre

Landrat Erich Pipa

Gelnhausen. Der Bahnhof Bruchköbel soll modernisiert und barrierefrei ausgestattet werden. Der Main-Kinzig-Kreis hatte im vergangenen Herbst mehrere Stationen für ein Sonderprogramm des Bundesverkehrsministeriums angemeldet. Wie Landrat Erich Pipa informiert, wurde dieser Vorschlag nun in die aktuelle Förderliste „Barrierefreiheit kleiner Verkehrsstationen“ aufgenommen. Die Maßnahmen helfen nicht nur Mobilitätseingeschränkten und älteren Menschen, sondern auch Personen mit Kinderwagen sowie Radfahrern, die mit der Bahn unterwegs sind.

Voraussetzungen für die Anerkennung sind weniger als 1.000 Ein- und Aussteiger am Tag sowie eine „kurzfristige Umsetzbarkeit“. Der Main-Kinzig-Kreis hatte zwar die Stationen an der Niddertalbahn sowie die Haltepunkte der Lahn-Kinzig-Bahn in Gründau-Lieblos und Niedergründau aufgeführt, doch hier sind die planerischen Vorbereitungen noch nicht angelaufen oder die relativen Kosten lagen zu hoch. Für die Priorisierung der Maßnahmen war darüber hinaus entscheidend, dass damit Verbesserungen für besondere Bedarfsschwerpunkte wie Alten- und Pflegeheime, Behinderteneinrichtungen und Kindertagesstätten erreicht werden. Immerhin sollen jetzt rund 1,16 Millionen Euro für den Bahnhof Bruchköbel bereit gestellt werden. Insgesamt hat der Bund 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wovon gut 15 Millionen nach Hessen fließen. Der gleiche Anteil kommt vom Land, ebenfalls über Bundesmittel.

„Die geplante Maßnahme ist ein kleiner Schritt zur Qualitätssicherung im öffentlichen Nahverkehr“, sagt Kreisbeigeordneter und Verkehrsdezernent Matthias Zach. Doch auch die anderen Projekte dürften nicht aus dem Focus verschwinden, denn im Ballungsraum Rhein-Main sei ein leistungsfähiger ÖPNV unverzichtbar. Wichtig seien vor allem die nordmainische S-Bahn, die weitere Entwicklung der Niddertalbahn und der Ausbau der Kinzigtalstrecke. Für die Stadt Gelnhausen wäre es zudem wichtig, den Trassenverlauf zu definieren und den Umbau des Bahnhofs und vor allem die Barrierefreiheit schnellstmöglich anzugehen.

Landrat Pipa erinnert daran, dass sich die meisten Bahnhöfe im Main-Kinzig-Kreis nach wie vor in einem verheerenden Zustand befinden. Daran habe sich seit den Bestandsaufnahmen der Nachwuchskräfte der Kreisverwaltung vor drei Jahren nichts verändert. Die damals gemachten Bilder zeigen verdreckte Bahnhöfe, dunkle Unterführungen und Bahnsteige, die seit Jahren und Jahrzehnten keiner Sanierung unterzogen worden sind. „Es ist eine erschütternde Bilanz“, macht Pipa deutlich.

Insbesondere die Barrierefreiheit sei eine zentrale Aufgabe der kommenden Jahre. Außerdem gehe es um allgemeine Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten, eine verbesserte Kundeninformation sowie Sicherheit und Sauberkeit. Der Main-Kinzig-Kreis werde daher weiter auf entsprechende Modernisierung drängen. „Attraktive Bahnhöfe sind nicht nur ein Gewinn für die Kunden, sondern auch ein wichtiges Signal für die betroffenen Kommunen“, betonen Pipa und Zach. Schließlich spielten die Gebäude und Anlagen als Visitenkarten und Eingangstore zum öffentlichen Personennahverkehr eine entscheidende Schlüsselrolle für die Stadtentwicklung.

In Bruchköbel sollen nun mit der Unterstützung des Bundes zwei Aufzüge errichtet werden. Im Zuge weiterer Modernisierungsmaßnahmen werden zudem der Außenbahnsteig neu gebaut, Beleuchtung und Ausstattung erneuert, ein Wetterschutz errichtet sowie die Unterführung einschließlich Treppen grundlegend saniert. Dafür stellen Bund und Deutsche Bahn AG weitere rund 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. +++ fuldainfo