
Fulda. Die CDU-Fulda hat heute bei den Kommunalwahlen in Stadt und Landkreis ihre absolute Mehrheit eingebüßt. Rund 4,7 Mio. Hessen und 360.000 nichtdeutsche EU-Bürger waren zur Wahl aufgerufen. Nach Auszählung von 79 Wahlbezirken liegt die CDU in der Stadt Fulda bei 43,2 Prozent, die SPD bei 15,5 Prozent, die Grünen bei 11,7 Prozent, die FDP bei 6,9 Prozent. Die CWE kam auf 6,8 Prozent der Stimmen. Die Linke.Offene Liste erreichte 7,2 Prozent, die Republikaner 8,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,1 Prozent. Die AfD war in Fulda nicht angetreten. Trotz der deutlichen Verluste ist die CDU in Fulda stärkste Kraft geblieben. Über das Ergebnis der Republikaner haben sich alle Parteien gewundert. Über die Zukunft, von Fuldas Bürgermeister Dag Wehner in der Stadt und den ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt, kann zurzeit nur spekuliert werden.
Im Landkreis erreichte die CDU 45,7 Prozent, die SPD kam auf 16,3 Prozent, die Grünen auf 9,3 Prozent, die FDP erreichte 5,6 Prozent, die CWE 5,4 Prozent, Die Linke.Offene Liste 3,2 Prozent, die REP 0,8 Prozent und die AfD kam auf 13,7 Prozent.
Dieses „Nur-oben-angekreuzt"-Ergebnis ist das hier beschriebene Teilergebnis, das nicht stabil ist – vor allem bei einer möglichen Zunahme des Wunsches, vom Recht zu panaschieren Gebrauch zu machen (also beispielsweise die möglichen 61 Stimmen pro Wahlberechtigtem für den Kreistag auf mehrere Listen zu verteilen). Verschiebungen bei Prozenten und Sitzen sind also durchaus möglich. Erst am Montag, am Dienstag und wahrscheinlich auch noch am Mittwoch werden die Wahlvorstände die vielen einzelnen Kreuzchen in den Listen fertig auszählen.
Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und SPD bei der Kreistagswahl im Vogelsbergkreis
Die CDU bleibt stärkste Kraft mit 34,1 Prozent, gefolgt von der SPD mit 33,5 Prozent. Die Grünen kommen auf 8,1 Prozent der Stimmen, die Linken auf 4,3 Prozent und die FDP auf 4,6 Prozent. Die Freien Wähler erreichten 9,6 Prozent und die erstmals für den Kreistag kandierende AfD holte 5,8 Prozent. Die Wahlbeteteiligung betrug 56,9 Prozent. Zur Wahl des Kreistags sowie zu den Gemeindeparlamenten waren am 6. März im Vogelsbergkreis rund 86.000 Wahlberechtigte aufgerufen. Aufgrund des Wahlsystems "Kumulieren und Panaschieren" sind von den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern mehrere Millionen Kreuzchen zu zählen. Am Sonntagabend wurden in den 210 Wahlbezirken in den 19 Städten und Gemeinden lediglich Teilergebnisse ausgezählt. Damit in dem komplizierten Wahlverfahren "Panaschieren und Kumulieren" am Wahlabend wenigstens so etwas wie ein Trend ablesbar wurde, zählten die Wahlvorstände als erstes nur jene Stimmzettel, bei denen die Wählerinnen und Wählern oben bei einer Partei einfach ein Kreuz gemacht haben (wie nach altem Wahlrecht, das heißt wie vor dem Jahr 2001).
Frankfurt CDU und Grüne deutlich verloren
In Frankfurt haben die Koalitionäre CDU und Grüne in der Stadtverordnetenversammlung offenbar deutlich verloren. Laut Trendergebnis und nach Auszählung von einem Drittel der Stimmen verbuchte die CDU ein kräftiges Minus, ließ von 30,5 auf etwa 24 bis 25 Prozent nach und liegt damit mit SPD der fast gleichauf. Die Grünen verloren laut Trend noch stärker und ließen von 25,8 auf etwa 13 bis 14 Prozent nach. Großer Gewinner ist die AfD, die aus dem Stand in Frankfurt laut Trend etwa 12 bis 13 Prozent holte. Das gute Ergebnis für die AfD zeigte sich auch in vielen anderen hessischen Städten und Gemeinden, wo die Partei in den ersten ausgezählten Wahlbezirken durchweg Stimmenanteile von sechs bis teilweise über 20 Prozent erreichte. Die Wahlbeteiligung ging in Frankfurt laut repräsentativer Stichprobe der Wahlleitung von 42,4 auf 37,3 Prozent zurück. Bis zum Mittag war in vielen hessischen Gemeinden noch eine leicht erhöhte Wahlbeteiligung gemessen worden. Wegen des komplizierten Wahlrechts in Hessen, das "Kumulieren und Panaschieren" ermöglicht, wird mit einem vorläufigen amtlichen Endergebnis erst am kommendem Donnerstag gerechnet.
Hessen gesamt
Die Wahlbeteiligung gegenüber 2011 geringfügig um 0,3 Prozentpunkte auf 48,0 Prozent. Nach Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes war die Wahlbeteiligung in Hesseneck mit 77,4 Prozent am höchsten, Schlusslicht war Offenbach am Main mit nur 32,9 Prozent. Nach der Auszählung der unveränderten, nur mit einem Listenkreuz versehenen Stimmzettel (Trendergebnis) ergibt sich folgende Stimmenverteilung: CDU 28,2 Prozent, SPD 28,0 Prozent, GRÜNE 11,6 Prozent und FDP 6,3 Prozent. DIE LINKE und Wählergruppen DIE LINKE erhielten zusammen 4,7 Prozent und FREIE WÄHLER 5,3 Prozent. Die AfD kam aus dem Stand auf 13,2 Prozent . Von den 2 274 209 Wählerinnen und Wählern vergaben 1 365 388 bzw. 60,0 Prozent ein Listenkreuz ohne Änderung (2011: 59,8 Prozent) und 819 007 (36 Prozent) haben kumuliert, panaschiert bzw. Streichungen vorgenommen. 89 814 oder 3,9 Prozent der abgegebenen Stimmzettel waren ungültig. Bei den Kommunalwahlen 2011 war das endgültige Ergebnis: CDU 33,7 Prozent, SPD 31,5 Prozent, GRÜNE 18,3 Prozent und FDP 3,9 Prozent. DIE LINKE und Zusammenschlüsse der Linksparteien erhielten 3,3 Prozent, FREIE WÄHLER 5,7 Prozent. +++ fuldainfo
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Impressionen aus dem Stadtschloss
CDU wo?
naja für eine Partei die die meisten Prozente von allen verloren hat und abgestraft wurde so eine einstellung zu vertreten wie Kolping ist schon an Grössenwahn. Die Grünen in Fulda sind nach der CDU die größten verlierer.
Mit dem grünen Personal kann eine CDU in Fulda keinesfalls gutes für Fulda tun.
AFD wo?
Warum sollte die CDU mit der CWE koalieren? Im Notfall stimmen die doch helfend zu! Warum soll ich für etwas bezahlen, wenn es das auch umsonst gibt?
Das Angebot gilt!
warum nicht mit der CWE zusammen Koalieren...? gute Ideen haben die jedenfalls gehabt..
@Kolping
Sie haben Recht! Wenn ich schon utopische Koalitionskonstruktionen erstelle, dann dürfen die Linken da nicht fehlen. ;-) Doch mit der Linke offene Liste tut sich ja schon die SPD sehr schwer. Und für die CDU dürfte das noch unmöglicher werden. ;-)
Aber angesichts der nach wie vor vorhandenen Schwäche des linken Lagers in der Stadt Fulda (SPD+Grüne+Linke=34,4 Prozent) hat die CDU ja mit der FDP oder evtl. auch der CWE genug Alternativen.
Schön oder bedauerlich muss man jetzt nur sehen, daß auch die Rechte langsam zersplittert in CDU und REPs oder CDU und AFD.
Stabile Mehrheiten zu bekommen wird damit auch in Fulda immer schwieriger.
Die Parteienlandschaft wird jedenfalls bunter. Was die Parteien und damit die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt daraus machen, werden wir sehen.
Übrigens: Machen wir doch einen kleinen Wettbewerb - wer sich am meisten an der kleinen Feder abarbeitet, darf dann mit der CDU koalieren ;-)
Hallo Kleine Feder
Da Ernst nun in Rente ist, ist das Grüne gleich Kreuz auch etwas aus der Vergangenheit. Da passen doch die anderen Alternativen viel besser. Aber sage mal, warum traust du dem Heiko nicht auch eine Koalition mit den Linken zu?
Immerhin sind die Parteiprogramme nicht identisch und somit ergänzen sich dann beide Parteien optimal. Auch wären das dann neue Weg, oder?
Meine Analyse sollte auch eine Warnung für die Grünen sein, nicht leichtfertig mit der CDU ins Bett zu steigen. Da kann man sich leicht was holen, was man dann nicht so schnell wieder los wird. Die SPD kann ein Lied davon singen.
Darüber hinaus: Es gibt zumindest auf Stadtebene genügend Alternativen für die CDU: FDP, CWE, REPs ;-)
Aber die wahren Geschäftsleute sitzen eben bei den Grünen. Und so fürchte ich, daß, wenn sich die Ergebnisse stabilisieren, es eine "Fusion" der beiden "Geschäftsleute" Parteien geben wird: CDU und Grüne (Kreuz AG).
Nur ob das wirklich der Wählerwille ist ...
Hallo Kleine Feder
Danke, das du bei den großen Drei uns Grüne mit gerechnet hast, aber ich kann deiner Analyse nicht folgen.
Für die Grünen im Kreis und auch in der Stadt Fulda ist das Ergebnis eher die Bestätigung der Arbeit der letzten 20 Jahre. 2006 lagen wir bei 8,4 % nun bei 11,7 %. Das wir im Jahr 2011 von Fukushima profitiert haben ist klar. Auch im Kreis ist das Ergebnis das zweit Beste was wir bisher hatten.
Gerade weil das Regieren schwieriger wird, kommt es nun auf eine konstruktive Zusammenarbeit an.
Versuch einer ersten Analyse
Links dazu:
Stadt Fulda Trendergebnis u. Vergleich mit 2011:
http://www.fulda.de/wahlen/webapp/gw2016sv_t.html
Landkreis Fulda dito:
http://www.lkfd.de/wahl/webapp/kw2016trend.html
Schaut man auf das Ergebnis der Trendwahl in Stadt und Landkreis Fulda (damit sind vor allem die Listenstimmen gemeint), dann fällt auf daß sowohl in der Stadt als auch im Landkreis Fulda alle Parteien, die im Bund oder im Land Regierungsverantwortung tragen, also die CDU, die SPD UNd die Grünen Stimmen verloren haben! Dieser Trend setzt sich wohl auch landesweit fort!
Viele Parteien in Fulda sind der Meinung, daß vor allem das Thema Flüchtlingskrise und die Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler zu den massiven Verlusten der CDU geführt haben. Doch das ist nur die halbe Wahrheit!
Träfe dies zu, dann hätten ausschließlich die AFD im Landkreis bzw. die REPs in der Stadt Fulda hinzugewonnen. Dies ist aber nicht der Fall!
Erstaunlicherweise haben eben auch andere kleine Parteien, die sich NICHT contra Flüchtlinge geäußert haben, zum Teil massiv hinzugewonnen. Also die FDP, der CWE UND sogar die Linke offene Liste. Also alles Parteien, bei denen die Bürgerbeteiligung noch hoch im Kurs steht.
Damit wage ich folgende Analyse:
Ja, ein Großteil der Wählerinnen und Wähler in Fulda ist mit der Asylpolitik der CDU im Bund und im Land unzufrieden und hat deshalb wohl die AFD oder die REPs gewählt. Doch das Wahlvolk ist offenbar auch mit der Politik der ehemals linken Parteien SPD und Grüne, die eben diese CDU im Bund und im Land unterstützen unzufrieden.
Und dies könnte ein sicheres Zeichen für mehr Vielfalt und Mitbestimmung in den Parlamenten sein.
Vielleicht ist ja die Wählerin bzw. der Wähler einfach die 65 jährige Alleinherrschaft und Klüngelwirtschaft der CDU in Stadt und Landkreis Fulda leid und wünscht sich mehr Vielfalt, weil man die eigenen Interessen weder durch die CDU, noch durch die SPD oder die Grünen vertreten sieht.
Dies sollten die etablierten großen Drei berücksichtigen!