Klöckner: Wald steht besser da als vor zehn Jahren

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hat Kritik zurückgewiesen, wonach die Bundesregierung zu spät auf klimabedingtes "Waldsterben" reagiert hat. "Wir haben in den 80er Jahren vom Waldsterben gesprochen, zum Glück ist er nicht gestorben. Und in der Zwischenzeit haben wir viel, viel getan", sagte Klöckner am Donnerstag vor einem "Waldgipfel" der CDU-Agrarminister im sächsischen Moritzburg dem Fernsehsender n-tv. Der Wald stehe heute besser da als noch vor zehn Jahren. "Er ist viel durchmischter, er ist viel widerstandsfähiger, aber gegen Waldbrände kann auch der standhafteste Wald nichts tun und deshalb ist es so wichtig, dass wir den Weg weitergehen." Die Expertise sei sowohl bei den Ländern als auch beim Bund und sie freue sich, "dass die Öffentlichkeit jetzt auch Interesse daran hat", so Klöckner. Zum Waldgipfel sagte die CDU-Politikerin, dass die Bundesregierung dafür sorge, dass zusammen mit den Ländern Waldschäden aufgeräumt würden. "Wir haben viel Schadholz im Wald liegen, aufgrund der Dürre, der Stürme und vor allen Dingen des Borkenkäfers." Sie kündigte an, dass man Geld in die Hand nehmen werde, um ein "Millionen-Bäume-Aufforst-Programm" zu starten. Dabei gehe es um Mischwälder, die standortangepasst seien und vor allen Dingen auch "klimaresistente Baumarten" enthielten.

Kretschmer fordert von Klimaschützern mehr Sinn "für das Machbare"

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert von jungen Klima-Aktivisten wie der Schwedin Greta Thunberg mehr Realitätssinn. "Ich finde es gut, wenn junge Menschen sich engagieren und für ihre Ziele und Ideale einstehen", sagte Kretschmer dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Thunberg sei für ihn eine junge Frau, die in den Medien sehr präsent sei, Forderungen aufstelle, aber dazu keinen Weg zeige und keine Antworten gebe. "Letzteres nehme ich ihr nicht übel. Wir sollten aber vermeiden, dass dies zu einer zulässigen Grundhaltung wird", sagte Kretschmer. "Ich nehme Fridays for Future sehr ernst. Dort ist aber immer wieder zu hören: Wir stellen Forderungen und ihr habt sie einzulösen. Das geht nicht auf dem Weg zu mehr Klimaschutz. Klimaschützer, zu denen ich mich auch zähle, sollten abwägen können, was machbar ist und was nicht." Der sächsische Regierungschef hält es für unnötig, den Klimaschutz im Grundgesetz als Staatsziel zu veran kern, wie es Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgeschlagen hatte. "Der Klimaschutz ist bereits im Artikel 20a des Grundgesetzes verankert. Dort ist der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in Verantwortung für die künftigen Generationen festgeschrieben", sagte Kretschmer. "Deutschland hat sich vorgenommen, aus der Kohleverstromung und aus der Atomenergie auszusteigen. Kein Land der Erde hat solch ambitionierte Klimaschutzziele", so der CDU-Politiker. "Diese Ziele sollten wir jetzt erst einmal zum Erfolg machen. Das ist eine Riesenaufgabe, die nur gelingen kann, wenn sich alle darauf konzentrieren."

Göring-Eckardt fordert "Urwald-Offensive" gegen Waldsterben

Vor dem "Waldgipfel" der CDU-Agrarminister in Sachsen hat Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt im Kampf gegen das klimabedingte Waldsterben eine "Urwald-Offensive" gefordert. "Neben dem Waldumbau braucht es auch eine Urwald-Offensive in Deutschland", sagte Göring-Eckardt der "Rheinischen Post". "Fünf Prozent der Waldfläche wollen wir der Natur überlassen, sodass dort Natur wieder Natur sein kann, ohne menschliche Eingriffe", sagte Göring-Eckardt. In Wäldern, die dem Bund selbst gehörten, solle er vorangehen und Nadel- in Misch- und Naturwälder umwandeln. Die Bundesregierung dürfe die Länder zudem im Kampf gegen das Waldsterben nicht allein lassen. "Sie muss den Waldumbau mit einem Waldzukunftsfonds in Höhe von einer Milliarde Euro in den nächsten zehn Jahren unterstützen", forderte die Grünen-Politikerin. Im sächsischen Moritzburg treffen am Donnerstag die CDU-Agrarminister der Länder zu einem "Waldgipfel" zusammen. +++


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