
Das Klinikum Fulda und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Osthessen haben Vorwürfe zurückgewiesen, Termine würden nach anderen als medizinischen Kriterien vergeben. Grundlage für die Terminvergabe seien ausschließlich die Dringlichkeit der medizinischen Indikation, der individuelle Gesundheitszustand und die fachärztliche Einschätzung. Eine Bevorzugung oder Benachteiligung einzelner Patientengruppen – etwa nach Herkunft oder sozialem Status – finde nicht statt, betonte die Klinikleitung auf Anfrage.
Nach Angaben des Klinikums werden jährlich rund 40.000 Patientinnen und Patienten stationär und über 120.000 ambulant versorgt. Die Zentrale Notaufnahme verzeichnet mehr als 50.000 Kontakte pro Jahr. Angesichts einer angespannten wirtschaftlichen Lage überprüft und optimiert die Einrichtung fortlaufend interne Abläufe, um Effizienz zu steigern und Prozesse zu verschlanken. Dabei handele es sich jedoch nicht um „klassische Sparmaßnahmen“, die zu Leistungskürzungen führten, sondern lediglich um Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der Versorgung ohne Abstriche bei der medizinischen Qualität.
Die medizinische Versorgung am Klinikum Fulda befinde sich auf hohem Niveau, wie zahlreiche unabhängige Zertifizierungen bestätigten. In Rankings zähle das Haus zu den 50 besten Kliniken Deutschlands. Ziel sei es, diesen Standard zu halten und weiterzuentwickeln.
Das Gerücht, dass vorzugsweise Privatpatienten und Geflüchtete im Klinikum Fulda medizinisch behandelt würden, wies die Klinikleitung zurück. Unterschiede in der Vergütung zwischen gesetzlich und privat Krankenversicherten hätten keinen Einfluss auf die medizinische Priorisierung. Die Vergütungssysteme seien bundesweit gesetzlich geregelt.
Im Fachbereich Rheumatologie des MVZ Osthessen werden laut Klinik weiterhin Laborkontrollen bei Patientinnen und Patienten in laufender medikamentöser Behandlung durchgeführt. Verlaufskontrollen außerhalb regulärer Termine übernähmen in der Regel Hausarztpraxen. Die Medizinische Klinik IV – Rheumatologie, Immunologie und Osteologie sei nicht geschlossen, jedoch seien die Kapazitäten für planbare stationäre Behandlungen von zehn auf sechs Plätze reduziert worden. Notfallpatienten würden uneingeschränkt aufgenommen. Die Aufnahmebeschränkungen beträfen nicht bestimmte Patientengruppen, und es gebe auch kein Verbot für Rheumatologen, Patientinnen und Patienten stationär einzuweisen.
Beschwerden von Patientinnen und Patienten werden laut Klinikum ernst genommen und als „Chance zur Verbesserung“ verstanden. Hierfür stehe die Stabsstelle „Recht & Compliance“ zur Verfügung, die Anliegen vertraulich prüfe und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen erarbeite. Ziel sei eine transparente und zeitnahe Bearbeitung, um Missverständnisse auszuräumen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Optimierung einzuleiten, heißt es auf Anfrage abschließend. +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar