Klartext mit Radtke: Teil 2 von Zumutungen über Zumutungen für Bürger, Steuer- und Gebührenzahler

Jeder Bürger sollte nachdenklich werden

Betrachtet man die Vorfälle einzeln, dann muten sie nicht so dramatisch an. Allerdings sieht es völlig anders aus, wenn man sie in einen Zusammenhang setzt und in der Gänze betrachtet. Dann erst entsteht ein vollständiges Bild. Doch kein gutes! Da sollte jeder Bürger nachdenklich werden. Vergessen kann eine angenehme und nützliche Charaktereigenschaft sein. Doch in diesem Zusammenhang ist vergessen oder gar verdrängen nicht angebracht und führt zu einer Fehleinschätzung der tatsächlichen Situation.

Der Polizeipräsident und sein Penis

Wie peinlich ist das, wenn ein baden-württembergischer Polizeipräsident namens Renner, der ausgiebig und wortgewandt über Werte bei der Polizei spricht, in einen höchst unangenehmen Skandal verwickelt ist. Renner war schon vor seiner Amtszeit in gewisser Hinsicht besonders aktiv. Nämlich in sexueller, da er zwischen 2018 und 2020 pornografische Handy-Fotos von sich an mindestens drei Polizistinnen sandte. Worum geht es aktuell? Polizei-Inspekteur Andreas Renner muss sich am Landgericht Stuttgart wegen sexueller Nötigung einer Kollegin verantworten. Er und seine Frau mussten vor Gericht einem Überwachungsvideo zusehen, in dem er die junge Kollegin in einer Stuttgarter Kneipe nachts stundenlang küsst und ihr über den Rücken und den Kopf streichelt. Dann gehen beide vor die Tür und erleben Besonderes. Jeder hat seine Geschichte. Er behauptet, sie hätte beim Urinieren sein bestes Teil in die Hand genommen. Sie sagt, er hätte es ihr in die Hand gedrückt. Wollte nun der Polizeipräsident seine Stellung ausnutzen und eine Abhängige zu Sex nötigen? Oder wollte die Polizistin mit Sex eine weitere Karrierestufe erklimmen? Das wird sich im Prozess hoffentlich herausfinden lassen. Fakt ist, dass der verheiratete Chefpolizist ein Verhältnis aktiv einging. Und das, obwohl er derjenige war, der sprichwörtlich bei der Polizei Baden-Württembergs für gutes Benehmen verantwortlich war. Unverständlich ist jedenfalls, dass Renner seit November 2021 monatlich 8.300 Euro brutto erhält, ohne dafür arbeiten zu müssen. Bisher sind das etwa 140.000 Euro! Von Polizei-Präsidentin Stefanie Hinz wurde ihm bisher lediglich ein „Arbeitsverbot“ auferlegt, offiziell suspendiert wurde er nicht.

Medien

Der Rausschmiss von Springer Chef Matthias Döpfner wird lautstark von vielen gefordert. Warum? Angeblich, weil etliche E-Mails und Chatnachrichten aus dem engsten Führungskreis des Medienkonzerns Axel Springer publik geworden sind. Was hat es damit auf sich? Es wurden mehrere Konversationen, die aus den vergangenen Jahren stammen, öffentlich gemacht. Unter anderem Unterhaltungen mit dem ehemaligen BILD-Zeitung Chefredakteur Julian Reichelt. Da ging es um die Klassifizierung der Ostdeutschen. Zitate: „Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig“ und: „Die Ossis werden nie Demokraten. Vielleicht sollte man aus der ehemaligen DDR eine Agrar und Produktions Zone mit Einheitslohn machen.“ Ebenfalls ging es um die Sympathie für die Politik von Donald Trump. Und des Weiteren um die Kritik an Merkel: „Das Land hat jeden Kompass verloren. Und den Verstand. Sie ist ein Sargnagel der Demokratie. Bald hat die AFD die absolute Mehrheit“. Aber auch um die Abneigung gegenüber Windrädern und seinen Wunsch, im vergangenen Bundestagswahlkampf eine FDP freundliche Berichterstattung vorzunehmen. Nun sollte man sich fragen, wieso gerade jetzt und dieser Fall überhaupt in das Licht der Öffentlichkeit gerückt wird und was damit bezweckt werden soll. Viele vermuten etwas ganz Simples hinter dem angeblichen Döpfner-Gate. Der Springer Chef soll dafür zahlen, dass die Springer Presse- vor allem die BILD – mit der einzige Verlag in Deutschland ist, der die Grünen in offensiver Weise kritisiert und angeht. Dass 80 Prozent der Journalisten in Deutschland mit den Grünen und darunter einige auch mit den LINKEN sympathisieren, ist zwischenzeitlich kein Geheimnis mehr. Das also ist der wirkliche Grund, diesen Mann irgendwie zur Strecke zu bringen. Und damit seinen Medienkonzern zu „disziplinieren“. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist auch, dass Friede Springer Herrn Reichelt seinerzeit um einen Gefallen bat. Eine Nachricht der Gesellschafterin Friede Springer an ihren Chefredakteur, in der sie den „lieben Julian“ bittet, er möge doch der „erfahrenen Bundeskanzlerin“ im Umgang mit der Corona-Pandemie zur Seite stehen. Darüber spricht man allerdings nicht. Es hängt eben entscheidend davon ab, wer für wen Partei ergreift, damit ein Skandal daraus wird. Dem Fass den Boden schlägt auch dieser Vorgang aus: in der ARD hieß es doch, der Begriff Mutter solle nicht mehr verwendet werden. Später ruderte die ARD dann doch zurück. Jedoch nur unter dem Druck der Öffentlichkeit. Jetzt heißt es nicht mehr „entbindende Person“, sondern wieder Mutter. Der Gender- und Sprachwahnsinn treibt ständig neue Blüten und lässt einen verzweifeln. Und da sage noch jemand, die Medien sind neutral, unabhängig und überparteilich! Umso mehr können sich die Fuldaer über Medien wie fuldainfo.de freuen.

Preiserhöhungen versus Subventionen

Es ist wirklich unfassbar, dass die Subventionen, Preisbremsen und Unterstützungsmaßnahmen durch einen besonderen Effekt nahezu immer torpediert werden. Um es an konkreten Beispielen zu verdeutlichen: Unterstützt der Staat die Anschaffung von Wärmepumpen mit 40 %, dann werden seitens der Unternehmen die Preise für Wärmepumpen schnell einmal um 15 % – 20 % angehoben. Also erhält der Verbraucher nicht 40 %, sondern nur 20 % Subvention. Genau das gleiche Spiel bei Gas und Strom. Wenn die Regierung beispielsweise bei Gas und bei Strom die Preisbremse zieht, dann erhöhen die Konzerne schnell die Preise. Und dies, obwohl die Marktpreise für Gas und Strom sinken! Damit verdienen die Energiekonzerne natürlich richtig Geld. So, wie die Pharmakonzerne, die ja jetzt massiv unterstützt werden, da gewisse Arzneimittel, die dringlich benötigt werden, nicht ausreichend produziert werden. Man verdient an diesen zu wenig. Also gibt es auch hier Hilfe durch den Staat, indem die Preise für knappe Medikamente und Wirkstoffe angehoben werden sollen. Der Skandal an all diesen Umständen: Nicht „der Staat“ oder eine „Regierung“ bzw. ein Ministerium zahlt das alles. Nein, der Steuerzahler! Also wir Bürger. Wer aber wäre denn freiwillig dazu bereit, die völlig ungerechtfertigten Preiserhöhungen zu tragen? Daher bin ich der Ansicht, dass die Regierung bzw. jedes Ressort / Ministerium die Verpflichtung hat, diese Effekte im Vorhinein zu berücksichtigen und sie durch intelligente Umsetzung zu verhindern. So könnte man das Kartellamt beauftragen, zu überprüfen und festzustellen, ob die Preisanpassungen tatsächlich ihre Berechtigung haben. Oder ob sie nur aufgrund der seitens der Regierung entschiedenen Subventionen und Prämien vorgenommen wurden. Es gäbe also Möglichkeiten, die Steuerzahler zu schützen – und das sollte die oberste Verpflichtung unserer gewählten Vertreter sein. +++ Klaus H. Radtke