Fulda. Am gestrigen Donnerstagnachmittag erfolgte in der Fuldaer Otfrid-von-Weißenburg-Straße auf dem Gelände der alten Athanasius-Kircher-Schule (Schule für Kranken- und Kinderkrankenpflege sowie Ausbildungsstätte der medizinisch-technischen Assistenten durch das Klinikum Fulda) in der Nähe des Gesundheitsamtes, der Spatenstich für das neue Nierenzentrum des gemeinnützigen Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation e. V. – kurz: KfH. Der Umzug vom jetzigen Standort in die Fuldaer Schumannstraße, ist für den Spätherbst 2017 vorgesehen. Gesprächspartner waren gestern: Thorsten Ahrend, Vorstandsmitglied des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation e. V., Neu-Isenburg, die beiden verantwortlichen Ärztinnen des KfH-Nierenzentrums Fulda Dr. med. Stephanie Graf, Internistin mit dem Schwerpunkt Nephrologie und Prof. Dr. med. Marion Haubitz, ebenfalls Internistin mit dem Schwerpunkt Nephrologie, Dipl.-Ing. Tobias Mann, Geschäftsführer des Bauunternehmens Dreßler mit Sitz in Aschaffenburg, Projektleiterin Regina Blum sowie Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) und Bürgermeister der Stadt Fulda Dag Wehner (CDU).
Da in den bisherigen, sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten in der Schumannstraße, keine Möglichkeit für weitere notwendige Ausbauten besteht, suchte das KfH lange Zeit nach einer geeigneten Alternative: Ein Grundstückstausch mit der Stadt Fulda, ermöglicht nun den langersehnten Neubau. „Wir freuen uns, dass wir unsere Patienten ab Spätherbst nächsten Jahres in modernen und freundlichen Räumlichkeiten behandeln können“, so Thorsten Ahrend, Vorstandsmitglied des KfH. „Der neue Standort bietet nicht nur ausreichend Platz für zusätzliche Dialyseplätze und weitere Behandlungsmöglichkeiten in der nephrologischen Sprechstunde, sondern ist zudem weiterhin in direkter Nähe zum Klinikum Fulda, mit dem wir seit 35 Jahren eng zum Wohle unserer Patienten kooperieren“, betont Ahrend. Die gute Zusammenarbeit mit dem Klinikum und die positive Entwicklung des KfH-Nierenzentrums Fulda, sei nicht zuletzt auch der Verdienst des langjährigen (1988 bis 2011) ärztlichen Leiters Prof. Dr. med. Winfried Fassbinder, so Ahrend.
„Der Baubeginn ist quasi ein Jubiläumsgeschenk für uns“, freut sich Margit Titze, Verwaltungsleiterin des KfH-Nierenzentrums. Vor 35 Jahren konnte das KfH-Zentrum in der Schumannstraße in Trägerschaft des gemeinnützigen KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. und unter der ärztlichen Leitung des damaligen Chefarztes der Medizinischen Klinik I des Klinikums Fulda, Prof. Dr. med. Hellmuth Nieth, in Betrieb gehen. Einige Mitarbeiter der ersten Stunde sind sogar heute noch bei uns im Zentrum beschäftigt und feiern ihr 35-jähriges Berufsjubiläum“, berichtet Titze. Heute liegt die ärztliche Leitung des KfH-Nierenzentrums in Händen von Dr. med. Stephanie Graf und Prof. Dr. med. Marion Haubitz, letztere zudem die Medizinische Klinik III am Klinikum Fulda leitet.
Das neue KfH-Nierenzentrum wird als zweigeschossiges Gebäude mit Flachdach und Aufstockungsmöglichkeit um eine weitere Etage gebaut. Die Nettogeschossfläche beträgt rund 1.600 Quadratmeter. Im Erdgeschoss befinden sich Treppenzugang/Aufzug, der Sprechstundenbereich sowie Lager- und Technikräume. Im Obergeschoss liegt der Dialysebereich mit 48 Behandlungsplätzen inkl. Funktions- und Nebenräumen. Das Gebäude wird mit einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 67 kWp (Kilowatt Peak) ausgestattet, die fast die Hälfte des Jahresstromverbrauchs des KfH-Nierenzentrums decken wird. Rund 90 Prozent der solar erzeugten Energie wird für den Eigenverbrauch genutzt; die überschüssigen 10 Prozent, werden in das öffentliche Netz eingespeist. „Wir dialysieren sozusagen mit der Sonne“, so die KfH-Architektin Regina Blum.
„Der Bau des neuen Nierenzentrums, hat eine lange Vorhistorie - umso mehr freue ich mich, dass wir diese Zukunftsperspektive - mit dem heutigen Spatenstich endlich greifbar machen können. Ich denke, dass neu entstehende Nierenzentrum wird für die Versorgung der Menschen - hier in der Region – eine große Errungenschaft sein und ich denke, es ist eine große Errungenschaft, dass es wirklich gelungen ist, das Nierenzentrum - in unmittelbarer Nähe zum Klinikum – eingebettet vom Bildungszentrum des Klinikums und Gesundheitsamt - entstehen zu lassen,- meiner Meinung nach optimale Voraussetzungen für ein sehr modernes Dialyse- und Nierenzentrum“, so Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Fulda in seinen Begrüßungsworten. Gleichzeitig dankte das Fuldaer Stadtoberhaupt allen Verantwortlichen – allen voran Oberbürgermeister der Stadt Fulda a. D. Gerhard Möller, der in entscheidendem Maße mit dazu beitrug, dass das KfH-Nierenzentrum am neuen Standort verwirklicht werden kann – die am neuen Projekt beteiligt waren und wünschte abschließend für die Bauarbeiten gutes Gelingen.
Ein herzliches Dankeschön sowie Grußworte von Seiten der Stadt - überbrachte Fuldas Bürgermeister sowie stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Fulda Dag Wehner: „Auch mir, als langjähriger Kunde des KfH, ist es natürlich noch einmal ein ganz besonderes Anliegen heute offiziell ‚danke‘ zu sagen und ich freue mich, dass es mit heutigem Spatenstich jetzt offiziell an den Start geht“, begrüßte Bürgermeister Dag Wehner die Anwesenden. „Das KfH schaut ja insgesamt bundesweit auf eine lange Historie zurück; in diesem Sinne kann ich mich noch gut daran erinnern, als ich, im Jahre 1992 – erstmals mit dem KfH in Kontakt kam, hatte es nur wenigen Stunden gedauert, bis man mich aufklärte und sagte: ‚Ja, wir sind jetzt noch hier am Standort, aber es laufen bereits die Planungen, für ein neues, moderneres Nieren- und Dialysezentrum – hier wird alsbald aufgestockt.‘ In diesem Kontext hat diese Umbauplanung, die mit heutigem Spatenstich endlich beginnt, im wahrsten Sinne des Wortes eine wirklich lange, lange Tradition“, so Wehner weiter.
Ebenfalls dankte Dr. Stephanie Graf, als medizinische Leiterin des KfH-Nierenzentrums, allen verantwortlichen Beteiligten. Sie hieß für sich persönlich - die vorangegangenen Gespräche im Kontext der Zusammenarbeit, als sehr prägende Erfahrungen und ein gutes konstruktives Miteinander. Darüber hinaus hofft die medizinische Leiterin, dass mit dem entstehenden Neubau, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KfH-Nierenzentrums Fulda, die zwar jetzt noch unter teilweise schwierigen Bedingungen - trotzdem aber beste Patientenversorgung leisten, in Zukunft bessere Bedingungen haben werden. Daneben hofft sie, dass sich auch die Patienten in den neuen, modernen Räumlichkeiten, die aber auch den hygienischen Anforderungen entsprechend werden, wohlfühlen werden.
Prof. Dr. Marion Haubitz dankte der Stadt sowie allen ärztlichen und nichtärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Verantwortlichen, die alle zum gelingenden Entstehungskontext des neuen Nieren- und Dialysezentrums mit beitrugen. Daneben sagte sie, dass mitunter - das neu entstehende KfH als Vorbildfunktion für viele medizinische Bereiche fungiert. Die Stadt habe mit diesem Projekt – so Prof. Haubitz – wieder einmal gezeigt, wie gut sie mit dem Klinikum kooperiere. Sie freue sich, dass jetzt auch die gute medizinische sowie pflegerische Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KfH in bessere, wie modernere Räumlichkeiten optimal eingebettet werden, um weiterhin auf hohem Niveau arbeiten zu können.
Das KfH-Nierenzentrum Fulda behandelt derzeit mehr als 160 Dialysepatienten und rund 240 nierenkranke Patienten pro Quartal in der nephrologischen Sprechstunde. Im Vordergrund steht hier die Prävention und Früherkennung chronischer Nierenfunktionsstörungen sowie möglicher Folgeerkrankungen. Ein weiterer Schwerpunkt der nephrologischen Sprechstunde ist die kontinuierliche Nachbetreuung nierentransplantierter Patienten. Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. – Träger des KfH-Nierenzentrums – steht für eine qualitativ hochwertige und integrative nephrologische Versorgung nierenkranker Patienten. Es wurde im Jahr 1969 gegründet und ist damit zugleich der älteste und größte Dialyseanbieter in Deutschland. In über 200 KfH-Zentren werden rund 18.700 Dialysepatienten sowie aktuell rund 60.000 Sprechstundenpatienten umfassend behandelt. +++ fuldainfo | jessica auth









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