Kantar/Emnid: Union stürzt auf 27 Prozent ab

Nach den Korruptionsvorwürfen gegen Unionsabgeordnete und der Kritik am Corona-Management der Bundesregierung sind die Umfragewerte von CDU/CSU weiter eingebrochen. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar/Emnid wöchentlich für die "Bild am Sonntag" erhebt, kommen CDU und CSU in dieser Woche auf 27 Prozent, das sind vier Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche und neun Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn (36 Prozent am 17. Januar 2021). "Nach Beginn der Pandemie hat die CDU über Monate von der Stunde der Exekutive profitiert", sagte der Politikwissenschaftler Herfried Münkler der "Bild am Sonntag". Aber: "Das war ein Vorschuss, der bei Nichteinlösung des Erwarteten auch wieder einkassiert wird."

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat angesichts der aktuellen Umfrage zu mehr Corps-Geist gemahnt. "Je schwieriger die Umfragen, desto höher muss die Schlagzahl und umso besser die Mannschaftsleistung werden", sagte er der Zeitung. Weniger Selbstkritik kommt aus der CDU-Parteizentrale: "Wir stehen in sehr schwieriger Zeit in Verantwortung für unser Land und konzentrieren uns darauf, Probleme zu lösen", sagte Generalsekretär Paul Ziemiak. "Mit jedem Fortschritt im Kampf gegen die Pandemie wird das Vertrauen in die Union wachsen." Der Koalitionspartner SPD kann von der Schwäche der Union kaum profitieren, kommt in dieser Woche auf 17 Prozent (+1). Die Große Koalition hätte damit keine Mehrheit mehr. Größte Gewinner sind dagegen die Grünen: Sie legen drei Prozentpunkte zu und kommen in dieser Woche auf 22 Prozent. Auch die FDP legt zwei Punkte zu, kommt auf zehn Prozent und ist damit zum ersten Mal seit November 2019 zweistellig.

Die AfD verliert einen Punkt und kommt auf zehn Prozent, die Linke bleibt stabil bei acht Prozent. Die sonstigen Parteien würden sechs Prozent wählen (-1). Rein rechnerisch kämen damit nur noch die Grünen als Koalitionspartner für die Union infrage. Auf der anderen Seite hätte ei ne Ampel-Koalition eine Mehrheit, Grün-rot-rot hätte genauso viele Stimmen wie Union, FDP und AfD zusammen. Laut Torsten Schneider-Haase von Kantar könnte die Talfahrt durchaus noch weitergehen. "Der Boden ist noch nicht erreicht", sagte Schneider-Haase der "BamS". "Für die Union kann es weiter bergab gehen, sollten weitere Affären ans Licht kommen oder der negative Corona-Trend nicht gestoppt werden." +++


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2 Kommentare

  1. Fulda ist kein Maßstab für irgendwas. Die CDU hat diese Stadt fest im Griff. Ohne diese Partei läuft hier gar nichts. Selbst die Opposition fügt sich.

  2. Da kann man mal sehen, wie gut das CDU-Klüngelnetzwerk in Osthessen und hier speziell in Fulda "noch" funktioniert. Hier erreichen sie bei der Kommunalwahl noch über 40 %. Da kann man in Berlin und anderorts noch lernen. Man macht sich die meisten Medien und Firmen untertan und schon geht es! Gut das sich hier langsam was tut, nur brauch der träge Osthesse etwas länger als andere.

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