
Das Fuldaer Maschinenbauunternehmen UTH hat gestern im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ auf dem Firmengelände im Münsterfeld auf ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum zurückgeblickt. Geschäftspartner, Zulieferer, Mitarbeiter sowie Repräsentanten aus der Lokal- und Landespolitik, Wirtschaft und Gesellschaft waren der Einladung des inhabergeführten mittelständischen Unternehmens, das neben der Herstellung und dem Vertrieb von Maschinen auch die Erstellung und den Vertrieb von Hard- und Softwareprodukten für die gummi- und kunststoffverarbeitende Industrie als Gegenstand hat, gefolgt.
Peter Uth, geschäftsführender Inhaber der UTH GmbH Fulda sowie Unternehmensgründer, sieht seinen beruflichen Werdegang mit einem Schlüsselerlebnis, das ihn als Achtjähriger bei seinem Nachbarn, dem Schmied „Joseph“, in dessen Schmiede zuteilgeworden war, in Assoziation stehen. Oft habe er sich in die Schmiede des Nachbarn von zuhause davongeschlichen, um dem Erwachsenen bei seiner Tätigkeit mit dem glühenden Eisen über die Schulter zu schauen. Ein Handwerk, das Peter Uth von frühester Kindheit an faszinierte und nicht mehr loslassen sollte…
An diese schöne Kindheitserinnerung, die Jahre später konkrete Auswirkungen auf den beruflichen Werdegang des Achtjährigen haben sollte, erinnerte der Unternehmensgründer, der nicht gerne in der Vergangenheit schwelgt, sondern sich eher als zukunftsgewandten Menschen beschreibt, beim gestrigen Festakt anlässlich des 40-jährigen Firmenbestehens jedoch sehr gerne, womit er seine Zuhörenden an seinen beruflichen Anfängen teilhaben ließ. Lange, nachdem Peter Uth die berufliche Selbstständigkeit erlangte, habe er Menschen getroffen, die mutig waren und ihn seinerzeit inspirierten.
Mutig war auch das Vorstandsgremium der Raiffeisenbank Biebergrund, die dem Unternehmer 1985 einen Kredit gewährten, der die Grundlage für den Grundstückserwerb im Industriegebiet Fulda West und damit für das heutige Unternehmen legte. Gehandelt musste seinerzeit schnell, da man, so Uth, „Geschäfte an der Hand hatte“. Ein Grundstück in der Gemeinde Hofbieber stand damals nicht zum Verkauf, sonst wäre das heute mittelständische Unternehmen wahrscheinlich in Hofbieber ansässig. „Das Kreditinstitut hatte keine Sicherheiten; sie hatten nur unsere Ideen“, erinnerte sich der Unternehmensgründer.
Ebensolche mutige Menschen, wie das Geldinstitut, waren Geschäftspartner aus einem Gummiwerk im Saarland, die der UTH GmbH Fulda 2001 ein Mammutprojekt anvertrauten, das bis dato noch niemand weltweit umgesetzt hatte. Das Staatsunternehmen habe seinerzeit zum Verkauf gestanden. Nach nur 13 Monaten etablierte die UTH GmbH Fulda gemeinsam mit dem Gummiwerk eine Technologie, die bis heute den Weltstandard setzt und die Firma vor dem Verkauf rettete. Das Unternehmen aus dem Saarland wurde wieder wettbewerbsfähig – so gut, dass es sämtliche Preise unterbieten konnte.
10 Jahre später, in der Finanzkrise, entwickelte die UTH GmbH Fulda die TRP-Technik. Ganze vier Jahre gingen ins Land, bis sich mit der Continental die erste Firma traute, die Technologie zu investieren. „Auch das waren mutige Menschen“, so der Unternehmensgründer, der herausstellte: „Mut und Vertrauen allein reichen nicht aus; so bedarf es vor allem ein Team engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das haben wir. Unser wertvollstes Kapital sind unsere Mitarbeitenden.“ So konnte und kann die Firma UTH GmbH Fulda bis heute auf ein Team unterschiedlicher Gewerke zurückgreifen, das nicht nur in vorbildlicher Weise „Hand in Hand arbeite“, sondern darüber hinaus auch sehr lösungsorientiert.
Von den Mitarbeitenden bekam der Firmenchef und Unternehmensgründer zum 40-jährigen Betriebsjubiläum ein selbstgeschriebenes Kochbuch mit persönlichen Widmungen, ein Geschenk, das nicht nur die Kreativität des Mitarbeiterstabs zeigt, sondern auch emotional berührt. Ein besonderer Dank adressierte Peter Uth gestern an seine Familie für deren Rückhalt und Loyalität, denn bedeutete der Aufbau und die Leitung eines weltweit tätigen Unternehmens vor allem eines: viel Verzicht und viele Entbehrungen. In diesem Zusammenhang erinnerte der Firmeninhaber an die vielen anwesenden Zulieferer und Fertigungspartner. Ihnen rief er von der Bühne aus zu: „Sie alle haben mit Ihrer Arbeitsleistung ganz wesentlich zum Unternehmenserfolg und dass das Unternehmen auf internationalem Boden so erfolgreich werden konnte, mitbeigetragen.“ Dass das Unternehmen im Fuldaer Münsterfeld, das dort 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, einen großen Wert auf Partnerschaften legt, wurde gestern an vielen Stellen deutlich. Sie alle, so Peter Uth, leisteten einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens.
Die langjährigen Mitarbeiter, Solvejg Bolz und Winfried Trost, nahmen die Gäste mit auf eine Zeitreise von den Unternehmensanfängen, über die ersten Jahre, den Umzug ins Fuldaer Münsterfeld bis heute und beleuchteten Höhepunkte und Meilensteine des Unternehmens. Solvejg Bolz begann ihre Ausbildung zur Bürokauffrau im Jahr 1990 bei der damaligen Schütz und Uth GmbH. Bis heute ist Bolz, die 2020 für ihre 30-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt wurde, im Vertrieb und Service sowie Export des Unternehmens tätig, nachdem sie zuvor viele Jahre im Geschäftsbereich Gebrauchtmaschinen tätig gewesen ist. Diplom-Ingenieur Winfried Trost war viele Jahre im Geschäftsbereich Gummi-Extrusionssysteme tätig sowie dessen Leiter. 2019 wurde Trost für seine 20-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt und sogleich in den Ruhestand verabschiedet.
Gegründet wurde die heutige UTH GmbH Fulda im Jahre 1985 durch Winfried Schütz und Peter Uth im osthessischen Hofbieber zur Überholung und Modernisierung von Maschinen und Anlagen der Gummi- und Kunststoffindustrie. Bereits im Jahre 1986 zog das Unternehmen in die Nobelstraße im Industriegebiet West, um dem benötigten Platzbedarf gerecht zu werden. Im Jahre 1989 wurde der Gebrauchtmaschinenhandel aufgenommen. Schon damals war der Nachhaltigkeitsgedanke im Unternehmen Bestandteil und Unternehmensstrategie. 1993 wurde erstmalig eine komplette Fabrikausrüstung zur Herstellung von vollgummierten Reifen einschließlich Planung und Inbetriebnahme geliefert. 1994 wurde das Areal im Fuldaer Münsterfeld, dem heutigen Unternehmenssitz, zum damaligen Zeitpunkt Panzerhallen und Werkstatt der US-Armee, angemietet und als Maschinenlager und Montagestandort genutzt.
1995 wurde das Joint Venture-Unternehmen Indus-Uth Engineering in Indien gegründet. Das Unternehmen hatte circa 50 internationale Mitarbeiter. Zu dieser Zeit stammten die Kunden hauptsächlich aus dem Nahen Osten. Neben dem Gebrauchtmaschinenhandel gehörten auch die Entwicklung einer Neumaschine von Feinstrainern von Kautschukmischungen zum Tagesgeschäft. 2007 wurde das Firmengelände im Münsterfeld käuflich erworben und das Firmengebäude in der Nobelstraße aufgegeben. Nach einigen Umbau- und Modernisierungsarbeiten konnte das Unternehmen im Jahre 2008 an den Unternehmensstandort ins Münsterfeld umziehen. In den folgenden Jahren war das Unternehmen mit dem Gebrauchtmaschinenhandel weiterhin international erfolgreich tätig.
2015 wurde der Geschäftsbereich Gebrauchtmaschinen aufgegeben, um sich von da an voll du ganz auf die Kernkompetenz der roll-ex®-Technologie zu konzentrieren. Nach wie vor ist das Unternehmen für alle Kunden, die vom Unternehmen eine Gebrauchtmaschine erworben haben, Ansprechpartner für Ersatzteile und Inspektionen oder Serviceeinsätze der jeweiligen Maschinen. Diplom-Ingenieur Winfried Trost führte aus, wie sich die roll-ex®-Zahnradtechnologie im Hause Uth in den circa letzten 30 Jahren entwickelte. Durch intensive Marktbearbeitungen und die positiven Kundenbeziehungen konnte sich die roll-ex®-Zahnradtechnologie weltweit einen Namen machen. Der Grundsatz, geeignete Lösungen für Kunden zu erarbeiten und entsprechende Maschinen zu fertigen wie zu installieren, stand zu jeder Zeit im Vordergrund.
Zu den Kernkompetenzen der UTH GmbH Fulda gehören die Bereiche Entwicklung, Konstruktion, Mechanische Fertigung, Montage und Installation sowie die Elektroplanung – und -installation. Das Ergebnis dieser Fähigkeiten sind komplexe und hochwertige Maschinen und Anlagen, die weltweit Anwendung finden. Im Laufe der Jahre konnte sich das Unternehmen international als Marktführer im Bereich der Zahnradpumpen-Technologie etablieren. Nach Trost ein weiteres Indiz für Innovation, Qualität, Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit und Kundentreue.
Solvejg Bolz und Winfried Trost betonten gestern die unternehmerische Weitsicht von Firmengründer und geschäftsführenden Inhaber Peter Uth, der ausgeprägte Teamgeist im Unternehmen sowie der faire und offene Umgang mit Kunden und Partnern, dieser letztlich der Schlüssel zum Unternehmenserfolg waren und sind. Persönlich freute es Winfried Trost gestern feststellen zu dürfen, dass sich inzwischen auch Tochter Julia Uth gut in das Unternehmen und die Aufgaben des Managements eingefunden hat. Ihr persönlich, wie der gesamten Familie Uth sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünschte Trost weiterhin viel Erfolg sowie persönliches Glück.
Die Glückwünsche der Stadt überbrachte Bürgermeister Dag Wehner (CDU), der ebenso die Grüße des aktuell urlaubsbedingt verhinderten Fuldaer Oberbürgermeisters, Dr. Heiko Wingenfeld (CDU), überbrachte. „Es ist uns als Stadt eine große Freude und Ehre, die UTH GmbH Fulda hier an diesem Standort zu wissen“, sagte Bürgermeister Wehner. „40 Jahre Firmenbestehen ist ein Aushängeschild, auf das Sie, lieber Herr Uth, zu Recht stolz sein dürfen. Viele Ihrer Attribute sind heute bereits angeklungen. Von Anfang an war der Nachhaltigkeitsgedanke Bestandteil Ihrer Unternehmensphilosophie. Mit Standorten in den USA, Brasilien, Japan, China, Südkorea, Indien, Großbritannien und Italien tragen Sie maßgeblich zur globalen Versorgung in Ihrem speziellen Segment bei. Der große unternehmerische Erfolg basiert sicherlich auf unternehmerischer Kontinuität, Durchhaltevermögen und Innovationskraft.“
Ideenreichtum, langjährige Erfahrung und Leidenschaft – all das habe die UTH GmbH Fulda über die Jahre ausgemacht. Das habe man immer spüren können. „Lieber Herr Uth, Sie sind für die Stadt zu einem wichtigen Markenbotschafter geworden. Insbesondere möchte ich Ihr Engagement für die Interessensgemeinschaft Münsterfeld und die Ausbildung und damit für die Fachkräftesicherung sowie für nachhaltige Produktion hervorheben. Die Stadt Fulda gratuliert Ihnen herzlich für ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum und wünscht Ihnen weiterhin viel unternehmerischen Erfolg.“
Für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda gratulierte die Vizepräsidentin Patricia Fehrmann, die die herzlichsten Grüße und Glückwünsche des Präsidenten Dr. Christan Gebhard überbrachte. Patricia Fehrmann: „Liebe Familie Uth, es ist mir eine Freude und zugleich eine Ehre, mit Ihnen heute Ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum zu feiern. 1985 gegründet ist die UTH GmbH Fulda heute ein international geschätzter Spezialist mit rund 100 Mitarbeitenden am Standort Fulda. Sie sind tief verwurzelt in Fulda und gleichzeitig weltweit sehr erfolgreich. Diesen Erfolg haben Sie sich hart erarbeitet mit hoher Leistungsbereitschaft, der nötigen Portion Mut, sich allen Herausforderungen zu stellen – und vor allen Dingen mit großem Durchhaltevermögen. All das ist nötig und es ist Voraussetzung für ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen wie das Ihre und das, liebe Familie Uth, verdient unseren größten Respekt.“
Ein Meilenstein in diesem Jahr stellt die Nominierung der UTH GmbH Fulda für den „Exportpreis Hessen 2025“ dar. Mit 85 % Exportanteilen wurde die UTH GmbH Fulda unter zahlreichen Bewerbern in der Kategorie „Industrie“ unter die Top 3 Finalisten gewählt. Nach den Worten der Vizepräsidentin der IHK Fulda „eine große Auszeichnung für internationale Wettbewerbsfähigkeit in Qualität ‚Made in Fulda‘. Der Preis wird alle zwei Jahre von den IHKs, den Handwerkskammern und dem Land Hessen verliehen. So ist die UTH GmbH Fulda Trägerin zahlreicher Auszeichnungen und Prädikate. Beispielsweise wurde sie in der Kategorie Gesundheit und Arbeitskultur mit dem Prädikat „Gesund arbeiten in Fulda in Gold“ oder dem Prädikat „Lichtbewusstsein“ ausgezeichnet. Hierzu die IHK-Vizepräsidentin: „Das zeigt, dass Sie nicht nur an die Produktivität denken, sondern auch an die Menschen hinter den Maschinen.“
Die Vizepräsidentin weiter: „Mit Ihrem Engagement in der IG Münsterfeld haben Sie, lieber Herr Uth, den Gewerbestandort Münsterfeld maßgeblich weiterentwickelt. Mit viel Hingabe setzen Sie sich für den regionalen Zusammenhalt der ansässigen Unternehmen ein.“ In der aktuellen Ausgabe der IHK-Zeitung und in einem Podcast lässt sich der geschäftsführende Inhaber und Unternehmensgründer der UTH GmbH Fulda zitieren: „Die Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital des Unternehmens.“ Fehrmann: „Bei Ihnen, Herr Uth, ist es keine Floskel, sondern im täglichen Miteinander gelebte Unternehmenskultur!“. Für die Zukunft wünschte Patricia Fehrmann dem Unternehmen alles erdenklich Gute sowie weiterhin viel Erfolg bei allen unternehmerischen Herausforderungen. In Anerkennung der unternehmerischen Leistung zum 40-jährigen Bestehen der Firma UTH GmbH Fulda überreichte die IHK-Vizepräsidentin Peter Uth eine Unternehmensurkunde der Industrie- und Handelskammer Fulda mit den besten Wünschen für eine erfolgreiche Zukunft.
Glückwünsche zum 40-jährigen Betriebsbestehen adressierten außerdem der Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide und der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Hering, die dem Unternehmen für die Zukunft alles erdenklich Gute wünschten. Als Überraschungsgäste fungierten das aktuelle Hessentagspaar, Vera und Max Dudyka, die dem Unternehmen herzlich zum 40-jährigen Betriebsjubiläum gratulierten und erneut auf den Hessentag in Fulda 2026 einstimmten. Mit einem Geburtstagsständchen überraschte der Gesangverein 1882 Hofbieber e.V. Für musikalische Unterhaltung sorgte außerdem die Volksmusikband „Rhöner Urstoff“ mit bekannten Hits wie „Über den Wolken“, „Grüß mir die Heimat“ oder der „Rosi Polka“, zu denen kräftig mitgesungen und mitgeschunkelt wurde.
Das Hünfelder Cateringunternehmen Zuspann nahm die Gäste mit amerikanischen, asiatischen und deutschen Gerichten auf eine kulinarische Entdeckungstour. Für die kleinen Gäste und die ewig Junggeblieben gab es beim „Tag der offenen Tür“ mit Kinderschminken, Airbrush-Tattoos, Hüpfburg, Bullriding, Gymnastik und Golfstation, Fotobus, Hebebühne u.v.m. auf dem weitläufigen Firmengelände vieles zu entdecken. Auf Geschenke sollte bewusst verzichtet werden; stattdessen bat die Geschäftsleitung um eine Geldspende für die Fuldaer Tafel e.V. +++ jessica auth
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