Immer mehr medizinische Einrichtungen schließen sich MRE-Netzwerk an

Gemeinsam gegen multiresistente Keime

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Vertreter und Vertreterinnen von 29 Alten- und Pflegeeinrichtungen, Pflegediensten, Rettungsdiensten, Reha-Kliniken und Krankenhäusern haben im Main-Kinzig-Forum ihre Qualitätssiegel vom MRE-Netz Rhein-Main erhalten. „MRE“ steht für „multiresistente Erreger“. Das Siegel bescheinigt den Mitgliedern hohe standardisierte Hygienemaßnahmen, um die Verbreitung von Bakterien einzudämmern, gegen die Antibiotika nicht mehr wirken. Die Verleihung übernahmen Dr. Katharina Pieper (Zweite von rechts) sowie die Gesundheitsaufseherin Nina Wöllner (rechts) aus dem Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr, hier mit Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr (Dritter von rechts). Foto: privat

Im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen sind 29 Einrichtungen mit dem Qualitätssiegel „MRE-Netz Rhein-Main“ ausgezeichnet worden. Das Siegel bestätigt, dass die Einrichtungen seit mindestens zwei Jahren die Vorgaben des Netzwerks zum Schutz vor multiresistenten Erregern (MRE) erfüllen und ihre Mitarbeitenden regelmäßig schulen.

Die Verleihung würdigte Dr. Katharina Pieper vom Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr. „Die Aktualität des Themas multiresistente Keime zeigt, dass ein konsequentes Hygienemanagement die Gesundheit und Sicherheit von Menschen schützt“, betonte die Medizinerin.

Multiresistente Bakterien gelten als eine der größten gesundheitlichen Bedrohungen in Europa. Laut Schätzungen der Europäischen Gesundheitsbehörde ECDC sterben im Europäischen Wirtschaftsraum jährlich rund 35.000 Menschen an Infektionen mit resistenten Erregern. Besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen sowie Patientinnen und Patienten mit offenen Wunden oder nach Operationen.

Um die Verbreitung einzudämmen, wurden in Hessen regionale Netzwerke gebildet. Der Main-Kinzig-Kreis ist seit 2012 Mitglied im MRE-Netz Rhein-Main, dem inzwischen über 70 Einrichtungen angehören – von Kliniken und Pflegeheimen bis zu Arztpraxen und Rettungsdiensten. Voraussetzung für die Zertifizierung sind unter anderem ein Hygieneplan nach den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts, ein qualifizierter Hygienebeauftragter sowie jährliche Fortbildungen für das Personal.

Das Siegel wird jeweils für zwei Jahre vergeben. Die Einhaltung der Standards überprüft das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr. „Ein Schwerpunkt ist die gründliche Händehygiene“, erklärte Dr. Pieper. Kommt es zu Infektionen mit resistenten Erregern, regeln detaillierte Pläne das Vorgehen – von Isolationsmaßnahmen über den Einsatz von Schutzkleidung bis hin zur Information relevanter Stellen.

Landrat Thorsten Stolz lobte das Engagement der Einrichtungen: „Nur durch die enge Zusammenarbeit vieler Beteiligter lassen sich die Hygienestandards kontinuierlich verbessern und Risiken für gefährdete Menschen reduzieren.“

Ausgezeichnete Einrichtungen: Zu den geehrten Alten- und Pflegeeinrichtungen gehören unter anderem das AWO Pflegeplus Sozialzentrum Bruchköbel, mehrere Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises in Hanau, Steinau, Sinntal, Gründau und Gelnhausen sowie Häuser der Martin Luther Stiftung in Hanau und Gelnhausen. Auch Einrichtungen des Diakonischen Werks in Schlüchtern und Schöneck erhielten das Siegel. +++


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