Hochschule Fulda: Sechs Millionen Euro für Fuldaer Spitzenforschung

DFG fördert Projekt zu digitaler Partizipation

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Das Forschungsteam. Foto: Hochschule Fulda

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt die Hochschule Fulda erneut im Rahmen der Förderlinie „Forschungsimpulse“.  fuldainfo hatte bereits berichtet. Der Forschungsverbund „E-Partizipation für Transformationen nutzbar machen“ (eParT) erhält in den kommenden fünf Jahren rund sechs Millionen Euro. Ziel ist es, zu erforschen, wie digitale Beteiligungsprozesse gesellschaftliche Veränderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie, Mobilität und Bildung vorantreiben können.

Besonders ist dabei der inter- und transdisziplinäre Ansatz: Acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Gesundheits- und Sozialwissenschaften, Politikwissenschaft, Elektrotechnik, Informatik und Angewandter Linguistik arbeiten eng zusammen – und beziehen gezielt die Bevölkerung in ihre Forschung ein.

Von bundesweit 77 Bewerbungen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) schafften es nur fünf in die Förderung. In Hessen setzte sich allein die Hochschule Fulda durch. Bereits in der ersten Ausschreibungsrunde vor zwei Jahren war Fulda erfolgreich und zählt damit bundesweit neben der Technischen Hochschule Nürnberg zu den wenigen Hochschulen, die zweimal ausgewählt wurden.

Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels würdigte die Auszeichnung als Beleg für die Forschungsstärke der Hochschule Fulda. Auch Hochschulpräsident Professor Karim Khakzar hob die Bedeutung hervor: Fünf der acht Fachbereiche seien an dem Forschungsverbund beteiligt, zudem werde die Zusammenarbeit mit außerwissenschaftlichen Akteuren gestärkt.

Bürgerinnen und Bürger als Mitgestalter

Kernstück von eParT ist der Citizen-Science-Ansatz: Bürgerinnen und Bürger sollen nicht nur Forschungsergebnisse nachvollziehen, sondern aktiv an Prozessen mitwirken – von der Entwicklung von Fragestellungen bis zur Datenerhebung und Auswertung. Dafür entstehen sogenannte Pop-Up Labs an wechselnden Orten in Fulda und Umgebung. Diese temporären Experimentierräume ermöglichen Begegnungen zwischen Forschenden und Bevölkerung. Hier werden Ideen entwickelt, Lösungen erprobt und Ergebnisse diskutiert. Ziel ist es, digitale Partizipation durch analoge Formate zu ergänzen und niedrigschwellige Zugänge für breite Bevölkerungsgruppen zu schaffen.

Zusammenarbeit mit regionalen Partnern

Das Projekt bindet auch lokale Institutionen ein. Mit der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAGE) e.V. sollen Bürgerinnen und Bürger beispielsweise digitale Plattformen nutzen können, um über Präventionsangebote mitzuentscheiden. Weitere Kooperationen sind mit der Region Fulda GmbH, der RhönEnergie Fulda GmbH und der Stadt Fulda geplant. Themen reichen von klimafreundlicher Stadtentwicklung über Mobilitätskonzepte bis hin zu Fragen der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität.

Ergebnisse für alle zugänglich

Damit die Forschungsergebnisse nicht im akademischen Raum verbleiben, baut eParT ein Participation Hub auf – eine digitale Plattform, die Methoden, Empfehlungen und Werkzeuge rund um digitale Beteiligung bündelt. Sie soll Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, eigene Initiativen zu starten oder bestehende Prozesse besser zu nutzen. So entsteht in Fulda ein Forschungsprojekt, das Wissenschaft und Alltag verbindet, Transparenz fördert und neue Wege eröffnet, gesellschaftliche Transformation gemeinsam zu gestalten – regional wie überregional. +++


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