Hochschule Fulda bewertet neuen Hochschulpakt als wichtigen Schritt

Finanzielle Planungssicherheit für Hochschulen

Kanzlerin Dr. Anke Günther und Präsident Prof. Dr. Karim Khakzar bei der PK in Fulda.

Die hessische Landesregierung und die Präsidentinnen und Präsidenten der 14 staatlichen Hochschulen haben am Donnerstag in Wiesbaden den neuen Hochschulpakt für die Jahre 2026 bis 2031 unterzeichnet. Für die Hochschule Fulda war Präsident Prof. Dr. Karim Khakzar anwesend. Der Pakt regelt die finanzielle Ausstattung der Hochschulen in Hessen für die kommenden sechs Jahre und soll in Zeiten angespannter Haushaltslagen Planungssicherheit schaffen.

Prof. Khakzar betonte in einer Pressekonferenz auf dem Campus Fulda gemeinsam mit Kanzlerin Dr. Anke Günther die Bedeutung der Vereinbarung. Angesichts der angespannten Finanzlage des Landes sei der Abschluss ein Kompromiss, der vor allem durch die gewonnene Planungssicherheit Vorteile biete. „Ansonsten hätten wir über mehrere Jahre mit unkalkulierbaren Risiken leben müssen“, so Khakzar.

Einsparungen 2026, moderate Erhöhungen ab 2028

Für das Jahr 2026 sieht der Hochschulpakt ein Gesamtbudget von rund 2,29 Milliarden Euro für alle hessischen Hochschulen vor. Gegenüber 2025 bedeutet das einen Abzug von 30 Millionen Euro – ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung des Landes. In den Folgejahren steigt das Budget wieder leicht an. Ab 2028 ist ein pauschaler Ausgleich für Tariferhöhungen bis zu 2,5 Prozent vorgesehen. Liegen Tarifabschlüsse über vier Prozent, sollen zusätzliche Mittel bereitgestellt werden. Ebenso sollen ab 2028 Gelder für Strukturentwicklung und Profilbildung fließen. Kanzlerin Günther sprach offen über die Herausforderungen: „Dies ist nicht das Ergebnis, das wir uns zu Beginn der Verhandlungen erhofft hatten.“ Zwar sei ab 2028 mit einer leichten Besserung zu rechnen, dennoch reichten die Mittel nicht aus, um erwartete Kostensteigerungen vollständig zu kompensieren. Die Hochschule werde ihre Ausgaben künftig noch gezielter überprüfen müssen, um einem strukturellen Defizit vorzubeugen.

Keine Kürzungen nach dem Rasenmäherprinzip

Trotz der schwierigen Ausgangslage betonen Khakzar und Günther, dass man gut vorbereitet sei. Ziel sei es, auf pauschale Kürzungen oder einen generellen Stellenstopp zu verzichten. Stattdessen wolle man Prioritäten setzen und gezielt Entscheidungen treffen, um Qualität in Lehre und Forschung zu sichern. Der weitere Ausbau des akademischen Mittelbaus, die Internationalisierung und Digitalisierung sollen fortgeführt werden. Ein weiterer Vorteil des neuen Hochschulpakts sei die Entlastung von Bürokratie. Durch weniger Einzelbudgets erhielten die Hochschulen mehr Flexibilität beim Mitteleinsatz, so Khakzar.

Bauliche Entwicklung weiterhin im Blick

Trotz der finanziellen Herausforderungen soll auch die bauliche Entwicklung an der Hochschule Fulda weitergehen. Geplant sind unter anderem Maßnahmen zur energetischen Sanierung und die Weiterentwicklung des Campus Nord. Hier setzt die Hochschule auf zusätzliche Fördermittel aus Sonderprogrammen des Bundes. Entscheidungen dazu werden im Herbst erwartet.

Hintergrund: Der Hessische Hochschulpakt

Seit 2002 schließt das Land Hessen im Fünfjahresrhythmus Hochschulpakte mit seinen staatlichen Hochschulen. Ziel ist es, finanzielle Rahmenbedingungen und hochschulpolitische Zielsetzungen langfristig abzustimmen. Am aktuellen Pakt beteiligen sich fünf Universitäten, fünf Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs), drei Kunsthochschulen sowie die Hochschule Geisenheim. Im Vorfeld der Unterzeichnung hatte es breite Proteste gegen die Kürzungspläne gegeben – sowohl von Hochschulen als auch von Studierendenvertretungen und Gewerkschaften. Die Landesregierung sah jedoch keine Spielräume für Änderungen. Die fünf HAWs wurden in den Verhandlungen durch Prof. Dr. Khakzar vertreten. +++


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