Grüner Stadtverband Fulda stellte Liste zur Kommunalwahl auf

Die ersten 10 Kandidaten der grünen Liste für die Kommunalwahl 2026.

Im Kulturzentrum „Kreuz“ hat der Stadtverband der Grünen am Dienstagabend seine Liste für die Kommunalwahl 2026 aufgestellt. Insgesamt stellten sich 15 Kandidatinnen und Kandidaten einzeln vor, weitere Listenplätze wurden anschließend im Blockverfahren bestimmt. Die Leitung der Versammlung lag bei Heinz-Peter Höller, unterstützt von den Wahlhelfern Aylin Hunold und Florian Staubach.

Auffällig bei der Aufstellung war die starke Präsenz jüngerer Bewerber: Mehrere Kandidierende unter 40 Jahren landeten auf vorderen Plätzen, zwei davon sind jünger als 30. Besonders die jüngsten Bewerber erhielten die besten Wahlergebnisse. Die Vorstellungen fielen klar, engagiert und thematisch vielseitig aus. Zudem spiegelt die Liste ein breites Spektrum an Erfahrungen wider. Kampfkandidaturen gab es nicht, alle Bewerber wurden jeweils auf den angestrebten Platz gewählt.

Auf Listenplatz 1 wurde die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marie-Louise Puls gewählt. Sie verwies in ihrer Rede auf die Bedeutung des Gummi-Areals für die Stadtentwicklung, auf notwendigen Wandel in der Wasserpolitik sowie auf Maßnahmen, um junge Menschen nach Fulda zu holen und langfristig zu halten. Auszubildende würden häufig übersehen, sagte Puls, obwohl sie die größte Bildungsgruppe darstellten. Sie rief dazu auf, Fulda gemeinsam weiterzuentwickeln – barock und wirtschaftlich, aber ebenso innovativ und grün.

Platz 2 ging an Jochen Kohlert, der derzeit für die Grünen im Magistrat sitzt. Er thematisierte die Frage, wie Fulda in 20 Jahren aussehen werde, auch mit Blick auf die Zukunft seiner Kinder. Der Klimawandel sei längst Realität und werde Gesundheit, Infrastruktur und Sicherheit beeinflussen. „Sich darauf einzustellen ist kommunale Pflicht“, sagte Kohlert.

Auf die Plätze 3 und 4 wurden Emily Best und Carl Vogel gewählt. Best beschäftigt sich seit einem Jahrzehnt mit Klimathemen und verfasste ihre Examensarbeit zu Bürgerbeteiligung bei lokalen Klimaschutz- und Anpassungsstrategien. In ihrer Rede hob sie die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts hervor. Einsamkeit unter jungen Menschen sei weit verbreitet und erhöhe das Risiko politischer Entfremdung. Kommunen könnten dem durch günstige Freizeit- und Kulturangebote sowie kostenlose „Dritte Orte“ entgegenwirken.

Carl Vogel, mit 22 Jahren der jüngste Kandidat auf den vorderen Plätzen, wurde von der Grünen Jugend nominiert. Er studiert Lehramt in Frankfurt und betonte seine Erfahrungen mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Seine Schwerpunkte sieht er in Bildung, Sport und Kultur; besonders wichtig ist ihm die Stärkung des Ehrenamts.

Die ersten zehn Listenplätze gehen an: Marie-Louise Puls, Jochen Kohlert, Emily Best, Carl Vogel, Jutta Hamberger, Knut Heiland, Beate Tillmann-Mohr, Ernst Sporer, Christa Joa-Sporer und Ralf Schneider. Die paritätisch besetzte Liste wurde einstimmig angenommen.

Auf dem letzten Platz steht – auf eigenen Wunsch – Walter M. Rammler. Der Fotograf zeigte sich zufrieden mit dem starken Anteil junger Kandidierender. Zugleich sorgte eine Frage an Ernst Sporer, Gründungsmitglied der Fuldaer Grünen, für Heiterkeit: Was er tun werde, falls die Friedrichstraße eines Tages autofrei werde – ein Antrag, der seit den frühen 1990er Jahren jährlich gestellt und stets abgelehnt wird. Spore antwortete: „Dann fahre ich mit dem Skateboard durch die Friedrichstraße. Mit zwei Stöcken.“ +++


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